Datenschutz

Mini-Strafe: 5,5 Millionen Euro Bußgeld für WhatsApp

Veröffentlicht: 20.01.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 23.03.2023
WhatsApp

Wegen der „Zwangseinwilligung“ zur Datenweitergabe strebte der österreichische Datenschutzaktivist Max Schrems bereits 2018, kurz nachdem die DSGVO in Kraft getreten war, eine Klage gegen Meta (damals noch Facebook) an. Nachdem nun Facebook und Instagram gerade erst zu dreistelligen Millionenstrafen (welche Experten trotzdem zu gering erscheinen) von der irischen Datenschutzbehörde (DPC) verdonnert wurden, soll Meta nun auch für dieselbe Praxis bei WhatsApp zahlen. Die Strafe fällt allerdings gelinde gesagt milde aus: Gerade einmal 5,5 Millionen Euro sollen fällig werden, wie Heise berichtet.

Meta darf WhatsApp-Nutzer nicht mehr dazu zwingen, der Verwendung ihrer Daten für „Serviceverbesserungen“ und „Sicherheitsfunktionen“ zuzustimmen. Die Verarbeitung persönlicher Informationen für „verhaltensbezogene Werbung, für Marketingzwecke sowie für die Bereitstellung von Statistiken an Dritte und den Austausch von Daten mit verbundenen Unternehmen“, wurde in dem Verfahren aber gar nicht behandelt.

 

Schrems sauer, Meta auch

Bei WhatsApp lag der Fall etwas anders als bei Facebook und Instagram, weil WhatsApp selbst gar keine personalisierte Werbung ausspielt. Schrems' Organisation Noyb geht allerdings davon aus, dass Daten von WhatsApp an die Schwesterportale weitergegeben werden, um sie dort für Werbung zu nutzen. Max Schrems ist angesichts der geringen Strafe sauer, weil die DPC „den Kern des Falles einfach ignoriert“ habe. Das Verfahren sei jahrelang in die Länge gezogen worden, was Meta erlaubt habe, die DSGVO zu umgehen.

Obwohl sehr glimpflich davon gekommen, zeigt sich auch Meta unzufrieden mit der Entscheidung der DPC. Der Konzern will das Ergebnis anfechten. „Wir sind der festen Überzeugung, dass die Art und Weise, wie der Dienst funktioniert, sowohl technisch als auch rechtlich konform ist“, erklärte Meta.

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Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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