Data Reform Bill

Keine Cookie-Banner mehr in Großbritannien?

Veröffentlicht: 21.06.2022 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 21.06.2022
GB Flagge und EU Flagge mit Schlossgrafik

Viele sind genervt von den Cookie-Bannern, die bei nahezu jeder Webseite aufploppen. In Großbritannien soll damit zukünftig Schluss sein. Zumindest, wenn es nach den Plänen der britischen Regierung geht. Mit der geplanten „Data Reform Bill“ sollen Pop-Ups und Banner im Internet reduziert werden, wie unter anderem heise berichtete. 

Browsereinstellung statt Pop-up

Momentan muss der Datenerfassung mittels Cookies bei jedem Webseitenbesuch zugestimmt werden. In Zukunft sollen Nutzer in Großbritannien die Möglichkeit haben, ein Gesamtkonzept individuell festzulegen, zum Beispiel über die Einstellungen im Browser. So müssten Einstellungen, zu welchem Zweck man der Nutzung von Cookies zustimmt, nur einmal vorgenommen werden und nicht bei jedem Besuch einer Webseite aufs Neue. 

Konkrete Vorgaben hat die britische Regierung noch nicht geäußert. Die Technologie soll allerdings effektiv und leicht verfügbar für Nutzer sein und so sollen Nutzer die Kontrolle darüber behalten, wie die Daten verwendet werden. 

Auch in Deutschland wurde mit der TTDSG theoretisch die Möglichkeit für ein Personal Information Management System (PIMS) geschaffen. Damit soll Nutzern die Möglichkeit gegeben werden, einmalig Einstellungen vorzunehmen und nicht bei jedem Besuch der Webseite die Cookie-Einstellungen vorzunehmen. Allerdings sieht das TTDSG zunächst lediglich vor, dass die Bundesregierung die Anforderungen an solche Dienste festlegen kann. Gebrauch gemacht wurde davon noch nicht. 

Abstand zur DSGVO auch in anderen Bereichen

Auch in anderen Bereichen will man sich ein Stück weit von den EU-weiten Vorschriften der DSGVO entfernen. So etwa sollen kleine Unternehmen in manchen Fällen von der Pflicht eines Datenschutzbeauftragten befreit werden. Es heißt zwar, dass hohe Datenschutzstandards beibehalten werden, allerdings sollen Betriebe zukünftig mehr Flexibilität bei deren Umsetzung haben. 

Auch das nationale Datenschutzamt, Information Commissioner’s Office (ICO), soll modernisiert werden. Zukünftig soll mehr Gewicht auf Wachstum, Innovation und Wettbewerb gelegt werden. 

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Über die Autorin

Hanna Hillnhütter
Hanna Hillnhütter Expertin für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Hanna verschlug es 2012 für ihr Jurastudium vom Ruhrgebiet nach Leipzig. Neben dem Studium mit dem Schwerpunkt Strafrecht, spielte auch das Lesen und Schreiben eine große Rolle in ihrem Leben. Nach einem kurzen Ausflug in das Anwaltsleben, freut Hanna sich nun, ihre beiden Leidenschaften als Redakteurin verbinden zu können.

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Kommentare  

#1 unerwünscht 2022-07-14 13:30
Richtig so. Datenschutz schön und gut. Aber wer will wenn er ein Produkt oder Artikel o. ä. sucht und dabei in 30 min 20 Beiträge / Webseiten besucht, auch 20 mal Cookie-Klicken machen? Aber DAtenschutz ist ja so toll
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