Axel Springer will Nutzer zur Abschaltung von Adblockern zwingen

Veröffentlicht: 13.10.2015 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 13.10.2015

Axel Springer hat ermittelt, dass rund 23 Prozent der Leser von Bild.de Adblocker einsetzen. Zuviel für das Unternehmen. Deswegen kündigt Axel Springer jetzt im Rahmen seiner „Anti-Adblocker-Initiative“ ein verpflichtendes Abo-Modell für seine Leser an.

Axel Springer geht gegen Adblocker vor.

© Bildquelle Adblocker: keport via Shutterstock

Durch die sogenannten Adblocker gehen Werbetreibenden hohe Geldsummen verloren. Im vergangenen Jahr waren es weltweit laut PageFair rund 11,7 Milliarden Euro, welche der Werbebranche so entgangen sein sollen. Der Axel Springer Verlag möchte sich das nicht mehr gefallen lassen und startet jetzt mit „Bildsmart“ eine sogenannte „Anti-Adblocker-Initiative“.

Adblocker, welche von Internetnutzern genutzt werden, um allgemein innerhalb ihrer Webbrowser Werbeanzeigen zu blockieren, kosten die Werbebranche viel Geld. Im vergangenen Jahr waren es weltweit 11,7 Milliarden Euro, welche durch die Programme verloren gegangen sein sollen. Im nächsten Jahr sollen es laut PageFair sogar 41,4 Milliarden US-Dollar werden.

Wer Adblocker einsetzt, muss ein Abo abschließen

Der Axel Springer Verlag möchte seine Nutzer jetzt dazu zwingen, auf Adblocker künftig zu verzichten. Dafür testet das Unternehmen das Abomodell „Bildsmart“. Damit können künftig Leser, die einen Adblocker einsetzen, nur noch die Inhalte von Bild.de lesen, wenn sie auch ein monatliches Abonemment abschließen und dafür bezahlen.

„Mit ‚BILDsmart‘ für monatlich 2,99 Euro wird der stationäre und mobile BILD.de-Zugang nahezu werbefrei und mit bis zu 50 Prozent schnellerer Ladezeit angeboten. Wer den Adblocker nicht ausschaltet oder nicht zahlt, kann ab sofort keine Inhalte mehr auf BILD.de nutzen“, heißt es von Axel Springer in einer Mitteilung.

Der Verlag möchte das neue Abomodell als Test im Kampf gegen die Adblocker sehen. Denn während weltweit 200 Millionen Internetnutzer im vergangenen Jahr einen Adblocker eingesetzt haben, waren es bei Bild.de rund 23 Prozent der Leser. Das hat eine interne Erhebung von Bild.de ergeben. Insgesamt nutzen mehr als 30 Prozent der deutschen Internetnutzer laut PageFair Adblocker.

Vor Gericht war Axel Springer unterlegen

Im vergangenen Monat war Axel Springer auf dem Gerichtsweg gegen Adblocker gescheitert, als man vor Gericht gegen das Softwareunternehmen Eyeo unterlag, welches für Adblock Plus zuständig ist. Axel Springer ist aber gegen das Urteil in Berufung gegangen.

Der Verlag argumentiert auch jetzt wieder mit dem Argument der Finanzierung: „Auch im Netz müssen sich journalistische Angebote über die beiden bekannten Erlössäulen, nämlich Werbe- und Vertriebseinnahmen, finanzieren, um weiterhin unabhängigen Journalismus zu bieten“, sagte Donata Hopfen, Vorsitzende der Verlagsgeschäftsführung der Bild-Gruppe.

Das Erheben des Pflichtabos ist nur ein Projekt der sogenannten „Anti-Adblocker-Initiative“. Künftig möchte das Unternehmen auch andere Optionen testen. So soll zum Beispiel eine „Adblocker Wall“ eingebunden werden, ein Fenster, welches „Leser mit eingeschaltetem Adblocker an unterschiedlichen Einstiegsstellen auf BILD.de über die ‚BILDsmart’-Option informiert.“

Kommentare  

#4 Händler 2015-10-17 09:22
Haha, als ob das wen juckt, ob er nun BILD-Inhalte lesen kann oder nicht... Die von BILD angesprochene Gesellschaftssc hicht liest den Müll doch nur aus Langeweile und für ein Abo werden da garantiert nur die wenigsten zahlen... Typischer Fall von "Sich selbst ins Knie geschossen"...
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#3 Detlev Schäfer 2015-10-14 09:46
Was sind das für dumme Studien, die die angeblichen Einnahmen durch Adblocker belegen wollen?
Wer sich einen solchen installiert (so wie ich), dürfte in aller Regel nicht auf Werbebanner oder in Werbefenster klicken und will einfach nur, dass sie nicht stören.
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#2 Avenger 2015-10-14 08:10
"Wer Adblocker einsetzt, muss ein Abo abschließen"

Die Alternative ist:

man verwendet keine Seiten des Springerverlags mehr.....
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#1 Joe 2015-10-13 16:13
....um weiterhin unabhängigen Journalismus zu bieten....
Bei BILD?
Ich lach mich tot.
Naja, jetzt werden wenigstens einige Leute vor BILD-Inhalten geschützt.
Tschüss Axel Springer!
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