Berlin profitiert: Auswirkungen des Brexits auf die StartUp-Branche

Veröffentlicht: 11.07.2016 | Geschrieben von: Christian Laude Test | Letzte Aktualisierung: 11.07.2016

Die StartUp-Szene in Berlin wird vom Brexit profitieren – so lautet zumindest die Prognose der Jobsuchmaschine Joblift. Dies liegt vor allem an der Tatsache, dass Großbritannien einige Vorzüge als Standort verliert, weswegen es viele eher in die deutsche Hauptstadt zieht.

StartUp bei der Arbeit

(Bildquelle StartUp bei der Arbeit: Mooshny via Shutterstock)

Welche Auswirkungen der beschlossene Brexit mit sich bringen wird, steht größtenteils noch in den Sternen. Die Jobsuchmaschine Joblift hat sich genauer damit auseinandergesetzt, was für Konsequenzen der Austritt Großbritanniens aus der EU auf dem Arbeitsmarkt der StartUp-Branche in der deutschen Hauptstadt hat. So hat Joblift festgestellt, dass bereits im kommenden Jahr über 1.000 zusätzliche Stellen in Berlin entstehen, die allesamt aus dem Brexit resultieren.

Das liegt laut Joblift vor allem daran, dass mit dem Austritt das Passporting zukünftig wegfällt. Damit konnten mithilfe einer in Großbritannien erworbenen Lizenz Dienstleistungen in ganz Europa angeboten werden. Zusätzlich geht die Arbeitnehmerfreizügigkeit verloren – ein Faktor, der insbesondere für international agierende StartUps wichtig ist, denn dadurch kann das Jungunternehmen Personal aus der gesamten EU engagieren. Auch die aufkommenden Zölle könnten eine Expansion ins europäische Ausland behindern. Weiterhin werden Fördermittel verstärkt nach Berlin wandern, denn der European Investment Fund verteilt nur ein Drittel der Investitionen an Nicht-EU-Mitglieder.

Fintech-Branche besonders gefragt

Zusätzlich belegt Joblift das steigende Interesse an Jobs in Berlin mithilfe einiger aufschlussreicher Zahlen: Seit dem Brexit ist zum Beispiel das Suchinteresse der Briten an einem Job in der deutschen Hauptstadt um sage und schreibe 185 Prozent gestiegen. Vor allem die Fintech-Branche scheint für viele lukrativ zu sein: 71 Prozent der ausgeschriebenen deutschen StartUp-Jobs stammen aus diesem Bereich. Unmittelbar nach dem Brexit haben bereits einige Jungunternehmen angekündigt, ihren Firmensitz nach Berlin zu verlegen. Wenn die Hochrechnungen sich bestätigen, könnten die erwähnten neuen Arbeitsplätze 2017 dadurch geschaffen werden.

Der Brexit wird also auch die StartUp-Szene ordentlich durcheinanderwirbeln – beziehungsweise hat dies bereits getan. Großbritannien als Standort verliert einige wichtige Vorzüge. Davon könnte Berlin letztendlich profitieren und sich noch mehr als Szenestadt etablieren.

Kommentare  

#1 Sonja 2017-04-11 11:55
Na dann hat der Brexit ja doch noch was Gutes :) Schauen wir mal wie stark es sich wirklich auf die Stellenangebote auswirkt...
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