Interview: Mauz & Wauz verwöhnen Tierfreunde

Veröffentlicht: 12.07.2013 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 16.01.2014

Bereits im letzten Monat haben wir darüber berichtet, dass es immer mehr StartUps gibt, die sich im „Überraschungs-Sektor“ ansiedeln. Mit unserem „MakeUp-Boxen-Test“ konnten wir Einblicke in die Kosmetik-Branche liefern. Doch auch in vielen anderen Wirtschaft-Bereichen gibt es junge Unternehmen, die regelmäßig Pakete mit unbekanntem Inhalt verschicken. So auch das brandneue Unternehmen Mauz & Wauz, das mit seinem Angebot Hunde- und Katzen-Freunde glücklich machen möchte. Gründerplus konnte ein exklusives Interview führen.

Interview mit Mauz & Wauz

Wie kam das Team von Mauz & Wauz auf seine Geschäftsidee?

Die Idee kam mir spontan vor ein paar Wochen während des Gründerpokerns in München. Bei einem Gespräch mit einem Fressnapf Marktleiter und dem ständigen Suchen nach geeigneten Spielzeugen für unseren Hund, der wirklich regelmäßig alles Spielzeug zerstört. Da kam der Gedanke, cool wäre es doch, wenn der Hund jeden Monat automatisch ein Spielzeug zugesendet bekommt. Der Tiermarkt ist enorm groß, wir als verrückte Tierbesitzer wissen ja selber ganz gut, was wir im Monat für unsere Lieblinge bereit sind, auszugeben.

Mauz & Wauz bietet deshalb eine innovative Idee für Tierbesitzer, die bequem nicht nur jeden Monat Produkte nach Hause geschickt bekommen, sondern so auch direkt über neue Produkte informiert werden. Bei den zigtausenden Produkten in den Tier-Supermärkten ist der Kunde meist überfordert und traut sich nicht, auch mal was anderes auszuprobieren. Wir suchen deshalb tolle Produkte für Hund und Katze aus.

Welche Hürden mussten bei der Unternehmensgründung überwunden werden?

Die Gründung war relativ einfach, da wir erst einmal eine GbR gegründet haben, waren die Formalitäten beim Ordnungsamt schnell erledigt. So sind wir zum Start flexibel und die Kosten bleiben gering. Aufwendiger waren da eher die Eröffnung eines Geschäftskontos und die vielen Unterlagen des Payment-Anbieters für unsere Webseite.

Auch die Organisation des Ganzen war nicht ohne, wollten wir doch recht schnell loslegen. Ein geeignetes System aussuchen, Website konzipieren und individuelles Bestellsystem entwickeln war das eine. Das andere war die Überlegung, was machen wir mit den Boxen. Welche Größe, Format, später dann doch lieber individuelle Maße, von außen komplett bedruckt, Angebote einholen, Hersteller finden, das war nicht ohne.

Eine weitere Hürde, die uns dann jedoch relativ schnell genommen wurde, war die Logistik des Ganzen. Boxen kommissionieren und versenden, Lagerhaltung und natürlich die ganzen Produkte, die ja mit das wichtigste sind.

Zum Glück haben wir einen großen Partner gefunden (der auf uns zugekommen ist), der uns diese Aufgabe abnimmt und uns zudem auch mit vielen Produkten zur Seite steht, was den Bereich Futter, Snacks und Pflegeprodukte angeht. Unser Partner ist so gut aufgestellt, das wir 20 oder auch 2.000 Pakete ausreichend kurz packen und versenden können. Das erspart uns zum Anfang natürlich eine eigene Lagerhaltung mit Büros und Investitionen in den Futter-Produktkauf. Wir wissen ja jetzt auch noch nicht, was auf uns zukommt.

Viel Zeit hat zudem die Suche nach geeigneten Produkt-Partnern verschlungen. Spielzeug & Accessoires und natürlich auch viele kleine Manufakturen, die ihre Produkte gerne in unseren Boxen sehen möchten. Da war teilweise viel Klinkenputzen und Überzeugungsarbeit notwendig. Aber auch das haben wir erfolgreich gemeistert.

Zu guter Letzt natürlich noch Rechtliches und die Finanzierung des ganzen Projektes. Produkte kosten Geld, ebenso Aufbau von Webseite und Installation des Payments. Die Marke muss geschützt werden (in welchen Klassen, welche wir evtl. auch für die Zukunft benötigen), AGB, Widerruf und Datenschutz benötigen wir natürlich auch. Da wir nicht VC finanziert sind, müssen wir natürlich alles selber stemmen. Da muss man schon einmal auf das ein oder andere verzichten ;)

Trotzdem haben wir es auch zum Ziel gesetzt, monatlich immer einen Betrag an eine Tierorganisation zu spenden. Wir haben selber einen Hund aus schlimmen Verhältnissen in Montenegro retten können, jetzt wollen wir da etwas zurückgeben und diese Organisationen unterstützen. Das ist für uns ein ganz wichtiger Aspekt. Dabei konzentrieren wir uns nicht auf eine einzige Orga, vielmehr können sich Orgas bei uns bewerben oder Kunden / Fans können auch selber welche vorschlagen.

