Kleiderkreisel in der Kritik - so reagiert die Community

Veröffentlicht: 28.10.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 28.10.2014

Vielfalt, Persönlichkeit, Individualität – das sind wohl drei Aspekte, die sich Kleiderkreisel ganz groß auf die Fahne geschrieben hat. Doch momentan wünschen sich die Macher des Mode-Portals wahrscheinlich ein bisschen weniger Kreativität von ihren Kunden wünschen: Schließlich nutzen die User ihre kreative Seite, um gegen Kleiderkreisel zu protestieren. Darüber hinaus schwemmt eine schier unaufhaltsame Flut von Negativ-Kommentaren die Foren und digitalen Netzwerke. Wir haben wichtige Nutzer-Beiträge zusammengefasst.

erhobene Faust auf Steinwand

(Bildquelle Erhobene Faust: Kunal Mehta via Shutterstock)

Kleiderkreisel: Neue Profilbilder als Zeichen des Widerstandes

Es ist eine reichhaltige Auswahl individueller Gestaltungsmittel, die sich aktuell auf Kleiderkreisel präsentieren. Die Nutzer rüsten nämlich mit Kreativität und Einfallsreichtum zum Kampf gegen das neue Bezahl- und Gebührensystem der Plattform auf: Das Unternehmen hatte kürzlich bekannt gegeben, seine gebühren- und provisionsfreie Philosophie zu Grabe zu tragen und ein neues Geschäftsmodell einzuführen.

Bereits in wenigen Wochen soll eine Provision von 10 Prozent sowie ein Betrag von 50 Cent pro Transaktion fällig werden. Begründet hatte das Team von Kleiderkreisel diesen Schritt mit zahlreichen Betrugsfällen, die das Einkaufserlebnis auf dem Portal in der Vergangenheit getrübt hatten (wir berichteten).

Doch die Nutzer stemmen sich mit aller Gewalt gegen die Einführung des neuen Systems und bringen ihren Protest auch auf visueller Basis zum Ausdruck. Viele User haben mittlerweile ihr Profilbild geändert und zeigen mit dessen Hilfe, wie sie über das neue Gebührenmodell denken:

Zusammenschnitt Profilbilder auf Kleiderkreisel, Screenshot

 

Protest gegen Kleiderkreisel: Finanzunternehmen in der Kritik

Die Profilbilder mögen für viele Nutzer ein erster Schritt des Protestes sein, doch die Foren und sozialen Medien füllen sich immer weiter mit aufgebrachten Kommentaren und wütenden Beiträgen. Größter Kritikpunkt ist, dass die neue Regelung rund um das Gebühren- und Bezahlmodell verpflichtend ist. Händler haben also keine Wahl – entweder sie fügen sich oder sie werden fortan von Kleiderkreisel ausgeschlossen. Käufer hingegen können entscheiden, ob sie künftig das neue System nutzen wollen.

Grundsätzlich protestieren jedoch nicht alle Nutzer gegen Gebühren, die im Rahmen der Verkäufe geleistet werden müssen: „Gegen eine Gebühr an sich ist nichts einzuwenden, allerdings sieht die Community das Vertrauen dadurch missbraucht, dass Kleiderkreisel das eigene Konzept von Nachhaltigkeit und das Versprechen von Kostenlosigkeit Null und nichtig macht! Gerade dieses Konzept hat doch die Mitglieder angezogen“, führt eine Leserin der OnlinehändlerNews aus.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das fehlende Vertrauen in den Zahlungsdienstleister, der hinter dem neuen Bezahlsystem steht: „Mich stört eben der Zwang, die Bankdaten einem hier eher unbekannten Unternehmen zu geben. Außerdem fühle ich mich als Verkäufer nicht vor Betrug geschützt“, kommentiert eine Nutzerin. Eine andere schreibt: „Vorher musste man seine Bankdaten mit ausgewählten Einzelpersonen teilen – Jetzt muss man sie an ein (mir völlig unbekanntes) Unternehmen mit Sitz im Ausland geben. Dieses Unternehmen verwaltet mein Geld und gibt meine Kontodaten weiter wenn sie angefragt werden - Wo soll da ein sicheres Gefühl aufkommen?“

Ein anderer User schreibt über Kleiderkreisel, dass „das System keinen Schutz für den Verkäufer bietet und die Zahlungsabwicklungen [in anderen Ländern] teilweise ewig dauern, da sich MangoPay, der Anbieter, der das Geld für Vinted zwischenlagert, sich als unzuverlässig entpuppt hat.“

Besonders im Bereich Payment haben die User Angst, dass mit ihren sensiblen Daten jongliert und Schindluder getrieben wird.

Nutzer bezweifeln Sicherheits-Aspekt hinter neuem Modell

„Alle Vorteile für Verkäufer sind frei erfunden. Das Betrugsproblem verschiebt sich maximal zu Lasten des Verkäufers - der auch noch der Leidtragende ist und die Gebühren zahlen muss - die im Übrigen im Vergleich zum unseriös klingenden Geldverwalter Mangopay (von dem noch kein Kreisler je gehört hat) deftig aufgeschlagen wurden.“

Genau wie dieser Leser, finden auch andere Nutzer von Kleiderkreisel nur harsche Worte, die ihren Missmut zur Systemumstellung beschreiben: „Wir (Verkäufer) haben KEINE Wahl, denn wenn jemand den "Kaufen"-Button drückt, müssen wir an ihn verkaufen, DIE (VERSICHERTEN!) VERSANDKOSTEN VORSTRECKEN und hoffen, dass er irgendwann angibt, den Artikel (in angegebenem Zustand) erhalten zu haben. Falls das so klappen sollte, warten wir immer noch ein paar Tage auf die Überweisung unseres Geldes! Es war doch alles so schön […] Nun dürfen wir nicht mehr Verkaufen, Tauschen oder Verschenken ohne unsere Bankdaten an MangoPay zu vermitteln. Entscheidungsfreiheit sieht anders aus!“

Auch die Vorgehensweise, wie das neue Gebühren- und Zahlungsmodell auf Kleiderkreisel eingeführt wird, stößt bei vielen Lesern auf Kritik. Das neue System empfinden sie als unausgereift: „Es geht um die Art und Weise wir hier etwas völlig undurchdachtes angekündigt und durchgesetzt werden soll.“

Eine kritische Nutzerin fasst das Thema rund um Kleiderkreisel noch einmal prägnant zusammen: „ALWAYS FOR LOVE, NEVER FOR MONEY - So steht es auf der Profilseite einer der Gründerinnen von KK. Reichlich ironisch im Angesicht der aktuellen Entwicklungen.“

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