Ikea erläutert seine zukünftige Omnichannel-Ausrichtung

Veröffentlicht: 11.01.2016 | Geschrieben von: Christian Laude Test | Letzte Aktualisierung: 11.01.2016

Ikea ist mit seinen zahlreichen Filialen und dem hauseigenen Online-Shop auch hierzulande ein großer Multichannel-Anbieter. Doch in der Vergangenheit wurde dem Unternehmen eine gewisse Strategielosigkeit in Sachen Online-Handel vorgeworfen. In einem aktuellen Interview von Absatzwirtschaft.de mit Heiko Klauer, Country Marketing Manager bei Ikea, hört sich die eigene digitale Taktik jedoch ganz und gar nicht unbedarft an.

Ikea-Möbelhaus

JuliusKielaitis / Shutterstock.com

Ikea hat alles, was ein erfolgreicher Multichannel-Händler braucht: zahlreiche Filialen und einen ansehnlichen Online-Shop. Dennoch wurde das Unternehmen in der Vergangenheit von einigen Kritikern nicht unbedingt als Paradebeispiel hervorgehoben. Ikea wäre zu strategie- und orientierungslos in seinen Online-Konzepten – so der Vorwurf.

Heiko Klauer, Marketing Manager bei Ikea, hat nun in einem Interview erläutert, wie sich das Unternehmen im Omnichannel-Bereich zukünftig aufstellen will. Klauer meint beispielsweise, sich dem Omnichannel „Schritt für Schritt“ zu nähern: „Wir haben den stationären Bereich, die Kunden können online kaufen, wir sind gerade im Rollout von Click and Collect, also der Möglichkeit, online zu bestellen und die Waren im Einrichtungshaus abzuholen. Wir haben Pick-up-Points, die wir zukünftig anbieten werden, bis hin zu Bestell- und Abholstationen, die weitere Services anbieten.“ Hierfür soll eine erste Station im Raum Bodensee entstehen. Als größte Herausforderung sieht Klauer dabei den Bereich IT.

Ikea: Online-Bereich soll zehn Prozent einnehmen

Der Marketing Manager von Ikea bezeichnet den Omnichannel als „Neuland, das wir betreten“, wobei hier die Erfahrungen fehlen, wie sich die Kunden innerhalb der jeweiligen Kanäle verhalten. Deswegen muss auch jeder Schritt immer wieder überprüft wurden. Klauer sieht hierbei die Omnichannel-Kanäle nicht als Konkurrenten, sondern hält ein Zusammenspiel für elementar: „Dabei können sich durchaus die Rollen, welche ein Kanal besetzt, verschieben. Aber letzten Endes muss die Summe der Teile den Mehrwert liefern.“

Auch auf den Entschluss, in Leipzig Ikea-untypisch eine Abholstation in der Innenstadt zu eröffnen, geht Klauer ein: „Die Entscheidung […] basiert auf einer Analyse des Marktgebiets. Denn um zum Einrichtungshaus in Leipzig zu gelangen, muss ein Teil der Kunden weite Wege zurücklegen. Um näher an den Kunden heranzukommen, haben wir deshalb einen Pickup-Point, eine Abholstation, in der Innenstadt eingerichtet.“ Es soll sich jedoch nicht um eine generelle Innenstadtstrategie von Ikea handeln.

Insgesamt sieht Klauer den Omnichannel als „Gesamtverantwortung im Unternehmen. Es ist keine Funktion, sondern eine Einstellung“, weshalb Ikea unter anderem den Kunden in den Mittelpunkt stellt und analysiert, wie dieser einkauft und welche Rolle dabei die unterschiedlichen Kanäle spielen. Perspektivisch soll der Online-Bereich einen Anteil von zehn Prozent einnehmen.

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