Größer gedacht und attraktiver für alle: stadtbasierte Dienste

Veröffentlicht: 22.05.2012 | Geschrieben von: Daniel Platz | Letzte Aktualisierung: 22.05.2012

Wenn es um standortbasierte Dienste (location based services) geht, werden im E-Commerce-Bereich gern die Gutschein-Angebote für Smartphone-Nutzer erwähnt. Rund um den eigenen Standort herum kann der Nutzer eines solchen Dienstes spezielle Vergünstigungen bei lokalen Händlern sehen und nutzen. Das Team von boffr geht über den Ansatz der momentanen Position mit ihrem beschränkten Potenzial hinaus und will alle Sonderangebote und Aktionen lokaler Händler in einem Newsfeed versammeln. Gleichzeitig können die Nutzer boffr auch als Suchmaschine für die Angebote verwenden.

Mal was neues: das Internet als Markt für die ganz kleinen Händler

Im Grunde handelt es sich um nichts weiter als das gedruckte Prospekt von Supermarkt und Ladenkette, dass in kurzer und knapper Form aus dem Briefkasten auf das Mobilgeräte wandert – in einer Timeline á la Twitter oder Facebook. Allerdings können hier mit weniger Aufwand auch Einzelhändler und Sparten-Dienstleister Aufmerksamkeit erhalten. Das war in dieser Form bisher nicht möglich. Derzeit ist boffr im offenen Betatest. Händler, Dienstleister und Veranstalter können ihre Angebote bisher kostenlos einstellen. Die App für Smartphones und Tablets ist derzeit in Arbeit und wird für iOS, Android und Blackberry erhältlich sein. Beta heißt aber auch: Die momentan sichtbaren Offerten sind auf Berlin begrenzt und werden nur zu Demozwecken veröffentlicht.

Startups zum Thema Sport jenseits von Online-Shops sind vergleichsweise selten. Die Stadtathleten haben das Thema dagegen ganz ins Zentrum ihrer Aktivitäten gerückt. Mit dem Motto „Meine Stadt, mein Sport, meine Meinung“ wollen sie lokale Sportcommunitys hervorbringen und dadurch einen Mehrwert für Sportler und ortsansässige Firmen schaffen. So sollen sich Unternehmen rund um den Sport gegen eine Gebühr mit verschiedenen Mechanismen und Kanälen präsentieren können. Auf der anderen Seite stehen jene Nutzer, die nach einer kostenlosen Anmeldung ihre Sportstätten und lokale Anbieter bewerten oder Gleichgesinnte fürs Training finden können. Weiterhin besteht für sie die Möglichkeit, die von den Unternehmenspartnern der Stadtathleten offerierten Sonderangebote zu nutzen.

Weniger Geheimnistuerei, mehr Akquise: Die Stadtathleten wollen schnell Geld verdienen

Es wird spannend, welche spezielle Klientel im Mittelpunkt der Stadtathleten stehen wird. In den FAQ ist noch von „Studios“ die Rede. Der in den Nutzungsbedingungen erwähnte Onlineshop dürfte aber auch lokale Händler und Veranstalter mit einbeziehen. Schon fällt bei den Stadtathleten der kommerzielle Charakter direkt ins Auge. Wo andere Startups zumindest am Anfang an die Emotionen oder den Gemeinschaftsgeist der Nutzer appellieren, macht das Sportportal sofort klar, wohin die Reise geht. Zumindest, wenn man sich etwas genauer umschaut.

Das ist ehrlicher und lässt weniger Fragen offen als manch andere Neugründung, die sich gar einen karikativen Touch gibt und letzten Endes auch nur Geld verdienen will. Andererseits treten dadurch die Vorteile für den Nutzer – Beratung und Erfahrungsaustausch – etwas in den Hintergrund und wirken eher wie ein Teil des Konzepts und nicht als das Triebmittel. Ob es die Nutzer stört, werden die nächsten Monate zeigen.

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