Shops gekapert: Verbraucherschützer warnen vor Amazon-Betrügern

Veröffentlicht: 22.09.2015 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 23.06.2022

Amazon bekommt die Betrugsmaschen auf seinem hauseigenen Marktplatz einfach nicht in den Griff. Erneut scheint es Betrüger zu geben, die die Kunden um ihr Geld bringen. Dabei werden jedoch nicht nur die Kunden getäuscht und übers Ohr gehauen, sondern auch die Shops seriöser Händler ausgenutzt.

 Online-Betrug

(Bildquelle Online-Betrug: alphaspirit via Shutterstock)

Als vor einigen Monaten Betrüger ihr Unwesen auf dem Amazon Marktplatz trieben, versprach das Unternehmen, entsprechende Schritte einzuleiten, damit Händler und Kunden bestmöglich geschützt sind und es zu keinen weiteren Störungen kommt. Doch wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen nun berichtet, soll es auch aktuell wieder zu Unstimmigkeiten und unseriösen Machenschaften auf dem Online-Portal kommen.

Betrug: Kunden sollen Produkte per Vorkasse bezahlen

Im Zentrum der Kritik stehen Online-Betrüger, die „unseriöse Super-Schnäppchen“ wie Waschmaschinen oder Ähnliches in die Shops seriöser Händler einschleusen. Dabei soll es zum Beispiel auch schon vorgekommen sein, dass eine solche Waschmaschine im Sortiment eines Autohändlers gelandet ist – ein erster Punkt, der Kunden zum Stutzen bringen sollte. Darüber hinaus findet sich bei solchen eingeschleusten Produkten eine E-Mail-Adresse in der Artikelbeschreibung. Schnäppchen-willigen Kunden werden darauf hingewiesen, dass sie sich vor dem Kauf unbedingt an diese Adresse wenden sollen.

Die Verbraucherzentrale hat selbst getestet, wie die Betrüger vorgehen und über die angegebene E-Mail-Adresse Kontakt zum vermeintlichen Händler aufgenommen. Auch die Antwort blieb nicht aus: In einer Rückmeldung forderten die angeblichen Verkäufer in gebrochenem Deutsch die Übermittlung persönlicher Daten wie Name und Anschrift. Mithilfe dieser Daten kopierten die Betrüger eine falsche Amazon-Bestellbestätigung zusammen, in der nicht nur der Kaufpreis ausgezeichnet, sondern auch eine Bankverbindung angegeben war. Auf das angegebene polnische Konto solle der Kunde das Geld via Vorkasse überweisen.

 

Screenshot: Amazon E-Mails werden gefälscht, Quelle: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

Screenshot: Amazon E-Mails werden gefälscht, Quelle: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

 

Unsicherheit bei Händlern und Kunden: Amazon wird nicht Herr der Lage

Obwohl Amazon seinen Kunden grundsätzlich ein Rundum-Sorglos-Paket anbietet und dabei ein hohes Maß an Sicherheit verspricht, sieht es für die abgezockten Kunden schlecht aus: Da die Bezahlung in einem solchen Betrugsfall nämlich nicht über das Amazon-System abgewickelt wird, ist der Käufer auch nicht abgesichert. Das Geld ist weg.

Und die Händler? Wie schaffen es die Betrüger, fremde Produkte in seriöse Shops einzuschleusen und sich auf diesem Wege zu bereichern? Nach Angaben der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sind hierbei offenbar „Verkaufsseminare“ im Spiel, „die Shop-Betreibern angeboten werden. Allerdings ist der Anbieter nicht Amazon - die Betrüger missbrauchen den Namen des Online-Händlers. Amazon selbst stellt kostenlose Videos und Tutorials im Internet für Händler zur Verfügung.“

Obwohl solche und ähnliche Betrugsmaschen bei Amazon schon länger bekannt sind, scheint das Unternehmen bisher noch kein Rezept gegen solche Machenschaften gefunden zu haben. Amazon sei „zwar bemüht“, entsprechende Produkte aus den Suchergebnissen zu entfernen bzw. solche unseriösen Geschäfte zu stoppen, doch wie es scheint, bislang nur mit mäßigem Erfolg.

 

Kommentare  

#2 Erleuchtung 2015-09-26 09:40
Das ist das Ergebnis des "betreuten Lebens" in Deutschland.

Die Verbraucher werden hier dermaßen aller Eigenverantwort ung enthoben, durch immer neue "Verbraucherges etze", die ihnen völlig das Denken abnehmen.

"Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker"...." Spielen kann süchtig machen"...."Rau chen gefährdet Ihre Gesundheit"........
Es ist nur noch lächerlich.

Im Forum bei Ebay kann man doch tagtäglich lesen, wie weichgeklopft die Leute mittlerweile sind. Für die kleinsten Dinge muss Mamma Ebay angefordert werden; selber denken und handeln - nada. Das die ihr Leben eigenverantwort lich (!) bewältigen, ist anzuzweifeln (da sind eben immer die Anderen schuld).

Aber es sind nicht die bösen, bösen Betrüger schuld, sondern die blöden, blöden Leute.

Das wird aber bestimmt noch schlimmer werden und den Betrügern wird's immer einfacher dadurch - und deshalb brauchen wir immer mehr Vorschriften und Gesetzte um den (angeblich mündigen) Bürger zu schützen.

So dreht sich die Schraube halt immer weiter.....
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#1 Dunkelwelt 2015-09-22 11:29
Echt mal, wer darauf reinfällt, ist nicht nur strunzdumm, sondern auch selbst schuld. Bei Billig!Billig! scheint sich bei vielen echt das Hirn total abzuschalten, sofern vorhanden...
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