„Irreführung des Kunden“: Wimdu soll Vermieter auf Schäden sitzen lassen

Veröffentlicht: 21.01.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 21.01.2016

Über Wimdu können Privatpersonen ihre Wohnung an Urlaubsgäste vermieten. Doch wenn es durch die Mieter zu Schäden kommt, leistet Wimdu offenbar keinen Schadensersatz – dabei wirbt das Unternehmen auf seiner Website mit einer entsprechenden Versicherung.

Hund neben zerstörtem Sofa

(Bildquelle Zerstörung: Jana Schoenknecht via Shutterstock)

Der Airbnb-Konkurrent Wimdu zahlt offfenbar keinen Schadensersatz, wenn es zu mutwilliger Zerstörung der Wohnung durch die Mieter kommt. Das haben Recherchen der Zeit ergeben. Besonders prekär ist dabei, dass Wimdu auf seiner Website mit einer „Versicherung im Schadensfall von bis zu 500.000 Euro“ wirbt – der Vermieter in einem solchen Fall aber offenbar kein Geld sieht. Matthias Schlusche, Schadensexperte bei der Ergo Direkt Versicherung, beonte laut Zeit, dass aus der Website von Wimdu nicht hervorgehe, wofür die Versicherung eigentlich gilt.

Man kann nicht einfach etwas hinausposaunen

Verbraucherschützer kritisieren die Undurchschaubarkeit der Wimdu-Versicherung. Erk Schaarschmidt von der Verbraucherzentrale Brandenburg bezeichnet die Versicherung, die das Rocket Internet-StartUp anbietet, als eine „Irreführung des Kunden“. Und die könnte auch juristische Folgen für den Anbieter haben.„Wer eine Versicherung in den Raum stellt, muss die Bedingungen offenlegen“, erklärt Schaarschmidt gegenüber der Zeit. „Ansonsten kann sich eine Haftung auch aus dem Werbeversprechen ergeben. Man kann nicht einfach etwas hinausposaunen, dann aber hinterher nicht dafür gradestehen.“

Wimdu selbst habe mitgeteilt, dass es sich bei der beworbenen Versicherung um eine „subsidäre Haftpflichtversicherung“ für den Mieter handele, die nur greife, wenn der Mieter über keine eigene Haftpflichtversicherung verfügt. Straftaten wie Diebstahl oder Vandalismus, also vorsätzliche Handlungen, würden durch diese Versicherung nicht abgedeckt. Anders sieht das bei dem Konkurrenten Airbnb aus: Hier sind „grundsätzlich Schäden an der Wohnung und am Inventar bis zu einer Höhe von 800.000 Euro“ versichert – auch im Fall von vorsätzlichem Vandalismus.

Kommentare  

#1 Lothar Meurer 2016-01-26 15:41
Bei Wimdu hat die Irreführung System. Der für den Mieter zu zahlende Preis wird auf der Angebotsseite nicht in voller Höhe gezeigt. Im Gegenteil, da wird sogar ein Rabat ausgewiesen. Ich hatte ein Angebot von 814,-€ und soll jetzt 945,05€ bezahlen.
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