Amazon führt Steuern an Deutschland vorbei

Veröffentlicht: 15.07.2013 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 15.07.2013

Ob Bücher, Elektrogeräte oder Haushaltswaren – viele Kunden frönen ihrer Kauflaune auf dem Online-Portal Amazon. Doch laut FAZ hat das Unternehmen eine Möglichkeit gefunden, sein Milliarden-Geschäft so abzuwickeln, dass es dafür kaum Steuern an Deutschland abtreten muss.

Amazon Bad Hersfeld Innenansicht

Eine Bilanz des Bundesanzeigers weist den 2012 erbrachten Vorsteuergewinn der Amazon.de GmbH mit lediglich 10,2 Millionen Euro aus, wonach das Unternehmen auch nur 3,2 Millionen Euro Steuern an den deutschen Staat zahlen musste. Betrachtet man sich die vielen Online-Händler, die unter der schier überwältigenden Vormachtstellung des Unternehmens im E-Commerce leiden, erscheinen diese Zahlen seltsam gering.

Grund dieser Bilanz ist ein strategischer – und legaler – Schachzug von Amazon: Das Unternehmen wickelt einen großen Teil der deutschen Geschäfte über Luxemburger Gesellschaften ab und umgeht somit steuerliche Forderungen aus Deutschland. Die Käufe, die deutsche Kunden auf der Plattform tätigen, sollen bei etwa 8,7 Milliarden Euro liegen. Diese Einnahmen kommen Tochtergesellschaften von Amazon zugute, die in Luxemburg angesiedelt sind.

Solche Vorgehensweisen finden sich bei zahlreichen Unternehmen: Sobald es die Möglichkeit gibt, durch verschiedene Gesetze Steuern zu sparen, werden diese wahrgenommen. Deutschland entgehen dadurch Milliardenbeträge an Einnahmen. Richtlinien und Gesetze, die die Konzerne daran hindern, ihre Gewinne nur minimal zu besteuern sind zwar angedacht, aber noch nicht vorhanden.

Kommentare  

#3 Daboshop 2014-05-13 10:54
Es sollten sich nur Firmen in Deutschland befinden, wenn auch dort die Umsatzsteuer und Gewinnsteuern bleiben. Ansonsten sollten die Firmen von Deutschland draußen bleiben. Geht zwar auch auf die Arbeitsplätze ist mir bewusst. Aber Trotzdem: Wo eine Firma steht, dort sollten auch die Gelder nach deren Umsatz und Firmengewinn versteuert werden.
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#2 Stephan 2013-07-19 08:52
Wieder ein Grund mehr, die großen Versandhäuser zu meiden und wo es nur geht kleinere Shops und lokale Geschäfte zu unterstützen.
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#1 Stratmann 2013-07-15 11:29
Hallo,
wenn ich so etwas lese, stellen sich mir die Nackenhaare auf.
Der kleine Onlinehändler wird drangsaliert und vor Konzernen
macht die Politik einen Hofknicks, aber das ist wohl nur Zukunftsplanung für das Leben nach dem Bundestagsmandat.
Nur weiter so,auf das es bald nur noch "Global Player" gibt.
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