Großes Potenzial für Second-Screens - Interview mit Philip Rooke von Spreadshirt

Veröffentlicht: 04.03.2013 | Geschrieben von: Stefan Bechstein | Letzte Aktualisierung: 04.03.2013
Großes Potenzial für Second-Screens - Interview mit Philip Rooke von Spreadshirt

Herr Rooke, 42 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr. Sie müssen momentan rundum zufrieden sein, oder?

Wir haben unser Umsatzziel für 2012 deutlich übertroffen. Das ist ein guter Grund, überaus zufrieden zu sein. Spreadshirt erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 65 Millionen Euro, schaffte es also seine Profitabilität zu stärken.

Der nordamerikanische Markt scheint Ihr stärkstes Zugpferd zu sein. Wie und wann konnten Sie sich auf dem dortigen Markt etablieren?

Mittlerweile hat sich Nordamerika zu dem wichtigsten Absatzland für Spreadshirt entwickelt. Wir konnten hier unseren Umsatz um 69 Prozent von 14,5 Millionen auf 24,4 Millionen Euro steigern.

Auf dem amerikanischen Markt aktiv ist Spreadshirt seit Dezember 2004. Vor allem aber durch das Wachstum der vergangenen zwei Jahre entwickelte sich der nordamerikanische Markt für uns zum Zugpferd. Erst im letzten Oktober eröffneten wir als Reaktion auf das Wachstum eine zweite Produktionsstätte in Henderson (Las Vegas, Nevada), um die Produktion in Greensburg zu unterstützen.

Die Gründe für den Erfolg sind aber dieselben, die auf der ganzen Welt gelten: Die Menschen haben sich zum einen daran gewöhnt, dass alle Dinge, die sie sich wünschen, irgendwo da draußen wirklich erhältlich sind. Zum anderen machen wir es ihnen sehr leicht, etwas zu kreieren und damit selbst auf den Markt zu gehen.

Sie nutzen viele verschiedene Kanäle für die Vermarktung Ihrer Produkte. Welche sind die erfolgreichsten?

Vermarktungskanäle müssen wir bei Spreadshirt in zwei Bereiche unterteilen. Zum einen in Kanäle, die Spreadshirt nutzt, um selbst Endkunden zu erreichen. Zum anderen Vermarktungskanäle, die Spreadshirt seinen Partnern zur Verfügung stellt, um deren Kunden zu erreichen.

Spreadshirts Vermarktungskanäle für den Endkunden lassen sich im Wesentlichen in drei große Bereiche zusammenfassen, die alle ihre Daseinsberechtigung haben. Das sind zum einen SEM und vor allem SEO. Hinzu kommen unser Printkatalog, Fernsehwerbung und weitere Marketingmaßnahmen. Schließlich spielt auch die Bekanntheit über Dritte für uns eine wichtige Rolle. Kunden bestellen Produkte, um diese zu verschenken und empfehlen uns so weiter.

Zum anderen ist es unser Ziel, unseren Partnern eine möglichst große Vielfalt an Kanälen zu bieten, damit diese ihr Zielpublikum ansprechen können. Die stetige Weiterentwicklung dieser Kanäle ist auch eines der Ziele für 2013. Momentan sind hier vor allem die Spreadshirt API, Facebook und Amazon als zusätzliche Vermarktungskanäle für unsere Partner zu nennen.

Erzählen Sie uns ein wenig über Ihre Erfahrungen mit Facebook. Wie nutzt Spreadshirt das soziale Netzwerk?Philip Rooke

Facebook ist für Spreadshirt als Marke unverzichtbar. Die Mundpropaganda, die die Leute dort für uns betreiben, ist sehr wertvoll und ein unverzichtbarer Kanal für Spreadshirt. Als Absatzkanal spielt Facebook jedoch nicht so eine große Rolle. Facebook macht die Shops unserer Spreadshirt-Partner nur schwer auffindbar, was unter anderem ein Grund dafür ist, dass die Verkäufe in den Shops hinter unserer Erwartung zurück bleiben.

Welche Rolle spielt bei Ihnen der Bereich Mobile?

Auch für uns ist das Thema Mobile natürlich sehr bedeutend. Gerade vor dem Hintergrund der Second-Screen-Nutzung sehen wir hier sehr viel Potential, einen weiteren erfolgreichen Absatzkanal zu etablieren. Die Zuschauer sehen im Fernsehen ein Produkt von uns oder unsere Werbung und suchen es parallel auf ihrem Smartphone oder Tablet.

Seit wenigen Monaten gibt es eine Version des T-Shirt-Designers, die vollständig auf HTML 5 basiert, also von allen gängigen Smartphones unterstützt wird. So können unsere Kunden jetzt auch mobil eigene Produkte gestalten und sofort bestellen. In den kommenden Monaten soll die Anwendung weiterentwickelt werden. Den ersten und sehr wichtigen Schritt in Richtung Mobile haben wir damit allerdings schon getan.

Welche Pläne hat Spreadshirt in der nahen Zukunft?

Im März wird die erste Spreadshirt Kollektion herauskommen. Aber auch in anderen Bereichen soll das Produktsortiment weiter ausgebaut werden. Den Start dafür setzten wir bereits im letzten Jahr. Schon jetzt sind die im letzten Jahr eingeführten iPhone-Hüllen das am viertstärksten nachgefragte Produkt auf der Plattform. Weitere Produktkategorien sollen folgen.

Zurzeit ist Spreadshirt in 17 Märkten aktiv. Die Anzahl der Märkte will Spreadshirt in nächster Zeit weiter ausbauen. Wir planen, jedes Jahr zwei bis drei neue Länder zu erschließen. Ein letztes wichtiges Ziel für die nahe Zukunft wird die Weiterentwicklung und Vernetzung unserer Plattform mit neuen Partnern sein. Wenn etwas ganz schnell und ganz einfach geht, sind die Menschen motiviert, aktiv und kreativ zu werden. Daher müssen wir alles daran setzen, die Prozesse weiter zu optimieren.

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