Google investiert in StartUps von Ex-Mitarbeitern

Veröffentlicht: 23.08.2016 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 23.08.2016

Wenn jemand genug Kapital hat, um es breitgefächert zu investieren, dann ist es Google. Nicht immer geht es dabei darum, eine technische Revolution einzukaufen oder Gewinne einzufahren. Immer öfter scheint die Prämisse bei der Investition in StartUps zu lauten: Behalte die kreativen Köpfe nah am Unternehmen – auch wenn sie gehen.

Google Hauptquartier

© Google

Dass Google in StartUps investiert, ist nicht neu. Großinvestments wie etwa in Elon Musks SpaceX oder die Augmented-Reality-Schmiede Magic Leap sorgen nicht nur für Schlagzeilen, sondern unterstreichen den Anspruch, technologisch immer vorn dabei zu sein. Doch kürzlich investierte Google zum Beispiel auch in das Social Network Hello. Das ist allerdings kein Teil des Unternehmens und wird es auch nicht werden. Hello wurde von Orkut Büyükkökten gegründet. Dieser hatte vorher das Netzwerk Orkut auf die Beine gestellt, an dem Google beteiligt war. Das war zwar ein Renner in Brasilien und Indien, aber sonst nirgendwo und wurde von Google dichtgemacht. Büyükkökten ist Ex-Mitarbeiter des Unternehmens und freut sich nun über die finanzielle Unterstützung des alten Arbeitgebers.

Google investiert in Kontakte

In Hello und, wie Recode schreibt, in andere kleinere StartUps hat Google in den vergangenen Jahren öfter investiert, ohne damit groß an die Öffentlichkeit zu gehen. Es soll sich in der Regel auch um Summen bis maximal zehn Millionen US-Dollar handeln – für das Silicon Valley Peanuts. Die Alphabet-Tochter kauft sich nicht in die Firmen ein, macht keine besonderen Deals, will keine speziellen Vorrechte. Allen gemein ist, dass es sich um Gründungen von Ex-Google-Mitarbeitern handelt, etwa auch Keith Coleman und Noam Lovinsky, ehemalige Produktmanager bei Google.

Aber wieso die Investitionen, wenn daraus keine bare Münze entspringt? Es handelt sich letztlich um Investitionen in ein eigenes Kontaktnetzwerk. Google hält kreative Köpfe und fähige Ingenieure nah am Unternehmen und behält damit auch ihr Know-How in Reichweite. Außerdem knüpft das Unternehmen damit direkte Verbindungen in diverse Firmen im Silicon Valley. Recode nennt das treffend Tentakel, die sich durch jede Ritze des Silicon Valley ziehen. Wer überall seine Finger im Spiel hat, der weiß stets über alles Bescheid, der findet die nächste Tech-Revolution vielleicht vor allen anderen – einfach, weil er sich Kontaktpflege leisten kann. Im Google-Universum ist das am Ende nicht einmal besonders teuer.

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