Mutmaßlicher Betrug

Corona- und Fluthilfen: Familie soll sich Hunderttausende Euro erschlichen haben

Veröffentlicht: 06.04.2022 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 06.04.2022
Geld liegt in einer Maske, als wäre es eine Hängematte

Am Dienstagvormittag hat die Polizei in Köln, Bonn und Bergisch Gladbach zehn Wohn- und Geschäftsräume durchsucht. Grund dafür war der mutmaßliche Betrug mit Corona-Soforthilfen sowie mit finanziellen Hilfen nach den Starkregenfällen im Juli letzten Jahres, wie der Spiegel berichtete. Auch vier Kanzleien von Steuerberatern wurden durchsucht. 

Auszahlungen über 360.000 Euro

In Verdacht stehen ein 53-jähriger Beschuldigter, eine 58-jährige Beschuldigte sowie fünf weitere Familienmitglieder im Alter von 20 bis 87 Jahre. Zwei der Beschuldigten wurden den Angaben zufolge festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, in 39 Fällen Wirtschaftshilfen beantragt zu haben, ohne dass die Voraussetzungen dafür vorlagen. Subventionen in Höhe von fast einer Million Euro sollen beantragt worden sein, ausgezahlt wurden 362.000 Euro. 

Weiter soll die Familie Anträge auf „Starkregen-Soforthilfe“ nach der Hochwasserkatastrophe gestellt und 6.500 Euro ausgezahlt bekommen haben. 

Ermittlungen in einem weiteren Verfahren

Gegen vier weitere Beschuldigte werde in einem zweiten Verfahren ermittelt. Sie sollen geschäftlich mit der Familie zusammengearbeitet haben und für fünf Firmen insgesamt 15 Anträge für Wirtschaftshilfen gestellt haben. Dabei wurden Fördergelder in Höhe von 1,8 Millionen Euro beantragt, 1,3 Millionen Euro wurden ausgezahlt. Auch hier besteht der Verdacht, dass die Voraussetzungen nicht vorlagen. 

Die Corona-Soforthilfen sollten kleine Unternehmen und Selbstständige durch die Krise retten, möglichst schnell und unbürokratisch. Nicht selten wurde dies von Betrügern ausgenutzt. 

Nach der Unwetterkatastrophe im Juli letzten Jahres versprach die Landesregierung NRW unbürokratische Hilfe für Betroffene. Mit den Geldern sollte Bürgerinnen und Bürgern, die von existentieller Not betroffen sind, geholfen werden.  

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Über die Autorin

Hanna Hillnhütter
Hanna Hillnhütter Expertin für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Hanna verschlug es 2012 für ihr Jurastudium vom Ruhrgebiet nach Leipzig. Neben dem Studium mit dem Schwerpunkt Strafrecht, spielte auch das Lesen und Schreiben eine große Rolle in ihrem Leben. Nach einem kurzen Ausflug in das Anwaltsleben, freut Hanna sich nun, ihre beiden Leidenschaften als Redakteurin verbinden zu können.

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Kommentare  

#1 Jörg Lindner 2022-04-07 09:26
[Anmerkung der Redaktion: Bitte beachte unsere Netiquette]
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