Der frühe Vogel

Jens Spahn fordert Aus für Rente mit 63

Veröffentlicht: 30.05.2023 | Geschrieben von: Sandra May | Letzte Aktualisierung: 30.05.2023
Pflegerin begleitet Frau

Arbeiten bis 67? Das schafft nicht jeder. Daher wurde 2014 die Rente mit 63 eingeführt. Wer 45 Beitragsjahre voll hat und mindestens 63 ist, darf ohne Abschläge in Rente gehen. Jedes Jahr wird die Grenze um zwei Monate nach hinten verschoben, sodass Jahrgänge ab 1964 erst mit 65 abschlagsfrei nach 45 Beitragsjahren berentet werden können. Laut Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung machte 2021 jeder Dritte von dieser Möglichkeit Gebrauch. Die Tendenz sei steigend.  

Diesem Modell hat Jens Spahn nun den Kampf angesagt: Sofort abschaffen, lautet die Forderung. „Die Rente mit 63 kostet Wohlstand, belastet künftige Generationen und setzt die falschen Anreize“, erklärte der ehemalige Bundesgesundheitsminister laut Spiegel gegenüber der Bild am Sonntag. Als Alternative schlägt der CDU-Politiker eine bessere Erwerbsminderungsrente vor. Als Grund für den Vorschlag gab Spahn den Fachkräftemangel an. Fachkräfte, die eher in Rente gingen, würden „bitterlich“ am Arbeitsmarkt fehlen. 

Gegenwind erhielt Spahn aus den Reihen der Grünen:  „Dies hätte zur Folge, dass Millionen Menschen mit Abschlägen und gekürzten Renten in den Ruhestand gehen. Viele Berufsgruppen wie Pflege- und Kita-Beschäftigte können schlicht nicht bis 67 arbeiten“, sagte Arbeitsmarktexperte Frank Bsirske.

Twitter löst sich vom Verhaltenskodex gegen Desinformation

Der freiwillige EU-Verhaltenkodex gegen Fake-News muss künftig ohne Twitter auskommen. Das hatte laut Heise der EU-Kommissar passenderweise in einem Tweet bestätigt. Der Kodex gegen Desinformation wird unter anderem durch die Plattformen Google, Meta, Microsoft und TikTok umgesetzt. Der Kodex sieht beispielsweise vor, dass Unternehmen transparent offenlegen, welche Inhalte unterbunden werden. In Berichten wird außerdem offengelegt, wie viele Fake-Accounts ihr Unwesen treiben und welchen Nutzen Faktenchecks in Bezug auf die Verbreitung von Fake-News haben. Twitter selbst war zwar bei dem Kodex dabei, setzte die Transparenzvorgaben aber nur unzureichend um.

Aus der deutschen Politik hagelte es bereits Kritik gegen Twitters Austritt: „Desinformation, Lügen und Propaganda befeuern Hass und sind Gift für die Demokratie“, kommentierte Bundesinnenministerin Nancy Faeser die Entscheidung und nannte Twitter verantwortungslos. Digitalminister Volker Wissing fand ebenfalls klare Worte: „Twitter sollte sich seiner besonderen Verantwortung im Umgang mit Desinformationen bewusst werden und sein Engagement eher stärken als sich zurückzuziehen.“ Er machte zudem darauf aufmerksam, dass man mit dem Start des Digital Service Acts (DSA) über verpflichtende Maßnahmen sprechen werden.

Die Vorgaben des DSA sollen ab Mitte Februar 2024 EU-weit gelten. Das Gesetz sieht unter anderem vor, dass illegale Inhalte auf Plattformen schneller entfernt werden müssen. 

Umfrage zeigt: Mehrheit der Deutschen skeptisch gegenüber digitalem Euro

Eine aktuelle Umfrage unter 1.008 Personen des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen mit den aktuellen Zahlungsmethoden zufrieden ist. Die seit Jahren andauernden Tüftlerarbeiten der Europäischen Zentralbank (EZB) an einem digitalen Euro halten 76 Prozent der Befragten daher für überflüssig. 

Auf der anderen Seite haben 29 Prozent der Befragten überhaupt keine Vorstellung davon, was eine digitale Version der Währung bringen soll. Für die BdB-Hauptgeschäftsführerin Henriette Peucker heißt das, dass die EZB hier noch Informationsarbeit leisten muss: „Der digitale Euro kann nur dann ein Erfolg werden, wenn er von der europäischen Bevölkerung akzeptiert und genutzt wird. Solange der Nutzen und die Risiken unklar sind, bleibt das Projekt wackelig – und die Verbraucher nutzen weiterhin die digitalen Bezahlmöglichkeiten, die sie jetzt schon kennen und denen sie vertrauen“, wird Peucker von Heise zitiert. 

Laut BdB sei der digitale Euro eine Chance: Der Markt für elektronisches Bezahlen in der EU sei fragmentiert. Ein digitaler Euro könnte dem Ganzen den notwendigen Schub geben. Diese Aussage wird durch das Ergebnis der Umfrage untermauert: Immerhin ein Fünftel stimmte der Aussage „sehr“ beziehungsweise „eher“ zu, dass der digitale Euro das Bezahlen vereinfachen würde. 

