Ve Interactive: Ehemaliges Adtech-Einhorn für zwei Millionen verschleudert

Veröffentlicht: 08.05.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 08.05.2017

Das Adtech-StartUp Ve Interactive gehörte mit einer Firmenbewertung von 1,5 Milliarden Pfund zu den sogenannten Einhörnern. Doch das Unternehmen steckt seit einiger Zeit in einer Krise – und wurde nun für wenig Geld verkauft.

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© Ve Interactive

In der StartUp-Welt gehören steile Aufstiege und tiefe Fälle zum Alltag. Das britische Adtech-StartUp Ve Interactive hat nun zweiteres erleben müssen: Das Unternehmen wurde für zwei Millionen Pfund verkauft – und zwar an das eigene Management. Für den einstigen Stern am StartUp-Himmel ein bitteres Los, denn noch vor einem Jahr war Ve Interactive mit 1,5 Milliarden Pfund bewertet worden und gehörte damit zu den sogenannten Einhörnern. So werden StartUps bezeichnet, die mit mehr als einer Milliarde bewertet sind.

Doch nach dieser Bewertung rutschte Ve Interactive in eine Krise. Wie The Telegraph berichtet, habe das Unternehmen Schulden in Höhe von 50 Millionen Pfund angehäuft. Das Management will mit der Kaufentscheidung die 250 Arbeitsplätze retten und das Unternehmen am Laufen halten, heißt es weiter. Das StartUp hatte vor allem mit einem schwachen Umsatzwachstum zu kämpfen und soll nicht mehr in der Lage gewesen sein, die Personalkosten zu decken. Auch die Rückzahlung der Schulden sei nicht möglich gewesen.

Keine Auswirkungen auf das DACH-Geschäft

Im März wurde Ve Interactive noch mit 300 Millionen Pfund bewertet. Investoren hatten drei Millionen Pfund in das StartUp gepumpt und wollten noch 20 weitere Millionen dazuschießen. Doch dieses Ziel konnte nicht erreicht werden: Ve Interactive wurden schließlich nur 13,1 Millionen Pfund zugesprochen – doch einen Teil dieses Kapitals hat das Unternehmen nicht erhalten. Dazu zählt mindestens ein Betrag von 1,56 Millionen Pfund, der lediglich versprochen worden war.

Die Turbulenzen von Ve Interactive sollen allerdings keine Auswirkungen auf den Ableger in Berlin haben, wie das Unternehmen mitteilt. „Die Ve Interactive DACH GmbH mit Sitz in Berlin war zu keinem Zeitpunkt von dem [Insolvenz-] Verfahren betroffen“, zitiert Gründerszene eine Mitteilung des Unternehmens. Für die 45 Mitarbeiter im Berliner Büro und ihre Kunden werde sich nichts ändern, bekräftigt Ve Interactive. Unter anderem zählen Otto und Airbnb hierzulande zu den Kunden des einstigen Einhorns.

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