Crowdfunding: Wie man mit guten Ideen Kapitalgeber lockt

Veröffentlicht: 19.11.2012 | Geschrieben von: Christian Vock | Letzte Aktualisierung: 19.11.2012

Wer sein Projekt über ein Crowdfunding-Portal finanzieren lassen will, der sollte die Arbeit, die damit auf ihn zukommt, nicht unterschätzen. Ob und wie viele Kapitalgeber man für sich gewinnen kann, steht und fällt nicht nur mit der Qualität des Projekts, sondern auch mit der Qualität der Gegenleistungen, die man dem Kapitalgeber bietet.

Bevor man sich Gedanken macht, welche Gegenleistungen man anbietet, sollte man sich erst einmal die Staffelung der Leistungen überlegen. Hintergrund: Wenn man möglichst viele verschiedene "Dankeschöns" mit unterschiedlichen Preisstufen anbietet, lassen sich auch mehr Kapitalgeber anlocken, da so auch für jeden Geldbeutel etwas dabei ist. Wer hier zu hoch ansetzt, der verliert die Leute, die vielleicht gerne dabei wären, aber nicht viel Geld haben. Bei diesen Leuten zählt dann schlicht die Masse. Wer allerdings nur im Niedrigpreissektor fischt, der verzichtet eventuell auf viel Geld, weil er die Kapitalgeber verprellt, die gerne etwas Exklusives als Gegenleistung gehabt hätten.

Wie auch immer die Preisstaffelung am Ende aussieht, sollte man bei der Wahl der Gegenleistungen immer im Hinterkopf haben, dass die Kosten der Leistung natürlich (deutlich) unter dem finanziellen Einsatz des Kapitalgebers liegen sollten. Das klingt vielleicht banal, kann aber vor allem dann brenzlig werden, wenn man sich als Gegenleistung etwas ausdenkt, dessen Kosten und Zeitaufwand sich schwer einschätzen lassen. Wenn man sich zum Beispiel als Band für die Finanzierung der ersten CD als Gegenleistung ein Privatkonzert ausdenkt, dann spielt es finanziell durchaus eine Rolle, ob dieses Konzert in der eigenen Stadt spielt oder ob man die Band erst 1000 Kilometer durchs Land fahren muss.

Kapitalgeber gewinnen und gleichzeitig Werbung machen

Ein solches Privatkonzert ist auch ein gutes Beispiel für eine höherpreisige Gegenleistung, bei der ein Kapitalgeber also etwas tiefer in die Tasche greifen muss. Vielleicht vergibt man ein solches Konzert auch nur einmal, um ein wirklich exklusives Dankeschön zu haben. Außerdem kann man mit einem Konzert auch gleich noch Werbung für sich machen. So ein Konzert macht nämlich eine Menge Eindruck und spricht sich herum, weil es einzigartig und ungewöhnlich ist. Vielleicht berichtet sogar die Presse darüber, wenn man vorher eine Pressemitteilung schreibt. Der Kapitalgeber selbst wird natürlich eine Menge Freunde zu diesem Kontakt einladen, wodurch man nicht nur direkten Fankontakt hat, sondern gleichzeitig auch noch ein paar CDs verkaufen kann.

Für die niedrigpreisigeren Gegenleistungen bieten sich ebenfalls eine Menge Möglichkeiten, gleichzeitig auch noch ein bisschen Werbung für sich zu machen. Wichtig ist dabei, dass man kleine Gegenleistungen mit viralen Effekten verwendet. Hier sollte man sich ein wenig umhören, was gerade angesagt ist. So könnte man zum Beispiel ganz einfach ein paar Marketingklassiker wie Buttons, Aufkleber, Mützen oder Tragetaschen anbieten. Die sollten dann aber keine 08/15-Ware sein, sondern ein Mindestmaß an Kreativität aufweisen.

Gegenleistung für Kapitalgeber: Werden Sie persönlich!

Kreativ und exklusiv: Jeder größere Kapitalgeber fühlt sich geschmeichelt, wenn er sieht, dass man seine Investition zu schätzen weiß. Das macht man am besten, indem man ihm eine ganz persönliche Gegenleistung bietet. Wer sich zum Beispiel ein Filmprojekt finanzieren lässt, der könnte als Gegenleistung eine ganz persönliche Making-Of-DVD anbieten, die nicht nur unveröffentlichte Szenen enthält, sondern in der der Kapitalgeber mit einem ganz persönlichen Grußwort bedacht wird. Bei einem Filmprojekt könnte man auch eine kleine Nebenrolle als Dankeschön anbieten.

Wer sich hingegen zum Beispiel die Renovierung oder Eröffnung seines Restaurants finanzieren lassen will, der könnte dem Investor auch einen ganz persönlichen Stammplatz geben, bei dem dessen Name im Stuhl eingraviert ist. Oder man benennt ein Gericht auf der Speisekarte nach dem Investor. Hauptsache, man ist kreativ und signalisiert dem Kapitalgeber, dass man für sein Geld wirklich dankbar ist.

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