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Über die Autorin

Sandra May
Sandra May Expertin für: IT- und Strafrecht

Sandra schreibt seit September 2018 als juristische Expertin für OnlinehändlerNews. Bereits im Studium spezialisierte sie sich auf den Bereich des Wettbewerbs- und Urheberrechts. Nach dem Abschluss ihres Referendariats wagte sie den eher unklassischen Sprung in den Journalismus. Juristische Sachverhalte anschaulich und für Laien verständlich zu erklären, ist genau ihr Ding.

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Kommentare  

#8 Susanne 2024-03-01 13:12
@Jörg

Ja stimmt, da gibt es so Einige.
Herr Scholz hat sich ja auch nicht mit Ruhm bekleckert, als er sich an einen so großen (nicht alltäglichen) Deal nicht mehr erinnern kann. Aber er brüllt halt derzeit auch nicht so laut, wie manch andere.

Dennoch denke ich, (nur meine persönliche Meinung) es gibt schon Unterschiede zwischen den einzelnen Politikern.
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#7 Jörg 2024-03-01 11:16
@ Susanne

Wo willst Du da anfangen und wo aufhören, wenn Du das konsequent angehst ist das Regierungsviert el menschenleer.

Was immer vergessen wird, das Problem entstand nicht über Nacht, es wuchs über Jahrzehnte. Das was wir derzeit erleben ist der Aufschlag auf dem Boden der Realität.

@ all
Wenn ich dann noch lese das nur eine geringe Menge der Bürger bereit für die digitalen Euro ist, frage ich mich wie dumm und ungebildet man sein kann, sowas gut zu finden. Kommt der digitale Euro heißt das absolute Kontrolle und Steuerung aller Bürger durch die Regierung... Willkommen im Kapitalismus in Reinform... gab es übrigens schon, nannte man damals Sklaverei!
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#6 anja 2023-06-05 09:19
es gibt bereits unternehmergrup pen, die auf tausch und gegenleistung untereinander abzielen, schon aus der not heraus wg. fehlenden arbeitskräften und fehlendem material. man muß stärker zusammenhalten und immer mehr werden waren zum wertvollen zahlungsmittel. der handel hat sich wieder mehr auf die "straße" verlagert und die gespräche erfolgen wieder verstärkt mündlich und das ist auch gut so. die "da oben" treiben (zumindest die selbständigen) bürger wieder mehr zu direkten gespräch und handel. die leute haben auch schon banken die nase voll. edelmetalle sind zwar schön und gut, aber als tausch- und zahlungsmittel für die täglichen bedürfnisse etwas hinderlich. erstens weil man brot schlecht direkt mit gold aufwiegen und nicht jeder direkt die echtheit vin edelmetallen und -steinen überprüfen kann. die lösung liegt wohl eher im festen zusammenhalt aller unternehmen inkl. handkwerk, handel und dienstleistung. arbeitet wieder enger und loyaler zusammen und seht wieder eure mitstreiter anstatt nur konkurrenten. wir müssen zusammhalten oder gehen unter !
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#5 M. 2023-06-03 17:40
Wir sollten alle Formen digitaler Zahlsysteme sofort einstellen und wieder zu Edelmetallen wechseln. Umso schneller umso besser.
Diese ganze Digitalisierung ist so unglaublich bescheuert.
Ich wohne in Frankreich und bin bei der MSA versichert. Man kann keine menschliche Person mehr erreichen. Die Schreiben die man bekommt sind nicht unterschrieben und wenn man Fragen hat kann diese Niemand beantworten.
Das ist unglaublich.
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#4 anja 2023-05-31 16:17
ich denke, es reicht jetzt endgültig !! der souverän muß mal wieder ein machtwort sprechen und ich denke, es ist im sinne des volkes, wenn politiker künftig nach leistung und bildung bezahlt werden, normale rente erhalten und aufgrund der leichten körperlichen arbeit mind. bis 70 arbeiten müssen. während der politischen arbeit verbot weiterer einkünfte, abschaffung unnötiger ministerstellen u.ä., diätenanpassung an entsprechende gehälter. DAS führt zu steuersenkungen UND erhält den wohlstand des volkes ! das und sonst nichts !! diese leichenfleddere i der aasgeier muß ein ende haben !
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#3 Hans-Heinrich Brandt 2023-05-30 18:39
Da kann man ja wieder sehen, dass diese Politiker-und auch Span- nie im Leben körperlich gearbeitet haben.
Nur kluge Reden helfen uns aber nicht weiter.
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#2 Susanne 2023-05-30 18:33
Dass Herr Spahn sich überhaupt noch traut, in der Öffentlichkeit seinen Mund aufzumachen zeigt doch, wie abgebrüht er ist.

Für mich sind Spahn, Scheuer, von der Leyhen, Guttenberg, .... Menschen, die für Ihre "un"bewußten Fehler zur Verantwortung gezogen werden müssen und in der Politik (in Deutschland oder EU) nichts mehr zu suchen haben, auch nicht als Opposition!
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#1 Michael 2023-05-30 09:09
"Als Grund für den Vorschlag gab Spahn den Fachkräftemange l an".
Da hat der Mann Recht. Den Fachkräftemange l sieht man seit Jahren in den Regierungsbaute n in Berlin.
Er selbst musste ja aus diesem Grund seine "Kompetenz" als Gesundheitsmini ster zur Schau stellen und das als gelernter Bankkaufmann.

Also Leute, arbeitet bis ihr tot umfallt und zeigt Euch gefälligst solidarisch!
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