Gründen im Team – worauf man achten sollte

Veröffentlicht: 20.12.2012 | Geschrieben von: Christian Vock | Letzte Aktualisierung: 20.12.2012
Gründen im Team – worauf man achten sollte

Am Anfang ist alles noch ganz spielerisch: Man hat gemeinsam eine Idee und fängt einfach mal ganz ungezwungen an, diese Idee in ein Geschäft zu verwandeln. Die ersten Erfolge stellen sich ein, so langsam kommen die Gewinne und eine kleine Euphorie macht sich breit. Es läuft alles rund bis – ja bis der erste Streit kommt. Um Kompetenzen, um Aufgaben, um Geld. Dann zeigt sich, ob das gemeinsame Geschäft auch wirklich auf soliden Beinen steht.

Bevor man gemeinsam ein Unternehmen gründet, sollte man sich vorab zwei generelle Fragen stellen. Erstens: Passen wir als Geschäftsleute zusammen? Hier muss man unternehmerisch denken und überlegen, welche Fähigkeiten der andere ins Unternehmen einbringen kann. Zweitens: Ist das die Freundschaft wert? Was als Freundschaft funktioniert, muss nicht auch als Unternehmenspartnerschaft klappen. Ein gemeinsames Unternehmen birgt zusätzliches Konfliktpotenzial, geschäftliche Probleme verlagern sich ins Private. Ist man bereit, notfalls die Freundschaft dafür zu opfern?

Gründen im Team: die Vorteile

Mit dem besten Freund gründen, das kann viele Vorteile haben. Gerade in der Anfangszeit verbringt man viel Zeit miteinander, da kann es hilfreich sein, wenn man die Macken des anderen kennt und weiß, damit umzugehen. Man weiß einfach, worauf man sich einlässt, wie der andere arbeitet. Außerdem fällt es leichter, sich einmal Luft zu verschaffen und Probleme klar anzusprechen, wo man sich bei einem Fremden vielleicht aus Höflichkeit lieber einmal zurück nimmt.

Der größte Vorteil, im Team zu gründen, ist aber: Man ist nicht alleine. Das bedeutet, dass sich die Last der Gründung auf mehrere Schultern verteilt. Man hat nicht alleine die Verantwortung und in Momenten der Schwäche – und diese werden kommen – kann der andere einspringen. Im Geschäftsalltag hat man einen Partner, mit dem man sich austauschen kann und vor allem: Man kann auch einmal krank sein oder sich ein paar Tage Urlaub nehmen. Zudem bringt jeder seine Stärken mit ins Unternehmen, man muss also kein Allround-Talent sein. In Momenten des Zweifels und der Frustration kann man sich gegenseitig auffangen.

Gründen im Team: die Nachteile

Ein Unternehmen auf Basis einer Freundschaft geht so lange gut, bis die ersten Probleme auftauchen – oder der erste Erfolg. Man darf nicht unterschätzen, dass ein eigenes Unternehmen einen selbst und den anderen verändern kann. Man wird angesichts der Verantwortung dünnhäutiger oder angesichts des Erfolges vielleicht gieriger. Dann zeigt sich, wie gut die Vorarbeit war, die man geleistet hat: Hat man die Gewinnaufteilung klar geregelt, die Kompetenzen und Aufgaben klar verteilt? Wie sieht es mit der Haftung aus und den Investitionen? Hat man von Anfang an überhaupt die gleichen Ziele? Wie sieht es aus mit Stimmrechten, Ausstiegsklausel, Verkaufsrechten oder Nachschusspflichten?

Das Wichtigste ist deshalb, vorher juristisch alles einwandfrei geregelt zu haben, und zwar schriftlich. Was einem im Moment der Euphorie und angesichts einer langjährigen Freundschaft vielleicht überflüssig erscheint, fällt einem später auf die Füße.

Selbst wenn alles gut geregelt ist und man gut miteinander klarkommt, bleibt immer noch ein Hauptproblem: das Geld. Je mehr Gründer es sind, desto mehr müssen auch vom Geschäft leben.

Kommentare  

#1 Jonas 2017-05-02 11:40
Guten Tag,
vielen Dank für diesen informativen Beitrag. Viele begehen den Fehler und schließen keinen Gesellschaftsve rtrag ab und dies führt dann später zu Komplikationen. Um das Ganze professionell zu machen, könnte man sich an einen Profi wenden.

Viele Grüße
Jonas
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