Fab.com: „Wir brauchen Mitarbeiter, die für den Kampf leben“

Veröffentlicht: 22.04.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 22.04.2014

Das E-Commerce-StartUp für Designmöbel Fab.com erlebt im Moment kriegsähnliche Zustände. Zumindest schildert das der Geschäftsführer Jason Goldberg in einem ausführlichen Blogpost. Er weiß zwar noch nicht genau, wie das Unternehmen den Weg aus der Krise finden wird, fordert aber von den Mitarbeitern einen uneingeschränkten Einsatz für Fab.com.

Fab.com kämpt ums Überleben.

Das einstige Vorzeige-StartUp Fab.com kämpft nach wie vor um die eigene Existenz. Zumindest berichtet das der Geschäftsführer Jason Goldberg in einem aktuellen Blogpost. Er schreibt darüber, dass der Online-Möbelhändler sich im Krieg befinde und fordert von seinen Mitarbeitern uneingeschränkten Einsatz für das Unternehmen, auch nach der Arbeitszeit. Wie es künftig mit Fab.com weitergehen soll, ist dem Unternehmen offenbar aber noch nicht ganz klar.

Anfang 2013 war Fab.com mit einer Milliarde US-Dollar bewertet worden und wuchs extrem schnell an. Das führte dazu, dass sich die Geschäftsführung nur noch auf das Wachstum konzentrierte und nicht für ein nachhaltiges Geschäftsmodell einsetzte. Bereits im vergangenen Jahr hatte Jason Goldberg resümiert: „Ich gebe offen zu: Wenn du dein Einkommen jedes Jahr um 500 Prozent steigerst und über Nacht zum Medienliebling wirst, ist es hart, die Perspektive zu wahren. Bei Fab hatten wir die Perspektive ohne Zweifel verloren. Wir hatten begonnen, in Milliarden zu träumen – stattdessen hätten wir uns darauf konzentrieren müssen, jeden Tag ein bisschen besser zu machen als den Tag davor.“

Nach dem steilen Aufstieg folgte der tiefe Fall

Einst als eines der innovativsten StartUps gekürt, kürzte Fab.com innerhalb eines Jahres seine Betriebsausgaben um zwei Drittel und reduzierte in diesem Zuge seine Mitarbeiterzahl von weltweit 750 auf heute 300. Der Berliner Standort von Fab.com wurde 2013 drastisch zusammengestrichen, sodass mehr als 100 Mitarbeiter des Berliner Fab-Büros entlassen werden mussten. CEO Jason Goldberg verzichtet nach eigenen Angaben für 2014 komplett auf sein Gehalt.

„Wir kämpfen um unsere Leben. Bei Fab.com herrscht Kriegsstimmung“, schreibt Jason Goldberg in seinem aktuellen Blogpost. „It’s a fucking StartUp“, betont der Fab-CEO immer wieder. Der Blogpost liest sich ähnlich wirr wie die Achterbahnfahrt des jungen Unternehmens. Auf der einen Seite schreibt Goldberg, dass es im Moment extrem schwierig bei Fab.com sei und dass es Tage gebe, an welchen er hinterfrage, ob Fab.com überhaupt überleben werde. Einige Absätze später packt ihn dann aber doch wieder der Enthusiasmus und er erzählt, dass es für ihn jetzt die beste Zeit im Unternehmen sei: „Ich habe im Moment mehr Spaß als jemals zuvor, weil wir gerade hart daran arbeiten, ein Unternehmen aufzubauen.“

Ein tragbares Geschäftsmodell wird nach wie vor gesucht

Aktuell versuche das Unternehmen ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell aufzubauen, so Goldberg. „Ob wir wissen, wie wir das machen werden? Teilweise. Wir versuchen es noch herauszufinden“, schreibt CEO Jason Goldberg. Allerdings ist eines aus Sicht von Goldberg sicher: Im Moment hänge alles vom richtigen Personal ab. Deshalb hat der Geschäftsführer seine Mitarbeiter gefragt, warum sie überhaupt noch bei Fab.com arbeiten. „Es herrscht Kriegsstimmung und jeder Mitarbeiter muss aus dem richtigen Grund bei uns sein“, erklärt Goldberg.

In seinem Blogpost hat Goldberg zahlreiche Antworten seiner Mitarbeiter veröffentlicht. Er hat allerdings nur solche ausgewählt, die optimistisch in die Zukunft von Fab.com blicken und angeben für das Unternehmen kämpfen zu wollen. Die Botschaft, die der Geschäftsführer damit in die Öffentlichkeit aussenden möchte, ist klar: Fab.com soll wiederbelebt werden. Wie genau das allerdings funktionieren soll, erklärt der CEO allerdings nicht.

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