Versicherungen, die StartUps nicht vernachlässigen sollten

Veröffentlicht: 07.07.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 07.07.2013
Versicherungen, die StartUps nicht vernachlässigen sollten

Eine Idee ist facettenreich entwickelt. Der Businessplan ist im Detail vollendet und intensiv abgearbeitet. Finanzierungspartner sind mit viel Überzeugungskraft für die Gründung gewonnen. Erste kleinere Aufträge sind bereits akquiriert, weitere vielversprechende Kontakte geknüpft. Das StartUp steht auf solidem Fundament, bereit, die Kunden vom eigenen Können zu überzeugen. Eine neue Image-Broschüre soll an potenzielle Großkunden versendet werden, verbunden mit einem Kennenlernangebot. Doch statt der erhofften Auftragsflut geschieht der Super-GAU.

Eine Versicherung kann ein (Geschäfts-)Leben retten

Als junges und modernes StarUp werden die möglichen Großkunden per E-Mail angesprochen. Die versendete E-Mail enthielt einen Virus, der nicht nur kleinere Firmenrechner befiel, sondern auch die Zentralrechner der angesprochenen Großkunden. Der Schaden der Wiederherstellung der Daten und Bereinigung der Festplatten in insgesamt 150 Fällen beläuft sich inklusive Personalaufwand auf rund 50.000 Euro. Das aufstrebende StartUp ist kurz nach der Gründung bereits vor der Insolvenz, falls der Schaden nicht durch eine Versicherung gedeckt ist. Dieser in der Praxis häufiger durch Versicherungen dokumentierte Fall ist nicht nur auf deutsche StartUps in der IT-Branche beschränkt. Jede geschäftliche E-Mail kann betroffen sein. Das „Handwerk-Magazin“ warnte in der diesjährigen April-Ausgabe explizit vor diesem Risiko und wies darauf hin, die betriebliche Versicherung an die Internetproblematik anzupassen.

Betriebshaftpflichtversicherung

Kaum eine andere Versicherung ist so bedeutend, wie die Betriebshaftpflichtversicherung. Sie schützt das StartUp vor den finanziellen Folgen durch Schäden, die bei der betrieblichen Tätigkeit an Dritten verursacht werden. Rechtliche Grundlage ist die Verschuldungshaftung, wie sie auch aus der Privathaftpflicht bekannt ist, und die Gefährdungshaftung beispielsweise durch Maschinen. Die Haftung umfasst Sach-, Personen- und Vermögensschäden in unbegrenzter Höhe. Abhängig von der Wahl der Rechtsform bedeutet dies, dass nicht nur das deutsche StartUp haftet, sondern auch der Unternehmer mit seinem Privatvermögen.

Die Betriebshaftpflichtversicherung ist nicht mit der Berufshaftpflicht zu verwechseln, die für manche Berufe sogar eine Pflicht darstellt. Beispielhaft sei die Vermögensschadenhaftpflicht für Steuerberater genannt. Die Betriebshaftpflicht ist branchenspezifisch auf die Risiken optimiert und kann durch Bausteine erweitert werden, zum Beispiel auf die Produkt- und Umwelthaftpflicht, wie eine gute Übersicht im Versicherungs-Wiki zeigt.

Es gibt nicht die eine Betriebshaftpflichtversicherung. Ein Handwerksbetrieb hat ein anderes Interesse hinsichtlich der Absicherung, als ein produzierendes Unternehmen in der Chemiebranche oder ein gastronomischer Betrieb. Die Prämienunterschiede können erheblich sein, da nicht jede Versicherungsgesellschaft ein solches Risiko wünscht, was bei der Betriebshaftpflichtversicherung im Vergleich leicht festzustellen ist. Grundlage für die Berechnung einer Prämie ist die Branche des StartUps, die Mitarbeiteranzahl mit Brutto-Jahreslohnsumme und die Anzahl der Geschäftsführer. Unter Umständen muss ein Selbstbehalt berücksichtigt werden. Nicht jede Gesellschaft bietet eine solche Versicherung ohne Selbstbehalt an. Die Laufzeit eines solchen Vertrages beträgt ein Jahr, längere Laufzeiten sind rabattiert möglich. Zusatzbausteine können je nach Bedarf eingeschlossen werden, führen aber zu einem Prämienzuschlag. Moderne Policen schließen auch das Risiko der eingangs beschriebenen Internetproblematik mit ein, es sollte aber explizit überprüft werden. Welche Internet-Risiken genau abgesichert sind, zeigen die Muster-Geschäftsbedingungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV.

Jede unternehmerische Tätigkeit birgt Risiken für Dritte, für die das Unternehmen haftet. Dies sollte auch bei Gründung eines Unternehmens berücksichtigt werden. Eine Betriebshaftpflichtversicherung ist ein Muss für jedes deutsche StartUp zur Sicherung der unternehmerischen Existenz. Die möglichen Risiken sollten genau geprüft und gegebenenfalls über Zusatzbausteine abgesichert werden. Eine günstigere Prämie lässt sich leicht durch eine Betriebshaftpflichtversicherung im Vergleich ermitteln.

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.