Werbung auf YouTube: Klarere Kennzeichnung gefordert

Veröffentlicht: 08.08.2016 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 08.08.2016

Die US-amerikanische Verbraucherschutzbehörde FTC will eine klarere Kennzeichnung von Werbung in YouTube-Videos durchsetzen. Hashtags wie #ad oder #spon reichten nicht aus, um werbliche Inhalte für den Verbraucher kenntlich zu machen. Auch deutsche YouTuber müssen aufpassen.

Youtube

Grisha Bruev / Shutterstock.com

Im Juli gerieten bekannte YouTuber wie PewDiePie in die Kritik, weil sie von Warner Bros. für die positive Darstellung des Videospiels „Mittelerde: Mordors Schatten“ bezahlt worden sein sollen. Die Schleichwerbung schlug hohe Wellen, weil sie eben oft nicht als Werbung deklariert. Aber selbst dort, wo auf werbliche Inhalte hingewiesen wurde, geschah dies zu versteckt in der Videobeschreibung oder in der Hashtag-Sammlung. Wie golem.de unter Berufung auf Bloomberg meldet, drängt die Federal Trade Commission (FTC), die amerikanische Verbraucherschutzbehörde, nun darauf, Werbung auf YouTube klarer zu kennzeichnen.

Bislang wird der Hinweis oft nur in der Hashtag-Sammlung mit #ad oder #spon (für „sponsored“) gekennzeichnet. Dem Durchschnittsnutzer fällt dies aber kaum auf. Der Vorstoß schließt auch andere Netzwerke wie Facebook oder Snapchat ein. Neben der Forderung nach besserer Kennzeichnung will die FTC auch verstärkt Kontrollen durchführen, um Schleichwerbung zu bekämpfen.

Rechtliche Lage in Deutschland

Auch in Deutschland gibt es Richtlinien, an die sich YouTuber halten sollten. Yvonne Bachmann, Rechtsanwältin beim Händlerbund, dazu:

"Viele Blogger-Neulinge freuen sich zunächst, wenn sie Gratis-Produktproben bekommen. Wer sein Hobby zum Beruf gemacht hat, ist sogar auf diesen „Zuwendungen“ angewiesen. Die meisten YouTuber und Blogger sind sich jedoch gar nicht bewusst, in welchen Schlamassel sie sich begeben können.

Auch in Deutschland muss ganz genau erkennbar sein, wann es sich um werbliche Inhalte handelt. So müssen gesponsorte, aber als redaktionelle Beiträge getarnte, Aussagen als solche kenntlich gemacht werden und sich vom übrigen Inhalt eindeutig identifizieren lassen. Ansonsten fühlen sich nicht nur die Fans veralbert – auch die Konkurrenz wird immer härter und beobachtet jeden kleinen Fehler.

Daher sollten sich auch Blogger und YouTuber an diese Spielregeln halten und keine illegale Schleichwerbung machen – denn das ist Werbung ohne Hinweis darauf. Einen guten Einblick sollte jeder daher in die rechtlichen Basics der Werbung haben. Ein guter erster Anlaufpunkt ist eine Broschüre der Landesmedienanstalten. Denn am Ende gilt: Werbung bleibt Werbung, egal ob sie 'professionell' oder unter dem Deckmantel der netten unschuldigen YouTuberin von nebenan gemacht wird."

 

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