Common Vintage: Der Blick in fremde Kleiderschränke

Veröffentlicht: 28.08.2012 | Geschrieben von: Stefan Bechstein | Letzte Aktualisierung: 28.08.2012
Common Vintage: Der Blick in fremde Kleiderschränke

Frau Fröhlich, wie kam es zu der Idee für Common Vintage?Karin Fröhlich von Common Vintage im Interview

Bei meiner Diplomarbeit in Modedesign an der HTW Berlin fiel mir auf, dass die wichtigsten Trends Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Netzwerke sind. Das war 2007. Dann habe ich überlegt, wie sich das in die Mode übersetzen lässt und welche Alternativen es gibt. Ich stellte fest, dass wir Frauen oft vor einem prall gefüllten Schrank stehen und darin nichts zum Anziehen finden.

Das Problem ist aber nicht, dass unsere Sachen alt oder kaputt sind, sondern, dass wir uns so schnell langweilen. Und da ist das Tauschen von Kleidern eine super Alternative, die auch noch Ressourcen schont. Ein Netzwerk also, indem man sehen kann, was bei anderen ungetragen im Schrank liegt und in dem man diese wertvollen Ressourcen ertauschen kann, schien mir eine gute Lösung zu sein.

Und wie funktioniert Common Vintage?

Man meldet sich einfach bei Common Vintage an. Dann kann man die Maße angeben, damit man besser die Sachen in der gewünschten Größe findet. Auf dem Tauschboard kann man dann die Bilder von den Sachen, die man tauschen möchte, hochladen. Gefällt einem etwas, kann man entweder ein Kompliment vergeben oder eine Tauschanfrage stellen. Diese Tauschanfrage kann dann von der Besitzerin bestätigt oder abgelehnt werden.

Als Alternative kann man auch gegen einen Gutschein tauschen. Wenn zum Beispiel die Tauschpartnerin nichts Passendes findet, kann sie sich auch einen Wertgutschein wünschen. Zur Zeit sind Amazon, Breuninger und Stylebop möglich. Auf Anfrage unserer Benutzer bauen wir nun die Option ein, ein Kleidungsstück auch zu verkaufen, sollte man nichts geeignetes zum Tauschen finden.

Welche Schritte mussten Sie gehen bis zur Gründung und was waren die größten Hürden?

Wir haben vor der Gründung mit den Tauschparties angefangen, um herauszufinden, ob überhaupt Interesse besteht. Wir hatten das große Glück, früh einen erfahrenen Businessangel für Common Vintage zu begeistern. Die größte Herausforderung bestand dann darin, geeignete Partner zur technischen Umsetzung zu finden. Auch da haben wir schließlich eine optimale Lösung gefunden.

Common Vintage veranstaltet Kleidertausch-Parties

Sie veranstalten Kleidertausch-Parties. Wie wird dieses Angebot angenommen und wie läuft so eine Partie ab?

Die Parties kommen wirklich sehr gut an. Für Frauen ist das ein großes Thema. Der Schrank ist voll, es kommt immer Neues dazu. Wohin mit den Sachen, die einfach zu schade sind, sie wegzuwerfen? Da bieten wir eine schöne Lösung, die jedes Mal auch mit Rahmenprogramm verbunden ist. Die Locations suchen wir mit viel Liebe aus, sie haben immer einen speziellen Charme. Das Programm geht von Styling der 20er Jahre über Nähworkshops bis hin zu Strickkursen. Ein schöner Sonntag mit der besten Freundin. Und jeder geht mit neuen Lieblingsteilen nach Hause.

Was sind die Pläne für die Zukunft?

Common Vintage ist ja noch ganz neu. Deshalb heißt es für uns jetzt, zunächst das Konzept zu beweisen. Wir wollen bis Ende des Jahres 10.000 Frauen für den Dienst begeistern. Dann sehen wir weiter.

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