Etsy


Anders als die Plattform-Giganten Amazon und Ebay, die Produkte aus allen erdenklichen Kategorien anbieten, hat sich Etsy mit seiner Gründung im Jahr 2005 einen klaren Fokus gesetzt: Das US-amerikanische Unternehmen mit Sitz in New York stellt einen weltweit agierenden Online-Marktplatz rund um handgemachte Produkte, Vintage-Artikel und kreative Waren zur Verfügung. Hier finden Sie alle aktuellen Artikel zum Thema.

Trotz des vermeintlich einschränkenden Fokus auf den Handmade-Bereich ist die Produktpalette auf Etsy im Laufe der Zeit auf eine enorme Breite angewachsen: Kleidung, Schuhe, Taschen, Schmuck und Accessoires finden sich ebenso wie Möbel, Leuchten, Teppiche und Wohndeko sowie Büroprodukte, Spielzeug, Kreativbedarf, Kunst oder Sammlerstücke.


Händler und Kunden aus aller Welt


In der mehr als 15-jährigen Unternehmensgeschichte hat es der Marktplatz geschafft, eine große Community aufzubauen – mit einer beträchtlichen Reichweite: Laut eigenen Angaben kann Etsy sowohl Händlerinnen und Händler als auch Kundinnen und Kunden aus fast jedem Land der Welt vorweisen. Insgesamt besteht die Händlerschaft aus rund 7,7 Millionen aktiven Verkäufern, die zusammen mehr als 120 Millionen Produkte feilbieten. Die Zahl der Kundinnen und Kunden wird mit fast 94 Millionen angegeben.

Die mehr als 2.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Etsy arbeiten an Standorten rund um die Welt. Niederlassungen des Handmade-Marktplatzes finden sich neben den Vereinigten Staaten und Kanada beispielsweise auch in Deutschland, UK und Irland, Frankreich und Indien.


Verantwortung und Nachhaltigkeit als Kernaspekte


Grundsätzlich verweist das Unternehmen explizit darauf, mehr als nur ein reiner Marktplatzbetreiber sein zu wollen: „In einer Zeit zunehmender Automatisierung ist unser Ziel, zwischenmenschliche Beziehungen als Kernstück des Handels zu erhalten. Deswegen haben wir einen Ort aufgebaut, der ganz im Zeichen der Kreativität steht und an dem sie sich frei entfalten kann.“

In diesem Rahmen will Etsy auch Verantwortung übernehmen und hat sich ein Konzept der Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben: Teil dieses Engagements sind etwa eine 100-prozentige Kompensation der CO₂-Emissionen aus dem Versand sowie eine Selbstverpflichtung, komplett auf erneuerbaren Strom zurückzugreifen. Dies betrifft nicht nur die Rechenzentren, über welche die Website Etsy.com und die hauseigenen Apps gehostet werden, sondern unter anderem auch die Versorgung der Etsy-Büros auf der ganz Welt.


Kritik an Bewertungs-System und höheren Kosten


Im Sommer 2021 wurde Kritik an der Einführung eines neuen Händler-Bewertungssystems des Marktplatzes laut: Mithilfe des sogenannten „Verkäufer-Star“-Programms („Star Seller“) wollte das Unternehmen Händlern nach eigenen Aussagen eine Anerkennung und Belohnung von Händlern ermöglichen, die der Kundschaft ein hervorragendes Einkaufserlebnis bieten. Händler, die etwa die beste Antwortrate, einen hohen Anteil an 5-Sterne-Bewertungen, einen pünktlichen Versand und regelmäßigen Umsatz garantieren, können sich seither eine Auszeichnung als Verkäufer-Star verdienen. Die Händlerschaft prangerte jedoch an, dass das System in seinen Einzelheiten nicht praxisnah sei und viele herausragende Verkäufer durchs Raster fallen würden.

Ein Jahr später, im Sommer 2022, kam es überdies zum Streik Tausender Händlerinnen und Händler, die eine Gebührenerhöhung von 5 auf 6,5 Prozent kritisierten. Die Erhöhung wurde als „pandemische Profitmacherei“ angeprangert, die das Verhältnis zwischen Händlern und Marktplatz grundlegend erschüttere.