Haardünger – ein StartUp gegen Haarausfall im Interview

Veröffentlicht: 04.09.2013 | Geschrieben von: Doreen Rothmann | Letzte Aktualisierung: 04.09.2013
Haardünger – ein StartUp gegen Haarausfall im Interview

Mit Haardünger vertreibt ihr ein Haarwuchsmittel ausschließlich über einen Online-Shop – Wie seid Ihr zu diesem Produkt gekommen?

Haardünger – das Mittel gegen Haarausfall – ist nicht nur für Männer mit erblich bedingtem Haarausfall ein Glücksfall, sondern auch für uns. Endlich können wir in diesem Bereich einen funktionierenden Lösungsansatz bieten. Ausgangspunkt war ein reiner Zufall: Im Jahr 2012 traf ich einen Wissenschaftler, der mir über die neusten Erkenntnisse im Bereich der Haut- und Haarforschung berichtete. Er erzählte mir von der Entwicklung eines neuartigen Wirkkomplexes, in dem bioaktive Sterole eine wichtige Rolle spielen.

Mit dieser Entdeckung, seiner Entdeckung, kann Haarausfall nicht nur beendet, sondern neues Haarwachstum auch wieder angeregt werden.

Mein Team und ich waren von dem Produkt sofort begeistert. Die detaillierten Ausführungen und gesammelten Erkenntnisse überzeugten uns. Innerhalb weniger Stunden war die Idee für Haardünger geboren. „Endlich ein innovatives und wirksames Produkt für Männer.“ „Damit beenden wir eines der letzten Tabu-Themen.“ „Das Produkt muss so cool sein, dass es sich jeder junge Mann gern ins Bad stellt.“ „Waschen. Sprühen. Fertig – eine einfache Anwendung“, waren nur einige Aussagen meines jungen Teams.

In einer beispiellos kurzen Entwicklungszeit setzten wir das gesamte Vertriebskonzept für Haardünger um. Inzwischen ist unser Produkt online unter www.haarduenger.de erhältlich. Wir haben uns ehrgeizige Ziele gesetzt. Noch in diesem Jahr möchten wir 5.000 neue Kunden gewinnen.

Euer Online-Shop ist modern und schick, Haarausfall hat jedoch eher einen schlechten Ruf – Wie passt das zusammen?

Bei der Gestaltung unserer Website und des Online-Shops mussten viele Überlegungen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Die Zielgruppe der jungen Männer sollte auf eine Art angesprochen werden, die ebenso jung, frisch und dynamisch ist, wie sie selbst. Ein schickes Webdesign gehört dazu. Schließlich wollen wir nicht nur informieren und verkaufen, sondern auch zum Verweilen einladen.

Alle Informationen rund um das Haarwachstum, den Haarausfall sowie Haardünger – das Mittel gegen Haarausfall – sollten übersichtlich und modern dargestellt werden. Wir möchten rundum erstklassigen Service bieten. Daher geben wir uns nicht nur Mühe, alles bestmöglich zu erklären, sondern ermöglichen allen Interessenten zusätzlich ihre offenen Fragen direkte und persönliche von Experten im Chat beantworten zu lassen. Selbstverständlich werden auch alle E-Mails umgehend von unserem Serviceteam beantwortet. Auch für die telefonische Betreuung steht ein erfahrenes Inbound- Team zur Verfügung.

Der Umgang mit einem Tabu-Thema wie Haarausfall erfordert viel Fingerspitzengefühl. Auf der einen Seite müssen wir die Werbetrommel laut rühren. Auf der anderen Seite wollen wir natürlich das Vertrauen aller Betroffenen mit der nötigen Ruhe, Diskretion und Professionalität gewinnen. Wir glauben, dass uns dieser Spagat gelungen ist. Täglich besuchen bis zu 1.000 Interessenten unsere Website. Auch bei Facebook nimmt das Interesse an Haardünger stetig zu. Die täglich steigenden Verkaufszahlen des Webshops zeigen, dass unsere Haardünger Website den Nerv unserer Kunden trifft.

Wir wissen um den Leidensdruck der von erblich bedingtem Haarausfall betroffenen Männer und sind angetreten, um ihn zu beenden.

Welche Schwierigkeiten musstet Ihr bei der Gründung in der Schweiz überwinden und ist die Schweiz ein gutes Land für Gründer und StartUps?

Seit 1989 habe ich mehrere Unternehmen als Inhaber und Geschäftsführer in Deutschland und der Schweiz aufgebaut. Dieses Know-how half mir im Jahr 2012, alle notwendigen Schritte für die Gründung der Bonafair AG entschlossen anzugehen. Für aktive Unternehmer wie mich bietet die Schweiz beste Voraussetzungen. Die notwendigen Gründungsbausteine können in kürzester Zeit zusammengefügt werden. Ein erfahrener Schweizer Wirtschaftsprüfer unterstützte mich dabei und begleitet mich noch immer im operativen Geschäft. Ein modernes Technologiezentrum ist inzwischen unser Firmensitz. Die Mietmodalitäten sind auf StartUps ausgelegt. Das heißt: Wir profitieren von günstigen Mietpreisen und kurzen Vertragslaufzeiten. Neue Büroflächen können jederzeit und nach Bedarf dazugemietet werden. Großzügige Besprechungsräume stehen zur freien Verfügung. Hinzu kommt ein offener und äußerst unkomplizierter Informationsaustausch zwischen den eingemieteten Unternehmen. In diesem kreativen Umfeld finden sich fortlaufend Synergien. Offene Fragen werden nicht selten gemeinsam gelöst.

Selbst die Zusammenarbeit mit Banken und Behörden gestaltet sich hier sehr angenehm. Diese in Deutschland oft schwierigen Institutionen verstehen sich hier tatsächlich als Dienstleister und unterstützen die in der Schweiz ansässigen Unternehmen mit vollem Einsatz. Im Vergleich zu Deutschland ist der notwendige administrative Aufwand für ein Unternehmen entsprechend kleiner. Nur ein Beispiel: Die Umsatzsteueranmeldung ist hier nur quartalsweise zu erstellen. In Deutschland ist sie monatliche Pflicht.

Die Schweiz ist ein gutes Land für Gründer und StartUps. Die Bürokratie und die Anzahl der zu beachtenden Vorschriften sind überschaubar. Damit kann sich ein StartUp um sein Kerngeschäft kümmern und wirtschaftlich erfolgreich sein. Trotz dieser Vorteile empfehle ich die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Wirtschaftsprüfer aus der Schweiz. Denn auch hier gibt es Stolpersteine und viele Optimierungsmöglichkeiten.

Welchen Tipp würdet Ihr anderen Gründern geben?

Die Schweiz ist als Firmensitz eine echte Alternative zu Deutschland. Neben vielen Vorteilen wie der geringeren Bürokratie, den geringeren Unternehmenssteuern und übersichtlicheren Steuergesetzen gibt es aber auch Nachteile. Höhere Personalkosten, Unterhaltskosten und Dienstleistungen Dritter gehören wie höhere Kosten für Kommunikation und Transport in die EU und aus der EU heraus dazu.

Ob die Schweiz oder Deutschland als Standort gewählt werden, sollte vom jeweiligen Geschäftsmodell abhängig gemacht werden. Experten, in meinem Fall erfahrene Wirtschaftsprüfer, sollten diese Entscheidung möglichst genau prüfen. Hat man sich entschieden, können Wirtschaftsförderorganisationen in beiden Ländern um Unterstützung gebeten werden.

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