Der frühe Vogel

Klage: Aldi, Lidl, Boss und C&A sollen zur Versklavung von Menschen beigetragen haben

Veröffentlicht: 07.09.2021 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 07.09.2021
Stacheldrahtzaun

Die beiden Discounterketten Aldi und Lidl sowie die Modehersteller Boss und C&A sehen sich einer Klage der Menschenrechtsorganisation „European Center for Constitutional and Human Rights“ (ECCHR) entgegen. Den Branchenriesen wird dabei vorgeworfen, sich an der Unterdrückung, Misshandlung und Versklavung von Menschen beteiligt zu haben. Konkret geht es dabei um die Versklavung der Uiguren. 

Bei den Uiguren handelt es sich um eine ethnische Gruppe von Menschen, die vor allem im Nordwesten Chinas angesiedelt sind. Berichte über systematische Unterdrückung durch die chinesische Regierung, Zwangsarbeit und politische Umerziehungslager hatten in den vergangenen Jahren für Aufsehen gesorgt. 

Den deutschen Unternehmen Aldi, Lidl, Boss und C&A wird im Rahmen der Klage laut Spiegel Online nun vorgeworfen, durch ihre Geschäfte und Lieferbeziehungen „in China zur Versklavung von Uiguren beigetragen“ zu haben. Die Menschenrechtsaktivisten von ECCHR hätten daher beim Generalbundesanwalt Strafanzeige erstattet – sie sollen Mithilfe bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit geleistet haben. Fast 100 Seiten betrage die Länge der Anzeige. Laut Tagesschau gehe es den Aktivisten nicht nur um die konkret beklagten Firmen, denn sie stünden nur stellvertretend für zahlreiche andere Unternehmen einer riesigen Branche, die ebenfalls in China oder konkret in der Provinz Xinjiang produzieren und dabei Versklavung fördern. Jede dieser Firmen müsse hinterfragen, inwieweit sie durch ihre unternehmerischen Verbindungen und Lieferketten zu dieser Unterdrückung beitragen.

Die beklagten Firmen hätten die Vorwürfe indes zurückgewiesen und dabei betont, keine Zwangsarbeit in ihren Prozessen zu dulden. Allerdings gebe es laut Spiegel Online in detaillierteren Unternehmensberichten durchaus Hinweise darauf, dass die beklagten Konzerne zwischenzeitlich aus der kritischen Region Produkte bezogen hätten.

Bundesregierung will längere Sicherheitsupdates durchsetzen

Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, dass Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets künftig länger eine Softwareunterstützung erhalten. Konkret zielt die Forderung auf einen Zeitraum von sieben Jahren, in dem die Geräte Sicherheitsupdates der Hersteller erhalten, was die Pläne der Europäischen Union sogar noch übersteigt. Diese will nach Angaben von Golem mit einer Update-Pflicht von mindestens fünf Jahren grundsätzlich einen nachhaltigeren und umweltschonenderen Umgang mit der Technik forcieren.

„Die Bundesregierung will zudem sicherstellen, dass Ersatzteile schnell geliefert werden. Die Vorgabe von fünf Tagen ist der Sprecherin des Ministeriums zu viel: Durch eine lange Lieferzeit steige die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer sich statt des Ersatzteils ein neues Gerät kauften“, heißt es weiter. 

Michael Otto: Auszeichnung für Umweltengagement

Der Otto-Patriarch Michael Otto wurde vom Kieler Forschungsinstitut IfW für sein Umweltengagement mit dem Weltwirtschaftlichen Preis ausgezeichnet, berichtet Fashion United. „Es gibt im Norden Deutschlands keine andere große Unternehmerpersönlichkeit wie Sie, die sich so früh und auch so konsequent für das Thema Nachhaltigkeit interessierte“, so Gabriel Felbermayr, IfW-Präsident, in seiner Laudatio. Otto sei von Unternehmerkollegen mitunter als „Ökospinner“ betitelt worden, habe aber trotzdem sein Unternehmen zum fünftgrößten Online-Händler der Welt aufgebaut.

Michael Otto rief dazu auf, den Klimawandel als „Geschäftsmodell“ zu sehen. Die künftige Bundesregierung müsse schnelle Entscheidungen treffen und bürokratische Hürden abbauen, damit die Wirtschaft ehrgeizige Ziele unterstützen könne. Dazu sei die Wirtschaft bereit, so Otto, aber sie brauche Rahmenbedingungen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.