Potenzial sozial? WG-Vermittlung als Gründungsidee

Veröffentlicht: 12.04.2012 | Geschrieben von: Daniel Platz | Letzte Aktualisierung: 12.04.2012

Bei wg-mates.de wird die WG-Suche „social“, so der Claim. Die Idee dahinter: Zu einer WG-Anzeige gehören auch Aussagen zum eigenen Charakter, den persönlichen Vorlieben und dem Lebensstil. So sollen die Nutzer besser einschätzen können, mit wem sie es zu tun haben und gezielt etwa nach Personen mit gleichen Interessen suchen können. Gestützt wird das Prinzip durch die Erfahrung aus der Praxis: WG-Suchende und WGs schreiben schon seit jeher in ihre Anzeigen offline und online, wie sie so ticken. Die Gründe liegen auf der Hand: Sehr gesellige Menschen, Raucher, Tierbesitzer, Veganer oder Musikliebhaber, können so gleich ihre Bedürfnisse und Einstellungen zeigen und sparen sich sinnlose Kontakt-Arbeit.

Die wg-mates-Macher reagieren bei der Erklärung der Vorteile damit auch auf einen negativen Trend der letzten Jahre: WG-Casting-Marathons, in denen hohe Ansprüche und falsche Erwartungen, sowie viele Suchende und wenige Angebote aufeinander treffen und nach denen oft genug beide Seiten erfolglos und genervt sind.

Allerdings ist die Angabe der sozialen Faktoren auf der Webseite sehr zurückhaltend gestaltet und scheinbar auch nicht obligatorisch. Auf den ersten Blick sehen die Wohnungsanzeigen daher so aus, wie auf anderen Portalen auch – was nicht zum deutlich geäußerten Anspruch passen mag. Generell ist die Seite von wg-mates extrem schlicht gestaltet, was aber kein Nachteil sein muss. Auf der Startseite dominieren die jüngsten Angebote und – gut für die Nutzer – der Direkteinstieg in die Suche.

Zur Finanzierung schweigen sich die Macher aus – wahrscheinlich ist eine künftige Finanzierung über Werbung. Denn die Nutzung der Plattform ist kostenlos, was im WG-typischen studentischen Umfeld ein zentraler Anspruch ist.

WG-Suche mal anders: Matching per Software

Kostenlos ist daher auch die Nutzung von wg-finden.de und auch das Finanzierungsprinzip dürfte Werbung lauten. Das StartUp selbst baut aber auf ein ausgefeilteres Vermittlungsprinzip als die Konkurrenz. Jeder neue Nutzer absolviert einen kurzen Test in Form eines Fragebogens. Danach kann er per „Love“-Button Interesse an WG-Zimmern bekunden und bekommt aufgrund der Angaben im Test und seiner Interessensbekundungen weitere Vorschläge direkt ins Nutzerprofil auf wgfinden.de gesendet. Der Rest ist bekannt: Kontakt aufnehmen und WG besuchen.

Wie wg-mates.de auch setzt man bei wg-finden.de auf die Anbindung zu Facebook – in der Hoffnung, dass eine Art viraler Effekt entsteht. Zusätzlich soll die Verlosung einer zünftigen WG-Party unter den ersten 300 Nutzern einen weiteren Anreiz bieten. Beim Äußeren haben die Betreiber etwas mehr Mühe in das Webdesign gesteckt und geben sich moderner und verspielter als die Konkurrenz. Beiden Portalen gemein ist aber der lockere studentische Grundgedanke, den man jederzeit spürt.

Wie lange dieser angesichts des zu erwartenden Konkurrenzdrucks gegen neue und etablierte Mitbewerber erhalten bleibt, wird sich zeigen, ebenso wie die Akzeptanz der nach Alter oder Einstellung jungen Nutzer. Die machen anfangs womöglich erst einmal, was sie meistens tun: Sie stellen ihre Anzeige einfach auf alle erreichbaren Portale.

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