Rückblick: Der Online-Handel im September

Veröffentlicht: 30.09.2013 | Geschrieben von: Katja Naumann | Letzte Aktualisierung: 09.04.2019

Der E-Commerce im September wurde beherrscht von eBay, aber auch Amazon hat wieder für Schlagzeilen gesorgt. Neben neuen Plattformen und Shop-Eröffnungen wie beispielsweise Hertie haben Payment-Neuigkeiten, Messen und neue Gesetze sowie Urteile die Online-Händler beschäftigt.

Rückblick

Ein eigenes Bild über die Neuerungen im E-Commerce konnten sich Online-Händler im September zwei Tage lang auf der dmexco in Köln machen, während in Berlin auf der IFA gezeigt wurde, welche technischen Neuerungen die Renner im Weihnachtsgeschäft werden sollen. Zu einem Kassenschlager haben sich jetzt schon die neuen iPhone-Modelle aus dem Hause Apple entwickelt, die das Unternehmen in Cupertino vorgestellt hatte und die sich sicher unter dem ein oder anderen Weihnachtsbaum wiederfinden werden.

Drei Monate vor Weihnachten sind diesen Monat bereits die Vorbereitungen der Händler auf das Online-Geschäft angelaufen und der Händlerbund hat seine Umfrage gestartet. Diese ist bereits beendet.

Die Abschaffung der Preisparität in den AGB von Amazon Ende August hat auch im September weiter für Aufregung gesorgt, zumal schnell spekuliert wurde, ob die Preise bei Amazon Marketplace dadurch steigen könnten. Aber auch mit neuen Angeboten in den USA sorgte der Handelsriese hierzulande für Gesprächsstoff. Das Angebot wurde mit „Prize Authentics“ um signierte Erinnerungsstücke erweitert. „MatchBook“ koppelt den Verkauf des Kindle mit dem von Printausgaben der Bücher. In der zweiten Monatshälfte wurde die Erhöhung der Provision für Mode-Werbung bekannt gegeben.

Den Sprung in den E-Commerce hat diesen Monat Hertie gewagt. Mit dem Shop soll die einstige Traditionsmarke neu belebt werden. Die Betreiber des Online-Portals restposten.de haben mit grosshandel.eu eine neue Plattform für B2B-Geschäfte angekündigt und Etsy bietet mit Etsy Pages eigene Seiten für Trendsetter. Weniger gut lief es dagegen für Weltbild, das mit Finanzproblemen und möglichen Stellenstreichungen kämpfen musste. Thalia musste weitere Filialschließungen bekannt geben.

Änderungen bei eBay und kein Ende

Die Änderung der Fotorichtlinien auf dem Online-Marktplatz eBay sorgten bei vielen Händlern für Unsicherheit und Aufregung, sodass auch die weiteren Änderungen im September Thema waren. Zusätzliche Schlagzeilen machte das Unternehmen dann mit der Einführung von einem im Ausland bereits heftig umstrittenen Retouren-Programm. Zum Monatsende wurden auf der eBay-Pressekonferenz dann die kommenden Neuerungen bekannt gegeben wie bspw. dem eBay Feed, neuen Markenwelten und der eBay Garantie.

Payment-Neuigkeiten des Monats

Für Neuigkeiten sorgte im September auch die eBay-Tochter Paypal zusammen mit dem mobile Payment-Anbieter Braintree aus den USA. Während zuerst „nur“ von einer bevorstehenden Übernahme des Chicagoer StartUps durch den Branchenriesen PayPal Schlagzeilen machte, wurde kurze Zeit später bekannt, dass beide Unternehmen in Kooperation mit Facebook das automatische Ausfüllen von Rechnungsformularen im M-Commerce ermöglichen wollen, um die Zahl der Kaufabbrüche zu verringern. Mit Amazon als Vorbild plant PayPal außerdem ein Kreditsystem für Händler einzuführen, wie im letzten Drittel des September bekannt wurde. Für grenzüberschreitendes Online-Payment wollen zukünftig die beiden Online-Bezahlsysteme giropay und eps eine gemeinsame Lösung bekannt geben.

Rechtliche Neuigkeiten im September – Neue Verordnungen in Kraft und Urteil zu Vertriebsbeschränkungen

Der September begann für Online-Händler mit der Biozidverordnung und der Kennzeichnungspflicht für Lampen und Leuchten, die am 01. September 2013 in Kraft getreten sind.

Eine Neuigkeit, die bei den meisten Online-Händlern für Freude gesorgt haben dürfte, ist die Einigung zwischen Deutsche Bundesbank und Bundesfinanzministerium, wonach die Online-Lastschrift auch nach der SEPA-Umstellung weiterhin möglich sein wird.

Deutschlands Gerichte waren im September auch nicht untätig und haben im Bereich E-Commerce wichtige Urteile gefällt. Besonders die Entscheidung des Kammergerichts Berlin wird bei vielen Online-Händlern für Aufmerksamkeit gesorgt haben, da die Vertriebsbeschränkungen für Markenprodukte darin für unwirksam erklärt wurden. Geklagt hatte ein Schreibwarenhändler, dem es vom Hersteller untersagt wurde, Schulranzen der Marke Scout über Online-Marktplätze zu verkaufen. In einer Zeit, in der immer mehr Markenhersteller den Handel über Online-Marktplätze verbieten wollen, könnte das Urteil der Berliner Richter wegweisend sein. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob andere Gerichte sich dieser Meinung zukünftig anschließen werden, zumal auch in diesem Fall das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, da eine Revision vor dem Bundesgerichtshof zugelassen wurde.

Auch bei der Einstufung von E-Zigaretten und dem damit verbundenen Vertrieb kam es in diesem Monat zu einem Urteil. Das OVG Nordrhein-Westfahlen hat entschieden, dass es sich bei den Liquids für E-Zigaretten nicht um Medikamente handelt und diese daher weiterhin legal frei verkauft werden dürfen. Dieses Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig, da die Revision zugelassen wurde. Darüberhinaus liegen Fälle zum Thema E-Zigaretten auch bei anderen Gerichten vor, sodass abgewartet werden muss, wie die Rechtsprechung zukünftig entscheiden wird. Die Unsicherheit für Online-Händler wurde daher nur vorerst etwas beruhigt.

Neuigkeiten zum Thema Verbraucherrechterichtlinie gibt es vom Händlerbund, der die Ergebnisse seiner Studie zu diesem Thema veröffentlich hat und damit Aufschluss über den Vorbereitungs- und Wissensstand der Online-Händler zu diesem Thema gibt.

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