Real: Ausbau von „Drive-In-Supermärkten“ sehr wahrscheinlich

Veröffentlicht: 24.10.2013 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 24.10.2013

Die Metro-Tochter Real möchte in den nächsten drei bis vier Jahren rund eine halbe Milliarde Euro in das deutsche Geschäft investieren. Das Geld soll sowohl im stationären Handel als auch im Online-Geschäft angelegt werden. Die Lieferung von Lebensmitteln wird wahrscheinlich nicht ausgebaut werden, dafür setzt Real künftig eher auf „Drive-In-Supermärkten“.

Real setzt künftig auf Driv-In-Shops.

Online-Handel wird wichtiger

Der Lebensmittelhändler Real möchte in den kommenden drei bis vier Jahren rund 500 Millionen Euro in das deutsche Geschäft investieren, das teilte der Real-Geschäftsführer Didier Fleury mit. Das Geld soll zum Teil in die Modernisierung des stationären Handels fliesen. Auch der Online-Handel wird für Real künftig an Wichtigkeit zunehmen, sodass ein Teil des Geldes auch in den Ausbau des E-Commerce fliesen soll. Wahrscheinlich ist ein Ausbau der sogenannten „Drive-In-Supermärkte“, die Real im Moment in Deutschland noch testweise betreibt.

Die Einzelhandelskette Real stand lange Zeit auf der Verkaufsliste des Mutterkonzerns Metro. Laut den jüngst veröffentlichten Bilanzzahlen muss Metro aktuell insgesamt Umsatzeinbußen von 15.5 Milliarden Euro hinnehmen. Trotzdem möchte Real, laut Didier Fleury unter Zustimmung des Mutterkonzerns, künftig eine halbe Milliarde Euro allein in Deutschland investieren. „Insgesamt wollen wir in den nächsten drei bis vier Jahren rund 500 Millionen Euro in die Zukunftsfähigkeit Reals investieren“, sagte Didier Fleury im Gespräch mit der WAZ. Das Geld solle in das Fillialnetz, in Marketingausgaben und in weitere Geschäftsfelder wie zum Beispiel Online-Aktivitäten investiert werden, so Fleury.

Sehr zufrieden mit "Drive-In-Supermärkten"

Der Real-Chef musste eingestehen, dass auch für die SB-Warenhauskette der Online-Handel immer wichtiger wird. „Wir erhoffen uns viel vom Online-Geschäft und haben den Bereich neu organisiert. Schon jetzt besuchen jeden Monat im Schnitt etwa vier Millionen Menschen unsere Internetseite“, sagte Didier Fleury. Real bietet in seinem Online-Shop nicht nur Lebensmittel an, sondern hat auch rund 10.000 Nonfood-Produkte im Sortiment. Zum Vergleich: Insgesamt sind rund 80.000 Artikel gelistet.

Eine Neuerung in Reals Online-Strategie: Die Warenhauskette kümmert sich schon jetzt selbst um die Logistik. Im Rahmen der vier sogenannten Master-Stores, die Real in Berlin, Böblingen, Bochum und Göttingen betreibt, werden Kunden bundesweit mit den Produkten beliefert. Ein Ausbau dieser Lieferzentren scheint aber eher unwahrscheinlich, denn Fleury sagte: „Lebensmittel lassen sich in Deutschland nur wenige Menschen bis vor die Haustüre liefern.“

Wahrscheinlicher ist ein Ausbau der bisher testweise betriebenen „Drive-In-Supermärkte“, die Real bislang in Köln und Hannover testet. Hier können Real-Kunden ihre Produkte im Online-Shop bestellen und anschließend im Drive-in-Supermarkt nur noch abholen. „Wir werden im nächsten Jahr entscheiden, ob wir das Konzept auf weitere Städte in Deutschland ausbauen“, sagte Real-Chef Fleury im Interview mit der WAZ. Die bisherigen Erfahrungen mit den beiden Drive-In-Supermärkten stimmten ihn aber „sehr zuversichtlich“, das Angebot auch auf andere Metropolregionen Deutschlands auszuweiten. Die Zukunft von Real scheint also in einer Multi-Channel-Strategie zu liegen, denn Fleury stellte zum Schluss fest: „ Unser Anspruch ist, unsere Kunden damit zu überzeugen, dass wir im Markt wie online das beste Angebot bieten.“

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