Einheitliches Ladekabel

EU warnt Apple vor Umgehung der Richtlinie

Veröffentlicht: 05.05.2023 | Geschrieben von: Julia Petronis | Letzte Aktualisierung: 05.05.2023
Ladekabel neben Apple-Logo

Es wird kommen: das einheitliche Ladekabel für alle. Ab dem 28. Dezember 2024 soll die EU-Richtlinie greifen. Dann müssen Geräte wie Handys, Tablets, Tastaturen und E-Reader nur noch über USB-C geladen werden können. Hersteller haben bis dahin die Möglichkeit, sich auf den Wechsel einzustellen und ihre jeweiligen Ladeanschlüsse zu überarbeiten und anzupassen. Apple hingegen wolle die Regelung teilweise umgehen. Die EU mahnt den Konzern nun an und plant einen Leitfaden für mehr Einheitlichkeit.

Einschränkungen im Zusammenhang mit Ladekabeln unzulässig

Die EU hatte im Oktober vergangenen Jahres beschlossen, als einheitliches Ladekabel den USB-C-Standard als einheitliche Ladetechnologie vorzuschreiben. Apple verwendet seit 2012 bei seinen iPhones eigene „Lightning”-Ladestecker. Nach Angaben der Tagesschau erwäge Apple die Verwendung von nicht zertifiziertem Zubehör einzuschränken. Der Konzern wolle bei der anstehenden Umstellung der Ladetechnik für das iPhone bestimmte Funktionen für von Apple zertifiziertes Zubehör zurückhalten. Die EU sieht eine Einschränkung im Zusammenhang mit Ladegeräten allerdings als unzulässig an. 

Nach Medienberichten erwäge Apple mit einem Authentifizierungschip das Laden oder die Datenübertragung über Zubehör ohne Apple-Zertifizierung einzuschränken. EU-Industriekommissar Thierry Breton betonte: „Geräte, die die Anforderungen an das einheitliche Ladegerät nicht erfüllen, werden auf dem EU-Markt nicht zugelassen.“ Bei einem Treffen der Kommission mit Apple Mitte März habe man den Konzern daran erinnert.

Leitfaden soll Klarheit bringen

Apple äußerte sich bisher nicht zu der Sache. Der Konzern hat für das Lightning-Kabel ein Zertifizierungsprogramm und warnt davor, dass nicht zertifizierte Lightning-Kabel Geräte beschädigen oder nicht ordentlich funktionieren könnten. Man könne schnelles Laden oder Datenübertragung mit hohem Tempo nur bei zertifizierten USB-C-Kabeln möglich machen.

Um „eine einheitliche Auslegung der Rechtsvorschriften“ zu gewährleisten, will die Brüsseler Behörde bis zum dritten Quartal dieses Jahres einen Leitfaden für mehr Klarheit veröffentlichen. Man wolle verhindern, dass Apple sich den EU-Regeln entziehen kann.  

Über die Autorin

Julia Petronis
Julia Petronis Expertin für: IT- und Medien-Recht

Julia ist seit April 2021 als juristische Redakteurin bei uns tätig. Während ihres Studiums der Rechtswissenschaften in Leipzig konzentrierte sie sich vor allem auf das Medien- und IT-Recht, sowie das Wettbewerbs- und Urheberrecht – und kann dieses Wissen heute auch „in der echten Welt“ einsetzen.

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