Der frühe Vogel

Keine Mehrwertsteuer auf die Gasumlage? – Deutschland scheitert mit Bitte um Ausnahme

Veröffentlicht: 17.08.2022 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 17.08.2022
Energiezähler

Neben den gestiegenen Kosten für Energie müssen deutsche Kundinnen und Kunden auch eine Gasumlage zahlen – sie wurde auf 2,4 Cent pro Kilowattstunde festgelegt. Um die Bundesbürgerinnen und -bürger zu entlasten, hatte Deutschland bei der EU-Kommission um eine Ausnahmeregelung gebeten, nach der die Mehrwertsteuer bei der Gasumlage entfallen darf. Diese Bitte wurde nun allerdings abgelehnt. „Es gibt keine Möglichkeit für eine Ausnahme bei dieser Art von Abgabe“, kommentierte ein Kommissionssprecher in Brüssel.

Die Absage hat zur Folge, dass auf die Gasumlage noch einmal Mehrwertsteuer gezahlt werden muss: „Für einen vierköpfigen Haushalt kann dies eine jährliche Belastung von etwa 480 Euro bedeuten – mit 19 Prozent Mehrwertsteuer wären es über 570 Euro“, wird als Beispiel beim Manager Magazin aufgeführt. 

Die EU-Kommission habe allerdings verlauten lassen, dass man zusammen mit Deutschland eine Lösung erarbeiten wolle, um Endkunden zu entlasten. Im Vorfeld der Entscheidung hatte die Bundesregierung selbst bereits angekündigt, die Steuer auf anderem Weg kompensieren zu wollen, sollte man sich in Brüssel gegen die Ausnahme bei der Mehrwertsteuer stellen. Wie genau diese Kompensation erfolgen soll, ist bislang nicht bekannt.

Zeitfracht will offenbar Leysieffer übernehmen

Das Bangen um den insolventen Pralinenhersteller Leysieffer könnte ein Ende haben: Die Zeitfracht-Gruppe hat sich offenbar dazu entschlossen, das Traditionsunternehmen aus Osnabrück zu übernehmen. Einem entsprechenden Vorhaben hat der Gläubigerausschuss des Unternehmens nach Angaben der WirtschaftsWoche bereits grünes Licht erteilt.

Insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfte die Meldung der Übernahme eine frohe Botschaft sein, denn wie aus dem näheren Umfeld rund um den Übernahmeprozess zu vernehmen gewesen sei, hat Zeitfracht offenbar vor, den Konditorspezialisten weiterzuführen und in diesem Rahmen auch alle 180 Arbeitsplätze zu erhalten. Genauere Informationen könnten zum jetzigen Stand allerdings nicht geteilt werden: „Da das Insolvenzverfahren noch nicht eröffnet ist, können wir zum aktuellen Zeitpunkt keine weiteren Informationen bekanntgeben“, wird ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters zitiert.

Signifikante Umsatzrückgänge und stark gestiegene Preise der Rohstoffe sowie von Energie hatten bei Leysieffer Liquiditätsprobleme ausgelöst. Anfang Juli 2022 musste das Unternehmen schließlich Insolvenz anmelden.

Wachstum in der Computerspielbranche schwächelt

Die Pandemie, inklusive damit verbundener Kontaktbeschränkungen und Lockdowns, hatten der Videospielbranche einen wahren Höhenflug beschert. Videospiele boten in dieser Zeit die Möglichkeit einer „digitalen Zerstreuung“, schreibt Heise Online. Zumal viele Menschen auch deutlich viel mehr Zeit zu Hause verbrachten. Die Umsätze schnellten in die Höhe, Konsolen wurden zur Mangelware. Allerdings, so zeigen neue Zahlen, ist das Wachstum deutlich abgeebbt. 

Nach Informationen des Branchenverbands Game und den Marktforschungsinstituten GfK sowie Data.ai wurden im ersten Halbjahr in Deutschland rund 4,55 Milliarden Euro umgesetzt. Dies entspricht mit Blick auf das Vorjahr einem Wachstum von lediglich zwei Prozent. Zum Vergleich: Die Zahlen des ersten Halbjahres 2021 offenbarten im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum noch ein Wachstum von 22 Prozent.

„Sinkende Umsätze verzeichnen vor allem die Wachstumstreiber vergangener Jahre: Mit sogenannten In-App-Käufen wurden zum Beispiel 1,3 Milliarden Euro umgesetzt, 7 Prozent weniger als vor einem Jahr“, heißt es weiter. Auch der Hardware-Sektor weist Rückgänge auf: Die Umsätze sackten hier von 1,58 Milliarden auf 1,53 Milliarden Euro ab.

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Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#2 gunnar 2022-08-17 12:08
bei solarstrom für kleine balkonanlagen ist das ganze dielemmer nicht besser wie mit der ,, lobbyisten gasgeschenksteu er ,, .
bekannte wollten sich alle balkon solaranlagen kaufen.
die haben nur ca 600w höchstleistung und dürfen,, normal ohne große sachen,, betrieben werden.
denkste:
sie wollten die anlagen bei EWE anmelden und die sorgen fingen richtig an.
den online antrag kannste nur als multi-studierte r ausfüllen.
sonst verstehste die ganzen fragen und § darin nicht.
aber es steht auch gleich, ,, falsch ausgefüllte anträge werden mit strafe verfolgt ,,
wenn man den antrag per post hinsendet und hilfe möchte, kommt wieder nur die antwort per email oder handy = melden sie es online an.!
MEHR NICHT.!
selbst am telefon mit mehreren kundendienst mitarbeiter/in ... war es nicht möglich es auszufüllen, da jeder etwas anderes sagte und gleichzeitig nichts genaues wußte.
ich gehe mal davon aus, das dort die lobbyisten, firmen, staat usw nicht wollen, das sich tatsächlich jeder bürger eine anlage aufbaut.
das würde den aktiengesellsch aften ja die gewinne wegnehmen.
man würde ja tatsächlich als kleiner bürger ( je wohnung ) bis zu 2.-euro am tag sparen können.
und noch schlimmer, man bräuchte nicht mehr soviel gas und öl um strom zu produzieren.
da würde dann der preis schrecklicher weise ein paar cent fallen.
woher sollen die oberen etagen der ca 150 oder 500 stromanbieter dann ihre lächerliche gehälter bekommen.?
zzt denke ich wir werden nur noch von der wirtschaft und einigen politikern geführt, für die wieder das mittelalter beginnen soll.
gruß
ein tagelöhner
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#1 Karl Ranseier 2022-08-17 10:15
Wieso redet Brüssel da überhaupt rein?
Wenn man die Gewinnprognosen von RWE etc. liest, sollte man deise Umlage vielleicht doch einfach wieder eindampfen.
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