MyParfum – Neustart nach Insolvenz

Veröffentlicht: 24.06.2013 | Geschrieben von: Doreen Rothmann | Letzte Aktualisierung: 24.06.2013
MyParfum – Neustart nach Insolvenz

Den Stein ins Rollen brachte das letzte Weihnachtsgeschäft, in dem viel weniger Interessenten als erwartet ein eigenes Parfum mischen wollten. Weil der geplante Umsatz nicht eingefahren werden konnte, geriet MyParfum in die Zahlungsunfähigkeit. Erschreckend sind in diesem Zusammenhang vor allem die Ergebnisse einer Studie, die belegen, dass sich nur eines von zehn StartUps erfolgreich auf dem Markt integrieren kann.

Gescheitert ist das StartUp an dem zu rasantem Wachstum: Mit dem schnellen Aufschwung 2012 stieg auch die Mitarbeiterzahl von 15 auf 60, Finanz- und Media-Investoren traten hinzu und 1.000 qm große Büroräume wurden bezogen. Vor allem die Produktion der individuellen Düfte, das aufwendige Mischen und Verschicken von Proben und insgesamt der teure Weg bis zum fertigen Produkt ließen die Kosten des StartUps explodieren.

Und dann ging alles ganz schnell: Die laufenden Kosten des StartUps MyParfum deckten sich nicht mehr mit den eingefahrenen Umsätzen und über die Hälfte der Mitarbeiter musste gekündigt werden – die Insolvenz war jedoch nicht mehr abzuwenden.

Im Mai erhalten die Gründer-Brüder Matti und Yannis Niebelschütz das Angebot, MyParfum zu übernehmen. Der Berliner Morgenpost sagt Matti Niebelschütz: „Und tatsächlich war auch die Lust wieder da, aus unserer Idee, die ja im kleinen funktioniert hatte, etwas zu machen.“

Zum 1. Juni kauften die Brüder MyParfum mit ausschließlich eigenen Mitteln und ohne Investoren aus der Insolvenz. Offizieller Neustart ist der 1. Juli – mit zehn Mitarbeitern.

Noch vor einigen Jahren verfolgten die Brüder mit MyParfum den StartUp-Traum: „Firma gründen, in zwei, drei Jahren skalieren, und dann für paar hundert Millionen verkaufen.“ so Matti Niebelschütz. Nach der Insolvenz gehe es nun darum, „ein Familienunternehmen aufzubauen, das ich auch in 50 Jahren noch führen möchte. Und wenn der Umsatz sich nicht sprunghaft steigert, sondern von Jahr zu Jahr nur langsam wächst, dann ist das in Ordnung. Ja, das ist etwas ganz anderes als früher", sagt er in einem Interview mit der Berliner Morgenpost.

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