Pilotprojekt „Mönchengladbach bei Ebay“ für den lokalen Händler gestartet

Veröffentlicht: 02.10.2015 | Geschrieben von: Ariane Nölte | Letzte Aktualisierung: 02.10.2015

Das heute gestartete Pilotprojekt „Mönchengladbach bei Ebay“ verbindet den stationären mit dem Online-Handel. Durch eine Kooperation von Ebay und mg.retail2020, einem Projekt der Wirtschaftsförderung Mönchengladbach GmbH und des eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein, können lokale Ladeninhaber ihr Sortiment neben ihren bisherigen Vertriebskanälen auch auf dem Online-Marktplatz Ebay anbieten.

Gerrit Heinemann, Ulrich Schückhaus, Stephan Zoll, Wilhelm Reiners

Dr. Gerrit Heinemann, Dr. Ulrich Schückhaus, Dr. Stephan Zoll und Hans Wilhelm Reiners präsentieren Mönchengladbach bei Ebay (© Ebay)

„Unabhängig von Ladenöffnungszeiten zu shoppen und aus einer großen Vielfalt von Angeboten zu wählen – diese Vorzüge schätzen Kunden heute zunehmend am Internet-Handel. Darauf muss sich der stationäre Einzelhandel einstellen“, fasst Hans Wilhelm Reiners, Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach, das Kernproblem im Einzelhandel zusammen. Für dieses Problem möchte das Pilotprojekt „Mönchengladbach bei Ebay“ einen Lösungsansatz entwickeln.

50 Händler mit 200.000 Produkten

Zum Start sind dem Projekt rund 50 Händler aus Mönchengladbach mit 200.000 angebotenen Artikeln angeschlossen. Die Sortimente der Shops der Händler reichen von Sport- und Freizeitartikeln über Kunst und Elektronik bis hin zu Autoteilen. Mit Sonderangeboten und einem „Händler der Woche“ sollen die Händler und ihre Produkte präsent platziert und beworben werden. Das Pilotprojekt läuft vorerst bis Mitte 2016.

„Wenn man als lokaler Händler bei Amazon verkauft, stärkt man seinen größten Konkurrenten“, erläutert Prof. Dr. Gerrit Heinemann, Hochschule Niederrhein, eWeb Research Center die Wahl von Ebay für das Projekt. „Deshalb haben wir Amazon von vornherein ausgeschlossen.“ In Konkurrenz mit anderen Marktplätzen fiel die Entscheidung für Ebay als Kooperationspartner über ein Scoring-Modell.

„Mönchengladbach bei Ebay“ ohne Same Day Delivery

Käufer können zwischen verschiedenen Bezahl- und Lieferoptionen wählen: Die Einkäufe können online bezahlt und nach Hause geliefert werden, mit Click & Collect lassen sie sich auch im Geschäft abholen und bezahlen. Same Day Delivery ist in dem Projekt bisher nicht integriert.

Als strategischer Partner ist das Berliner StartUp Inventorium an Bord. Inventorium stellt den angeschlossenen Händlern ein digitales Kassensystem und eine Warenwirtschaft zur Verfügung, um Online-Bestellung und Offline-Abholung miteinander zu verbinden. Neben dem Verkauf bei Ebay kann auch ein eigener Online-Shop integriert werden.

Kommentare  

#2 Robert Budig 2015-10-05 19:53
Auch wir verknüpfen schon seit Jahren das lokale Ladengeschäft mit dem Onlinehandel, wobei der Onlinehandel inzwischen überwiegt und das Offenhalten des Ladengeschäfts eher als Kundendienst für unsere Stammkunden anzusehen ist, wirtschaftlich ist es nicht. Beides parallel abzuleisten ist auf Dauer kaum zu schaffen und finanzielle Mittel für zusätzliches Personal bleiben auch nicht übrig, die sind schon als Provisionen an Verkaufsplattfo rmen abgeflossen. Langfristig werden wir uns wohl für einen Vertriebskanal entscheiden müssen und das wird sicherlich nicht der stationäre Einzelhandel sein. Schade, dann wird wieder ein "alteingesessen es" Geschäft von der Bildfläche verschwunden sein. Aber als Museumsladen, in den Eltern ihre Kinder führen um ihnen zu zeigen, wie man früher mal völlig altmodisch eingekauft hat, so ganz ohne Smartphones etc. und persönlich, möchten wir auch nicht fungieren.
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#1 Fritz Bluna 2015-10-05 08:40
Also das ist doch mal ein alter Hut! Wir machen das schon seit ein paar Jahren so. Online mit lokalem Ladengeschäft verknüpft. Das alles mit JTL und einer Kasse, die mit der Datenbank verbunden ist. PayPal hatte auch mal so ein ähnliches Projekt, das bei uns in Bremen aber nicht angenommen wurde. Hm. Der Aufwand ist für den lokalen Händler dennoch hoch: Fotos machen, Produkte beschreiben, AGB anpassen und pflegen, Provisionen zahlen...usw... Viele "alt eingesessene" Händler haben keine Kompetenz im online Business,- der Aufbau kostet erst mal Geld. Mal sehen, wie viele Händler am Projektende noch übrig sind :-) Ich gönne jedenfalls allen den Erfolg!
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