Der frühe Vogel

Online-Händler wegen Fälschung von Porto-Etiketten vor Gericht (Update 10.07.)

Veröffentlicht: 09.07.2019 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 10.07.2019
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Ein Online-Händler muss sich vor dem Amtsgericht in Aschaffenburg verantworten, weil er in großem Stil Porto-Etiketten für Pakete gefälscht haben soll. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, werfe die Anklage dem 39-Jährigen vor, Etiketten für knapp 26.000 Pakete „elektronisch nachgeahmt“ zu haben. Damit habe der Online-Händler den Paketdienst DHL um fast 140.000 Euro gebracht, heißt es weiter. Der mutmaßliche Betrüger soll über ein Jahr lang die Etiketten gefälscht haben. Nach Gerichtsangaben habe er diverse Gegenstände wie Haushaltsartikel, Ladekabel und Kinderspielzeug über Ebay verkauft. 

Upate vom 10.07.2019: Wie uns das Amtsgericht mitgeteilt hat, kam es gestern bereits zu einer Verurteilung des Händlers. Der Angeklagte wurde wegen Betrugs in 143 Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Apple Pay und Google Pay: Noch Luft nach oben

Die mobilen Bezahldienste sind weiter auf dem Vormarsch. Elf Prozent der deutschen Verbraucher sollen laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Toluna im Auftrag der Postbank bereits per Smartphone oder Smartwatch bezahlen, wie t3n.de berichtet. Vor allem mit den Markteintritten von Apple Pay und Google Pay wurde das Thema bei der breiten Masse der Bevölkerung bekannt. Doch der Studie zufolge nutzen nur jeweils etwas mehr als ein Prozent aller Verbraucher hauptsächlich Apple Pay oder Google Pay beim mobilen Bezahlen. Betrachtet man nur die Verbraucher, die per Smartphone oder Smartwatch zahlen, nutzen elf Prozent von ihnen Apple Pay und 13 Prozent Google Pay. 51 Prozent der Verbraucher, die per Handy zahlen, nutzen aber vorrangig PayPal. 

Die Umfrage zeige aber vor allem die Markenbekanntheit: Denn die Nutzer, die per PayPal im stationären Geschäft zahlen, tun dies in der Regel über Google Pay. In dem Dienst können Nutzer ihr PayPal-Konto hinterlegen. Dabei scheinen die Verbraucher davon auszugehen, PayPal anstatt Google Pay bei der Zahlung zu nutzen. Sollte das stimmen, müsse Google an seiner Marketingstrategie arbeiten, so die Einschätzung von t3n.de. Die Postbank-Studie unterscheide aber nicht zwischen dem Zahlen an der Kasse und dem Online-Einkauf über das Smartphone – womit sich eine genaue Bewertung der Situation ohnehin als schwierig erweist. 

Gerry Weber verkauft Hallhuber

Der insolvente Mode-Konzern Gerry Weber hat seine Tochtergesellschaft Hallhuber an Robus Capital verkauft und treibt damit seine Sanierung voran. Robus nutzte eine Option, die bereits seit Februar bestand, wie das Handelsblatt berichtet: Damals sprang der Investor mit einer Brückenfinanzierung ein, um Hallhuber zu retten und erhielt dafür die Option zur Übernahme von 88 Prozent der Anteile von Hallhuber und zur Zahlung von 500.000 Euro. Robus habe den Einstieg bei der Gerry-Weber-Tochter aber an die Bedingung geknüpft, dass die Banken einer langfristigen Finanzierung der Textilkette zustimmen. Das sei nun der Fall. 

DSGVO-Strafe in Millionenhöhe gegen British Airways

Die britische Fluggesellschaft British Airways muss nach einem Hackerangriff eine DSGVO-Strafe in Millionenhöhe zahlen. Wie die Tagesschau berichtet, habe die britische Datenschutzbehörde ICO eine Strafe in Höhe von umgerechnet 204 Millionen Euro wegen des Verstoßes gegen europäische Datenschutzbestimmungen angekündigt. Hacker hatten im vergangenen Jahr persönliche Daten und Bankverbindungen von hunderttausenden Kunden gestohlen. British Airways zeigte sich von der Entscheidung „überrascht und enttäuscht“. Das Unternehmen habe schnell auf den Angriff reagiert und „keine Hinweise auf betrügerische Aktivitäten“ gefunden.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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Kommentare  

#1 Heidemann 2019-07-09 10:42
eigentlich müsste man ja gratulieren !?
aber ob der Mann das wirklich nötig hatte bei diesen Umsatz ??
wenn Profitmaximieru ng auf Profitmaximieru ng trifft - kann nur einer gewinnen !
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British Airways
zahlt an die ?? Witwen und Waisen ??
der gehackten Konten je 100 Euro Schmerzensgeld ,oder waren es doch nur 50 Euro ?
oder in welchen Haushaltsplänen werden diese ""Strafgelder"" jetzt verjubelt ?
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