Paketdienst-Test: Waren kommen teilweise beschädigt an

Veröffentlicht: 08.12.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 08.12.2014

Verlässt das Paket einmal das Lager des Online-Händlers, liegt die Bestellung nicht mehr in seinen Händen. Trotzdem haftet er, wenn die Ware beschädigt beim Kunden ankommt. Und dass passiert nicht selten, wie ein aktueller Test zeigt.

Pakete kamen teilweise beschädigt an.
(Bildquelle Pakete: © Big Pants Production via Shutterstock)

Gerade jetzt zur Weihnachtszeit haben die Paketdienste alle Hände voll zu tun. Die Menge an versendeten Paketen ist dank Weihnachten besonders hoch. Neben der Frage, ob die Pakete überhaupt rechtzeitig ankommen, ist es natürlich auch wichtig, in welchem Zustand die Ware beim Kunden ankommt. Einem Test von N24 zufolge, scheint es bei der Qualität der Paketsendungen doch erhebliche Mängel zu geben.

Weihnachtsmänner und Christbaumkugeln wurden zum Teil beschädigt

Der Fernsehsender N24 hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) getestet, wie es um den Service, die Preise und die Qualität des Versands bei den Paketdiensten in Deutschland steht.

Zum Test haben die Prüfer bei jedem getesteten Paketdienst insgesamt zehn Pakete aufgegeben: Als Inhalt wurden Schokoweihnachtsmänner oder Christbaumkugeln gewählt und versendet. Zusätzlich wurde die Waren nach Informationen von N24 so gut verpackt, dass sie einen Fall aus einem Meter Höhe ohne Schaden zu nehmen ausgehalten hätten. Die Adressen der Empfänger wurden bewusst in der ganzen Republik ausgewählt, sowohl im ländlichen Raum als auch in Großstädten.

Das Fazit der Tester, nachdem alle Pakete bei den Empfängern eingetroffen sind: „In rund 30 Prozent aller Fälle überlebten Weihnachtsmänner und Christbaumkugeln den Transport nicht am Stück, sondern konnten nur noch in Scherben bzw. Einzelteilen entnommen werden.“

Selbst bei der Deutschen Post DHL war nicht alles perfekt

In Sachen Qualität landete die Deutsche Post DHL auf dem ersten Platz, auch wenn selbst beim Testsieger der Sendungsinhalt in zwei von zehn Fällen Schaden genommen habe.

Auch bei der Versanddauer habe es laut den Testern deutliche Unterschiede gegeben: „Während das schnellste Paket nur knapp 17 Stunden unterwegs war, musste auf andere Sendungen bis zu fünf Tage gewartet werden. Ärgerlich. Noch weitaus ärgerlicher: Zwei Pakete, die über DER COURIER und über DPD aufgegeben wurden, kamen überhaupt nicht beim Empfänger an und gingen mit der Begründung, die Adresse würde nicht existieren, an den Absender zurück. Die Adresse existierte jedoch sehr wohl - und wurde von anderen Paketdiensten auch problemlos gefunden“, so das Fazit von N24. Die durchschnittliche Versanddauer habe im Test bei 41 Stunden gelegen. Als langsamster Dienst hätte Hermes im Test 59 Stunden gebraucht.

Man muss hinzufügen, dass es sich hier um keinen repräsentativen Test handelt, die Ergebnisse können in einem anderen gewählten Zeitraum und mit allgemein anderen Parametern ganz anders aussehen.

Dennoch ist es besonders für Online-Händler sehr schlecht, wenn ihre Ware ohne ihr Einwirken beschädigt beim Kunden ankommt. Denn letztlich haften die Händler, erklärt Yvonne Gasch, Rechtsexpertin beim Händlerbund: „Für Online-Händler ist dieses Testresultat besonders ärgerlich, denn sie müssen für die Schäden, die das Unternehmen an den Paketen verursacht, einstehen. Erhält der Verbraucher ein beschädigtes Paket, muss der Online-Händler dafür haften und dem Verbraucher die Ware neu liefern oder ggf. reparieren. Händler können sich nicht auf die Verursachung durch das Transportunternehmen berufen. Online-Händler müssen sich wegen der Schäden an die Transportunternehmen wenden, die meist nur sehr kurze Fristen für die Meldung eines Schadens haben.“

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