Businessplan im Fokus: Management und Risikoanalyse

Veröffentlicht: 18.09.2013 | Geschrieben von: Katja Naumann | Letzte Aktualisierung: 18.09.2013
Businessplan im Fokus: Management und Risikoanalyse

Welche Rechtsform soll das zu gründende Unternehmen haben? Mit welchen Personalien werden die Schlüsselpositionen besetzt? Welche Chancen und Risiken entstehen durch das Vorhaben? Diese Fragen muss ein Businessplan in den Abschnitten „Management“ und „Risikoanalyse“ umfassend beantworten, um potenzielle Investoren von dem Geschäftsvorhaben überzeugen zu können.

Unternehmensorganisation und Schlüsselpositionen im Management

Eine entscheidende Frage für die Unternehmensorganisation und die Personalfrage ist die geplante Rechtsform. Denn von dieser hängt mit ab, wie das Unternehmen geführt werden soll, in welcher Weise verschiedene Schlüsselpositionen haften und wie die verschiedenen Abläufe organisiert werden. Sind für die gewählte Unternehmensform spezielle Qualifikationen oder Genehmigungen notwendig, muss das an dieser Stelle im Businessplan thematisiert werden.

Die Aufgabenverteilung im Geschäft und die damit verbundene Besetzung der Schlüsselpositionen ist ein weiterer wichtiger Punkt, denn künftige Geldgeber wollen wissen, wer wofür die Verantwortung tragen wird und wie er sich für diese Aufgaben qualifiziert. Das Herausstreichen der Qualifikationen und der bisherigen beruflichen Erfolge der Inhaber von Schlüsselpositionen ist daher im Businessplan unabdingbar.

Vorgestellt werden sollte dabei das gesamte Team, wobei es empfehlenswert ist, gegebenenfalls herauszustreichen, wenn bereits in der Vergangenheit gemeinsam erfolgreich an Projekten gearbeitet wurde. Wie ernst das Team und man selbst das Projekt nimmt, zeigt unter anderem auch, wenn bereits Eigenkapital der Gründer in die Unternehmung geflossen ist, weshalb dieser Punkt im Businessplan ausgeführt werden sollte. Denn ein Unternehmen, an das die Gründer so fest glauben, dass sie selbst finanzielle Risiken dafür eingehen, hat oftmals auch das Potenzial Investoren zu überzeugen.

Für Kapitalgeber wichtig ist gegebenenfalls auch eine gute Begründung warum bestimmte Managementpositionen mit Personen besetzt werden, die über weniger Erfahrung verfügen. Soweit vorhanden kann die Angabe von externen Beratern, Profis und Experten die möglichen Investoren beruhigen.

Die Gestaltung der Personalstruktur

Neben der Besetzung des Managements interessiert die Leser von einem Businessplan natürlich auch, wie viel Personal darüber hinaus noch benötigt wird, geplant ist und wo es eingesetzt werden soll. Der Gründer beziehungsweise das Gründerteam sind in der Regel die ersten Mitarbeiter in einem neuen Unternehmen und zeichnen auch für das Management verantwortlich. Der Businessplan muss jedoch auch darauf eingehen ob zu Beginn und langfristig weitere Mitarbeiter nötig und geplant sind. Wenn ja muss die Frage beantwortet werden, wie viele und in welche Beschäftigungsform infrage kommt. Nicht für jedes Unternehmen ist es sinnvoll Personalbedarf durch Festanstellungen zu decken, denkbar wäre unter Umständen auch die Beschäftigung von Aushilfen oder Freien Mitarbeitern. Gibt es schon festeingeplante Mitarbeiter, sollten auch deren Qualifikationen und Kenntnisse hervorgehoben werden.

Letztendlich muss der Businessplan auch die Frage klären, welche Kosten mit der geplanten Personalstruktur einhergehen. Neben der Höhe der zuzahlenden Gehälter darf auch die Vergütung des Managements nicht übergangen werden und muss ebenso offen dargelegt werden. Bei der Festsetzung der Gehälter egal ob für Mitarbeiter oder die Managementpositionen sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die branchenübliche Höhe nicht überschritten wird. Auch eine Kopplung der Management-Vergütung an die Leistung oder an das Erreichen von gesteckten Zielen sollte dabei in Erwägung gezogen werden, zumal eine solche Regelung bei Investoren Vertrauen erweckt und davon zeugt, dass man vom Erfolg der eigenen Idee überzeugt ist.

Die Risikoanalyse – keine Chance ohne Risiko

Keine Unternehmensgründung ohne Risiko - daher darf eine fundierte Risikoanalyse in keinem Businessplan fehlen. Beinhalten sollte dieses Businessplan-Kapitel eine realistische Einschätzung der bestehenden beziehungsweise zu erwartenden Chancen und Risiken für das geplante Unternehmen. Analysiert werden sollten dabei besonders die externen Faktoren, die das Geschäft positiv oder negativ beeinflussen können. Veränderungen im Markt, Ausfälle von Lieferanten, Offensiven von Konkurrenten als Reaktion auf den eigenen Markteintritt oder neue unerwartete Mitbewerber könnten solche Faktoren beispielsweise darstellen.

Der Businessplan sollte weder die Chancen noch die Risiken beschönigen, sondern wiedergeben, welche Lage aktuell beobachtet werden kann und was von außen zu erwarten ist. Die Risikoanalyse soll ein „Best Case Szenario“ und ein „Worst Case Szenario“ beinhalten. Gemachte Angaben sollten idealerweise mit überprüfbaren Fakten und Zahlen untermauert werden können. Im Businessplan muss auch geschildert werden, wie auf die identifizierten Risiken reagiert werden soll, um einen eventuellen Schaden rechtzeitig abzuwenden.

Die Fähigkeit auftauchende Risiken frühzeitig zu erkennen ist für junge Unternehmen besonders wichtig, um schnell und rechtzeitig reagieren und diesen entgegenwirken zu können. Gleichermaßen gilt das aber auch für sich ergebende Chancen, denn nur wenn diese ergriffen werden, können sie zum Unternehmenserfolg beitragen.

Die Wichtigkeit einer realistischen Risikoanalyse im Businessplan darf nicht unterschätzt werden, denn die Investoren wissen, dass nicht nur Chancen sondern auch Risiken überall auftauchen können. Gründer, die zeigen, dass sie diese erkennen können und auch mit einplanen, verschaffen sich Respekt und beweisen, dass sie sich über die Gründung und die damit einhergehende Verantwortung ausführliche Gedanken gemacht haben, wobei auch die negativen Seiten nicht außer Acht gelassen worden. Die fundierte Darstellung beider Seiten im Businessplan zeigt den Lesern, dass der Gründer alle Eventualitäten bedacht hat und darauf vorbereitet ist.

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