Kartellamt nimmt Facebooks Datensammelei ins Visier

Veröffentlicht: 21.12.2017 | Geschrieben von: David Barthelmann | Letzte Aktualisierung: 21.12.2017

Die Kartellbehörde ermittelt mittlerweile seit 2016 gegen die mögliche Vormachtstellung Facebooks auf dem europäischen Markt. Dabei geht es nun um die unbegrenzte Sammlung von Nutzerdaten jeglicher Art, die unter anderem aus Drittquellen bezogen werden.

Facebook, Smartphone
© Allmy/ shutterstock

Wer heute einem sozialen Netzwerk beitreten möchte, kommt an Facebook kaum noch vorbei. Das Unternehmen hat sich auf dem europäischen Markt mittlerweile zum Non Plus Ultra unter den sozialen Netzwerken etabliert. Dies gibt dem Kartellamt Anlass, Facebook genauer zu beobachten. Laut heise geht es bei den derzeitigen Untersuchungen vor allem um die Sammlung von Nutzerdaten, die Facebook in unbegrenzter Menge vornimmt. Unter anderem sollen die Daten auch von Drittanbietern bezogen werden, die mit dem Like-Button der sozialen Plattform arbeiten.

Aus diesem Grund legt die Wettbewerbszentrale nun in seinem Verfahren eine vorläufige Einschätzung gegen das US-Unternehmen vor. In dem Verfahren werden die bereits genannten Gründe als Vorwürfe aufgeführt. So soll das soziale Netzwerk unbegrenzt Nutzerdaten jeglicher Art von Drittanbietern beziehen und diese mit den jeweiligen Konten auf Facebook zusammenführen. Dies soll laut der Behörde zu einer marktbeherrschenden Stellung des US-Unternehmens in Deutschland geführt haben.

Facebook streitet die Vorwürfe ab

Laut Facebook würde der Bericht ein ungenaues Bild des eigenen Unternehmens widerspiegeln. Außerdem entgegnete Yvonne Cunnane (Facebook-Managerin) in einer Stellungnahme, dass Facebook keinerlei Anzeichen eines dominanten Unternehmens in Deutschland oder anderswo zeige. Dennoch sei das Unternehmen aber zu Kooperationen mit den Behörden bereit.

Der Präsident der Behörde (Andreas Mundt) kritisierte indes, dass mithilfe von Schnittstellen die Daten auch dann an Facebook gesammelt und verwertet werden, wenn man andere Internetseiten besucht. Dies solle laut Mundt schon der Fall sein, wenn man Seiten besucht, die den Facebook-Like-Button nur verwenden. Eine Benutzung des Buttons sei für die Sammlung der Daten nicht einmal notwendig. Eine Entscheidung soll im Rahmen der Untersuchungen, die nun schon seit 2016 im Gange sind, nicht vor Frühsommer 2018 erwartet werden.

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