„Es ist unbeschreiblich!“: LittleLunch über DHDL und was seitdem geschah

Veröffentlicht: 12.09.2017 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 12.09.2017

Little Lunch hat es geschafft. Mit ihrem Auftritt in der zweiten Staffel der Vox-Gründer-Sendung „Die Höhle der Löwen“ konnte sich das Augsburger StartUp in die Höhen des Online-Handle katapultieren. Seit ihrem Auftritt im September 2015 hat sich bei dem Lebensmittel-Händler viel getan.

Denis und Daniel Gibisch von LittleLunch
Denis und Daniel Gibisch von Little Lunch | © Little Lunch

2015 lief die zweite Staffel „Die Höhle der Löwen“. Nach der großen Resonanz der ersten Staffel, waren alle gespannt, wer sich vor die Löwen traut. Als es hieß, dass ein StartUp mit der „Tütensuppe 2.0“ überzeugen will, hielt sich die Begeisterung erst einmal in Grenzen. Doch das änderte sich schnell. Die Investoren Vural Ögers, Judith Williams und Frank Thelen haben schnell zugeschlagen, wobei ersterer doch wieder aus dem Deal ausstieg. Geplant war ein Investment von 100.000 Euro für 30 Prozent der Unternehmensanteile. Am Ende wurden es 150.000 Euro.

„Solche „once in a lifetime“ Situationen, gibt es nicht viele.“

Seit dem Pitch von damals sind zwei Jahre vergangen. Aber für die beiden Little-Lunch-Gründer Denis und Daniel Gibisch ist der Höhle der Löwen-Pitch noch lang nicht vergessen. „Der Pitch ist für uns schon so etwas wie ein Klassiker“, erzählen die Brüder. „Bei Präsentationen haben wir ihn immer dabei. Denn das Interesse für unseren Show-Auftritt ist noch immer sehr groß. In der Retrospektive sind wir mit einer gehörigen Portion Aufregung und Anspannung in den Pitch gegangen. Wer uns näher kennt, sieht das sofort. Das ist für uns aber völlig okay. Solche „once in a lifetime“ Situationen, gibt es nicht viele. Und es wäre ja schade, wenn man die einfach so im Vorbeigehen mitnimmt.“ Ja, es war für die Brüder wirklich eine einmalige Situation und zwei Jahren nach ihrem Auftritt bei DHDL beschreiben sie die Veränderung ihres Lebens in drei knappen Worten: „Es ist unbeschreiblich!“.

Vor dem Pitch in der Sendung verkaufte Little Lunch ungefähr 500 Suppengläser. Mittlerweile sind es eine Million Bio-Suppen. Die Kontakte der Investoren haben beim schnellen Wachstum geholfen, wertvolle Kontakt sowie Kooperationen sind für die Gründer entstanden. „Wir konnten unser geschäftliches Netzwerk rasch ausbauen und Little Lunch etablieren. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Rewe oder die Auftritte bei HSE sind konkrete Beispiele, die wir in weiten Teilen unseren Investoren zu verdanken haben“, berichten die Gründer. Gerade in puncto stationärer Handel hat sich bei den Brüdern viel getan. Vor DHDL, so erzählen sie, hatten sie Platzierungen in gut zehn Märkten. Jetzt findet sich Little Lunch im Sortiment von rund 10.000 Einzelhändlern und Drogerien. Tendenz steigend. Überhaupt ist der Lebensmittel-Händler mittlerweile breit in seinem Sortiment aufgestellt. Neben den zehn Suppen gibt es jetzt auch Smoothies, zwei Brühen sowie jüngst zwei brandneue und deftige Eintöpfe.

Fokus liegt auf der Expansion

Aber die Sortimentserweiterung ist nicht die einzige Neuigkeit, die das Jungunternehmen bekannt gibt. Little Lunch konnte über eine Crowdinvesting-Kampagne innerhalb eines Tages das satte Finanzierungslimit von 1,25 Millionen Euro einsammeln. Mit dem frischen Geld will man vor allem den Lagerbestand aufstocken, weitere Produkte entwickeln und die Vertrieb- und Marketingaktivitäten ausbauen. Sind die Little-Lunch-Brüder aber auch auf der Suche nach einem neuen Investor? „Tatsächlich weniger“, ist die Antwort. Allerdings, so erklären sie weiter: „Sollte sich künftig allerdings ein passender strategischer Investor finden, sind wir natürlich nicht abgeneigt.“

Währenddessen hat man aber viel vor, denn einfach zu Warten kommt für die Denis und Daniel Gibisch nicht in die Tüte: „Oberste Priorität hat im Moment die Expansion und dahingehend bündeln wir unsere Kräfte.“ Das Ziel: In den nächsten Jahren will man auf fünf europäischen Märkten präsent sein, unter anderem in Italien und Polen. Aber auch bestehende Märke werden weiter aufgebaut: „Mit der Listung bei der Schweizer Coop-Gruppe haben wir gerade einen ersten großen Schritt getan und versprechen uns starke Zuwächse in der DACH-Region. Außerdem haben wir mit der Develey Senf & Feinkost GmbH jüngst einen Vertriebspartner gewonnen, der uns einen zusätzlichen Push geben wird – national und international.“

Die Löwen freuen sich über den Erfolg von Little Lunch. Gegenüber dem Stern zeigt sich Frank Thelen begeistert: „Für dieses Jahr streben die Jungs einen Umsatz von 20 Millionen Euro an. Little Lunch ist nach wie vor das erfolgreichste Startup aus DHDL.“

„Was funktioniert, was nicht, wo habe ich noch Hausaufgaben zu erledigen?“

Wer so erfolgreich ist, hat sicherlich auch einen guten Rat für andere Jungunternehmer, die mit der Idee spielen, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu bewerben. „Vor dem Schritt zu 'Die Höhle der Löwen' würden wir empfehlen, sich vorab mit vielen anderen Gründern und Investoren auszutauschen sowie passende Veranstaltungen und Wettbewerbe zu besuchen. Dadurch erhält man ein realistisches Gefühl und eine solide Perspektive auf das eigene Business. Das ist zwar manchmal mühselig, aber es entstehen auch gute Kontakte und man nimmt viel mit: was funktioniert, was nicht, wo habe ich noch Hausaufgaben zu erledigen?“ Junge Gründer sollten sich die Worte der Little-Lunch-Brüder zu Herzen nehmen, denn oft genug hat man in den vergangenen drei Staffeln gesehen, wie sehr sich eine schlechte Vorbereitung rächen kann.

Zu guter Letzt stellt sich natürlich die Frage, ob sich Denis und Daniel Gibisch auch die vierte Staffel „Die Höhle der Löwen“ ansehen. Die Antwort: „So oft wir können!“ Auch wenn es zeitlich nicht immer möglich ist, versuchen sie die Gründer-Show zu verfolgen. „Wir haben nach wie vor ein riesiges Interesse an der Show, den Investoren und vor allem den neuen Gründern und ihren Ideen.“

 

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