Gibt es die Möglichkeit, den Inhalt der Box in gewissem Maße zu lenken - zum Beispiel aufgrund von Allergien oder Unverträglichkeiten?

Jeder Besteller der Überraschungs-Box muss auch einen kleinen Fragebogen zu seinem Hund oder seiner Katze ausfüllen. Dazu gehören unter anderem auch die Informationen, ob das Tier Allergiker ist. Grundsätzlich ist es aber auch so, dass wir von vornherein auf sehr gutes Futter achten, möglichst ohne Getreide und Allergiker geeignet. Auch wollen wir ja kein Futter von der Stange versenden sondern über exklusive oder auch teils neue, unbekannte Futtersorten informieren.

Natürlich wissen wir, das wir bei den Abo-Boxen nicht auf jedes Tier 100% eingehen werden können, vielleicht eher zu 99%, aber auch dafür bieten wir in absehbarer Zeit eine zufriedenstellende Lösung an. Mehr verraten wir dazu aber noch nicht :-)

Gibt es auch tierische Tester in Ihrem Team?

Ich glaube, ohne ein eigenes Tier kann man dieses Projekt gar nicht durchführen. Nicht nur, dass unser Hund jetzt auch der Grund für das Ganze ist, sie ist auch die beste Testerin, wenn wir uns nicht sicher sind. Neben unserer Hündin Hope haben wir im Team noch 4 Katzen (Bonnie / Clyde, Sergio & Stella).

Auch unsere große Tochter hat aktuell 4 Katzen, davon 2 kleine Kitten. Dazu viele Freunde und Nachbarn, die auch alle Hunde oder Katzen haben. Alle testen die Produkte, die wir in die Box legen wollen, natürlich vorher ausführlich. Was bei unseren Tieren durchfällt, kommt gar nicht erst in die Wahl. Auch haben wir natürlich schon lange Erfahrung, was die Tiere wollen und was durchfällt. Super sind zum Beispiel immer Lekkerlies, die selbst produziert sind – selbstgebackene Hunde- oder Katzenkekse. Auch Spielzeug ist immer sehr aufschlussreich, vor allen Dingen bei den Katzen sieht man ganz gut, worauf die abfahren. Von daher sind wir ganz gut aufgestellt, was das Pre-Testing angeht.

Team Mauz und Wauz

Wie wichtig ist dem Team das Feedback, das schon vor dem Launching über Facebook gegeben wird?

Facebook ist für uns wirklich wichtig, nirgendwo anders erhält man im Moment so direktes Feedback von Fans und potentiellen Käufern. Und auch so hilfreich. Einige fragten, ob es auch möglich sei, auch Boxen direkt für 2 oder 3 Hunde in einem Schritt zu bestellen, das bauen wir gerade ein. Wir hatten zwar darüber nachgedacht, aber wollten es erst zurückstellen. Nun wird es das von Anfang an geben.

Dazu sprechen wir viel im Team und mit Freunden, Familie und Bekannten über unser Projekt. Alle sind begeistert, viele bringen zudem noch neue Ideen ein, manche setzen wir direkt um, andere behalten wir im Hinterkopf für später. Toll war auch immer die Reaktion von B2B Partnern, denen wir erklärt haben, was wir eigentlich machen wollen. Ich glaube, alleine 20 Chefsekretärinnen von Kartonherstellern kaufen sich demnächst unsere Boxen, die haben alle entweder Hund oder Katze und waren schlichtweg begeistert.

Gibt es bei der Organisation und Vorbereitung von Hunde- und Katzen-Boxen grundlegende Unterschiede?

Nun, im Grunde stehen die Basics für beide Boxen fest: Futter, Spielzeug und Accessoires sollen in beiden Boxen enthalten sein. Wobei Katzen-Snacks weit weniger verbreitet sind als Hunde-Snacks. Liegt einfach in der Natur der Sache, dass Hunde mehr Lekkerlies erhalten. Katzen haben eher ihr Futter, sind dafür aber umso geforderter, wenn es um Spielzeug geht.

Dafür ist es mit dem Spielzeug eher umgekehrt. Es gibt weitaus mehr Spielzeug für Katzen als für Hunde. All die ganzen Mäuse, Feder-Angeln, Geschicklichkeitsspiele usw., das muss man beim Planen der Boxen beachten.

Wir denken aber, dass wir eine gute Mischung für beides gefunden haben, auch, weil wir natürlich sowohl Hunde- wie auch Katzenbesitzer mit im Team haben. Da weiß man einfach am besten, was welches Tier am besten findet und worauf es abfährt.

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