Betrug im Internet: Kriminelle werden immer perfider

Veröffentlicht: 05.02.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 22.02.2016

Online-Betrugsmaschen gehören zu den größten Ärgernissen im Online-Handel. Sie stören nicht nur das Vertrauen der Kunden in den E-Commerce empfindlich, sondern können darüber hinaus bei Kunden und Händlern teils große Schäden verursachen. In letzter Zeit gab es wieder vermehrt Meldungen über Betrugswellen.

Räuber im Laptop

(Bildquelle Online-Betrug: chanpipat via Shutterstock)

eBay-Trojaner im Umlauf

Trojaner gehören wohl zu den bekanntesten Formen von Online-Betrug. In letzter Zeit kam es vermehrt wieder zu gefälschten E-Mails, die auf eBay-Kunden abzielen. Die Betrug-E-Mails, die angeblich von der eBay-Inkasso-Abteilung verschickt werden, verbreiten einen Trojaner, der die völlige Kontrolle über den Rechner ermöglicht und sensible Informationen ausspähen soll.

Besonders perfide: Die schädlichen Mails sind mit einer korrekten persönlichen Anrede versehen – bislang konnten derartige Mails bereits daran erkannt werden, dass diese Anrede oft fehlte. Die Daten für die korrekte Anrede wurden offenbar aus Gewinnspiel-Listen ergaunert.

Der Online-Handel als direktes Ziel

Eine andere Masche von Internet-Betrügern, die vor allem Online-Händler direkt betrifft, beruht laut shopanbieter.de auf einer Lösegeldforderung. Dabei verschaffen sich die Betrüger Zugang zu den Servern und manipulieren diverse Skripte, sodass alle Datensätze nur noch verschlüsselt abgespeichert werden. Damit sind sie für den Website-Betreiber quasi völlig wertlos. Nach mehreren Monaten fordern die Betrüger dann Geld für den Key, der aber oft bereits gelöscht wurde.

Auch eine Betrugsmasche, die über die DHL-Packstationen abgewickelt wird, betrifft vor allem Online-Händler. Dabei kapern die Kriminellen mit den Kreditkartendaten ihrer Opfer ein Packstations-Fach und bestellen die Ware an die Packstation – der vermeintliche Kunde wird auf den Fehlbetrag auf seiner Kreditkarte aufmerksam und fordert den Betrag zurück, der Händler verliert die Ware und erhält sein Geld nicht.

Versicherer fordern Schutzstandards

Diese kürzlichen Fälle zeigen nur einige Beispiele von Online-Betrug, denen Online-Händler und ihre Kunden zum Opfer fallen können. Inzwischen regt sich aber auch die Versicherungsindustrie in Sachen Online-Kriminalität: Wie wir vor wenigen Tagen berichteten, fordern Versicherer Schutzstandards für Websites, damit diese ausreichend vor kriminellen Übergriffen geschützt werden und im Schadensfall der entstandene Schaden auch beziffert werden kann. Die ersten Konzepte sollen zur Cebit vorgestellt werden.

Kommentare  

#1 Markus 2015-02-05 14:48
Hallo,

schöner Artikel. Wobei ich sagen muss, dass Onlinebetrug immer noch zu häufig durch mangelnde Schutzvorkehrun gen sowohl bei Onlinehändlern als auch bei Konsumenten / Onlinekäufern oftmals erst möglich gemacht wird. Sei es bei Onlinehändlern durch mangelhaft geschützte Webseiten / Blog's als durch seitens Konsumenten zu argloses Umgehen mit den eigenen Daten und generelles Öffnen von E-Mails unbekannter Absender. Dennoch: Solche Artikel wie dieser hier tragen zur Aufklärung und Sensibilisierun g bei. Gruss Markus
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