Nachhaltigkeit: Online-Handel hinkt hinterher

Veröffentlicht: 06.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 08.03.2013

Corporate Social Responsibility (CSR) steht für Bemühungen von Unternehmen um Nachhaltigkeit – ein Thema, das in der öffentlichen Diskussion immer mehr an Bedeutung gewinnt. Für den CSR-Tracker des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln werden regelmäßig Verbraucher zur ihrer Einschätzung der Nachhaltigkeit von Einzelhändlern befragt. Den aktuellen Ergebnissen zufolge, schneiden Online-Händler vergleichsweise schlecht ab, doch das schreckt Kunden bisher nicht ab.

Während früher vor allem der Lebensmitteleinzelhandel im Fokus der CSR-Diskussion stand, ist heute auch Nachhaltigkeit im Textilhandel für viele Verbraucher ein Thema. Dabei stehen Produktionsbedingungen, Mitarbeiterbehandlung sowie Schad- und Giftstoffe besonders im Fokus.

Mirapodo und Zalando auf den letzten Plätzen

Die untersuchten Mode- und Schuhhändler schneiden im Vergleich zu anderen Branchen bei den 3.000 für den CSR-Tracker befragten Verbrauchern am schlechtesten ab. Die Befragung zeigt jedoch auch, dass zwischen der Einschätzung einzelner Händler aus der Modebranche Welten liegen. Während der Erstplatzierte, Schuhhändler Salamander, auf 56 Punkte kommt, erreicht der Online-Konkurrent Mirapodo ganze 31 Punkte weniger.

Auf den zweiten Platz des Nachhaltigkeit-Rankings schafft es Peek & Cloppenburg, gefolgt von C&A auf Platz drei. Ausgerechnet E-Commerce-Shootingstar Zalando kommt nur auf den vorletzten Platz. Das schadet dem Modeshop aus dem Hause Samwer aber offenbar nicht. Nach Angaben des Unternehmens wurden allein im ersten Halbjahr 2012 471 Millionen Euro Umsatz erzielt.

Wie bereits bei der Erhebung des CSR-Trackers im Mai klar wurde, spielt das Thema Nachhaltigkeit für Online-Kunden bisher eine untergeordnete Rolle. Bettina Seul vom IFH Köln glaubt jedoch, dass dies nicht von Dauer ist: „Wie so oft handelt der Verbraucher nicht logisch. Während viele stationäre Händler das Thema Nachhaltigkeit bereits in ihrer Unternehmensstrategie verankert haben, weil die Konsumenten hier zunehmend kritischer werden, unterliegen Online- und Versandhändler diesbezüglich noch einer Schonfrist. Dies wird sich in absehbarer Zukunft aber vermutlich ändern“.

Die Branche sollte die Bedürfnisse der Verbraucher also im Auge behalten, da hier ein Meinungsumschwung in naher Zukunft möglich ist.

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