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Verbraucherzentrale: Fast 800 Nutzer kündigen bei Parship

Veröffentlicht: 27.09.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 27.09.2022
Parship-Plakat auf Straße

Anfang dieses Jahres rief die Verbraucherzentrale bundesweit Nutzerinnen und Nutzer des Datingportals Parship dazu auf, sich an einer Sammelklage zu beteiligen. Bemängelt wurde dabei die hohen Kosten sowie unklaren und oft langen Vertragslaufzeiten. Wie Golem jetzt berichtete, kamen auf diesem Weg 785 Verbraucherinnen und Verbraucher zusammen. Allesamt reichten neben der Kündigung beim Portal nun zum 1. September auch die besagte Sammelklage ein.

Alle 11 Minuten verliert ein Verbraucher den Überblick

Wer sich auf einer Dating-Plattform registrieren möchte, wird in vielen Fällen zunächst mit Gratisinhalten gelockt. Doch immer nur verschwommene Bilder und eingeschränkte Funktionen frustrieren schnell. Ein Probe-Abo kann doch nicht schaden? Doch nach Zahlung der schlappen 79,90 Euro ist die große Liebe dabei mitnichten garantiert.

Doch stellt der Verbraucher das einmal fest und möchte aus dem Vertrag entkommen, ist dies gar nicht so leicht. Die geschlossenen Verträge verlängern sich nämlich auch nach der gebuchten Zeit automatisch. Parship möchte seine Kunden gerne halten, ganz egal ob Liebe oder nicht. 

Verbraucherzentrale fordert Recht auf fristlose Kündigung

Ein Ziel der jetzt gestarteten Sammelklage, sei es, ein Recht auf sofortige fristlose Kündigung durchzusetzen. Eingereicht wurde die Klage vor dem Oberlandesgericht Hamburg. Bei nicht digitalen Partnervermittlungen sei es darüber hinaus gang und gäbe, die gemeinsame Zusammenarbeit auch hinsichtlich des eingegangenen Vertrauensverhältnisses jederzeit beenden zu dürfen. Ist dieses einmal beschädigt, möchte man sich durch die Partnervermittlung schließlich sicherlich keinen möglichen Partner mehr auswählen lassen. 

Ein solches Recht solle über die Klage nun auch seinen Einsatz bei der Online-Partnervermittlung finden. Kundinnen und Kunden, die derzeit einen Vertrag mit Parship haben, können auch jetzt noch prüfen, ob sie ihre jeweiligen Vertragsbedingungen zur Klage passen und sich gegebenenfalls anschließen.

Parship selbst sieht die Klage gelassen. Da das Unternehmen keinerlei Angaben über die Gesamtzahl seiner Nutzer machen möchte, ist es unklar, ob die besagten 800 Kläger für sie eine Bedrohung darstellen oder nicht. 

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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