Die Zukunft des E-Commerce

Veröffentlicht: 02.10.2013 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 02.10.2013

Der Online-Handel hat sich inzwischen etabliert, befindet sich aber noch immer in einem recht frühen Stadium. Immer mehr Händler entdecken die Online-Vertriebswege für sich. Damit erscheinen auch immer neue Ideen und Ansätze auf dem Markt, die das Gesicht des E-Commerce verändern. Doch wie wird der Online-Handel der Zukunft aussehen?

Die Zukunft des E-Commerce

Grundlegend gehen viele Experten davon aus, dass die Touchpoints des E-Commerce bald zusammenlaufen werden: Der Online-Handel besteht seit etwa 20 Jahren, M-Commerce steht zurzeit am Anfang. In Zukunft sollen die Grenzen zwischen allen Touchpoints verwischen – so wie inzwischen die Grenze zwischen stationärem Handel und Online-Handel verschwimmt. Dabei ist es auch wichtig, dass Online-Händler den Nutzen der verschiedenen Plattformen erkennen, so Experten. Viele Käufer informieren sich bereits auf unterschiedlichen Seiten über ein Produkt, bevor sie es kaufen – diesen Rundumblick des Kunden zu beachten ist wichtig für den Erfolg im Online-Handel der Zukunft.

Es wird nichts geben, was es nicht auch online gibt

Manche Experten vermuten, dass es künftig keine Produkte geben wird, die nicht online erhältlich sind. Dazu zählen sie auch individuelle Produkte wie zum Beispiel Brillen oder auch maßgeschneiderte Kleidung. Es gibt sogar Stimmen, die vorhersagen, dass der ganze Stil einer Person durch einen Knopfdruck im Internet erzeugt werden kann – maßgeschneiderte Kleidung, Frisur, Make-up. Aktuelle Trends könnten in dieser Berechnung ebenfalls berücksichtigt werden. Große Hoffnung wird dabei auf das „Virtual Sizing“ gelegt: In Zukunft soll es möglich sein, mit verbesserter Videotechnologie und besonderen Programmen die Kleidergröße der Person automatisch exakt zu erfassen. Damit könnten Händler ihre Gewinnmarge vergrößern, da Rücksendungen aufgrund falscher Größe nicht mehr vorkommen.

Eine etwas ausgefallenere Vorstellung ist der Einbezug des jüngst aufgekommenen 3D-Drucks. So wird vermutet, dass der Kunde in naher Zukunft seine Kleidung selbst zu Hause herstellen kann – per 3D-Drucker. Auf den Websites der Modedesigner soll man so ein Kleidungsstück und das Material auswählen können und am heimischen Drucker einfach selbst in der richtigen Größe herstellen.

Daten sollen das Einkaufserlebnis verbessern

Eine Meinung, die mehrfach aufkommt, ist die über vorhandenen Kundendaten: Viele Händler wie beispielsweise Amazon nutzen bereits die Daten ihrer Kunden, um gezielt Produktvorschläge zu machen. Einigen Experten geht dies nicht weit genug: Wenn Händler Zugriff auf sämtliche Kaufdaten ihrer Kunden von verschiedenen Shops hätten, könnten die Produktvorschläge noch genauer sein und das Kauferlebnis so verbessern. Zudem sollen die gesammelten Daten den Einkauf weiter personalisieren. Für den Kunden soll es sich in Zukunft so anfühlen, als hätte der Online-Shop einen Mitarbeiter für jeden Käufer abgestellt, der sich um die persönlichen Bedürfnisse des Kunden kümmert.

Andere wiederum spekulieren auf menschliche Assistenten: Ein Online-Shopping-Concierge soll das Einkaufserlebnis ebenfalls verbessern oder irgendwann den Einkauf komplett für den Kunden übernehmen. Durch den Einsatz eines solchen Services rechnen Experten mit einer höheren Kundenbindung im Online-Handel.

Fazit: Eine nicht ganz unproblematische Aussicht

Die Expertenmeinungen über den Online-Handel der Zukunft gehen teilweise weit auseinander. In einigen Punkten herrscht aber Einigkeit: Der Online-Handel wird über alle erdenklichen Geräte und Medien ablaufen. Zudem werden alle Produkte online erhältlich sein, die Personalisierung der Produkte wird einfacher ablaufen und auf viele Produkte angewendet werden.

Viele Experten sehen die Zukunft auch in einer größeren Nutzung der Kundendaten. Für einige gehen die Produktvorschläge, die Händler wie Amazon unterbreiten, nicht weit genug: Mehr Daten sollen ausgetauscht werden, um genauere Vorschläge für jeden Kunden zu machen. Das wird aber nicht ganz unproblematisch für den Datenschutz sein. Inwiefern diese Idee sich also in der Zukunft etabliert, wird abzuwarten sein.

Sicher ist, dass der E-Commerce auf die technischen Entwicklungen reagieren wird. Händler suchen nach immer neuen Ansätzen, um sich von der Masse abzuheben und so verändert sich schließlich auch der Online-Handel.

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