Studie: Die Hassliebe von Kunden zu Amazon

Veröffentlicht: 02.02.2016 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 29.02.2016

Der mit Abstand von Kunden am meisten bevorzugte Webshop in Deutschland ist nach einer Studie der Internet World Messe Amazon. Doch wie schafft es das Unternehmen, dass so viele Kunden dort einkaufen, obwohl sie mit einigen Aspekten der Unternehmenspolitik nicht einverstanden sind?

Shopping-Tastatur

(Bildquelle Shopping-Tastatur: Bildagentur Zoonar GmbH via Shutterstock)

Der Hype um Amazon als Online-Händler geht weiter. Eine Studie der Internet World Messe und Fittkau & Maaß Consulting bestätigt, dass Amazon in Deutschland unter den Kunden gleichzeitig der beliebteste und unbeliebteste Online-Marktplatz sein soll.

Von den rund 3.000 befragten Internetnutzern, die für die Studie befragt wurden, gaben 40 Prozent an, einen Lieblingsshop zu haben, bei welchem sie besonders gerne einkaufen. Die meisten dieser Nutzer (57 Prozent) gaben Amazon als Lieblingsshop an. Mit großem Abstand erst folgten hier Ebay (6 Prozent) und Zalando (3 Prozent).

Warum Amazon so oft genutzt wird

Was macht Amazon so beliebt? Laut den Studienmachern nannten die meisten der Befragten die schnelle Lieferung von Amazon, das breite und gute Sortiment und der einfache und unkomplizierte Bestellvorgang. Zu den Amazon-Fans sollen überproportional Männer und einkommensstarke Personen gehören.

Gleichzeitig nennen die meisten der Befragten (58 Prozent) aber Amazon als den Shop, bei dem sie nicht gerne einkaufen, es aber trotzdem tun. So würden insbesondere Kunden mittleren Alters mit ungutem Gefühl bei Amazon einkaufen. „Das Negativ-Image ist den befragten Kunden zufolge zumeist auf das Thema Arbeitsbedingungen bei Amazon zurückzuführen“, heißt es in der Zusammenfassung der Studie.

Amazon punktet mit durchdachtem Shop-Konzept

Die Studie bestätigt, was bereits andere Studien herausgearbeitet haben: Kunden schätzen beim Online-Einkauf den schnellen und unkomplizierten Weg einer Bestellung. Shops, bei denen man zu viele Schritte durchlaufen muss und die unübersichtlich gestaltet sind, haben es da schwer. 86 Prozent der Befragten gaben in der aktuellen Studie an, dass dieser Punkt für sie wichtig sei.

„Unabhängig davon, ob man Amazon zu seinem Lieblingsshop erklärt oder nicht: Amazon macht aus Kundensicht vieles richtig. Schnell auffindbare Produkte im Webshop und eine einfache, unkomplizierte Bestell- und Retourenabwicklung werden mit erneuten Einkäufen belohnt“, sagte Saskia Müller, Leiterin der Internet World Messe.

Internet World Messe Studie zu Amazon.

© Fittkau & Maaß/Internet World

Kommentare  

#2 Caroline Ehlert 2016-02-05 18:03
Es gibt kein unethischeres Unternehmen als Amazon...und es wird Zeit, immer und immer wieder über die schrecklichen Machenschaften von Amazon zu sprechen...Das Wachstum von Amazon beruht auf Steuerfreiheit, Rechtsfreiheit in Luxembourg, Sklaventreibere i, Datenklau seiner Händler, Verzerrung des Wettbewerbs, Beeinflussung des eigenen Amazonalgorthmu s zum eigenen Vorteil, Beschlagnahmung der Ware und gewerbemäßiges Einbehalten der Gelder ihrer Händler.
Hätte man Amazon rechtzeitig reguliert und aufgepasst, dass Amazon Rechte einhält, wäre Amazon nie so groß geworden....
So sieht das unethische Verhalten von Amazon aus:
-Kaufen von Beurteilung der eigenen lukrativen Verkaufsware mit Hilfe des eigenen Vineclubs, von dem kleine Händler ausgesperrt werden. Verklagen von Händlern die aktiv Bewertungen für ihre Produkte einholen - so wie Amazon es vormacht. (Manipulation des Amazonalgorithm us zum eigenen Vorteil)
-Preiszerstörun g von Großhandelsprod ukten die von mehreren Händlern verkauft werden, mittels Software, jede Sekunde sinkt der Preis - bis auf 1 Cent - Diese Produkte sind die Ikea Teelichter zum Anziehen der Kundschaft auf die Amazonplattform , zum Schaden der Dritthändler.
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#1 gorgeous 2016-02-03 11:08
Leider befasst sich der Artikel gar nicht mit der Frage, warum denn Kunden TROTZ ihres "Unwohlseins" und dem Wissen um "schlechte Arbeitsbedingun gen" bei Amazon kaufen. Die Antwort liegt auf der Hand und ist so schlicht wie erschütternd. Und deshalb wird darüber nicht gesprochen. Es ist eben wie mit der Milch im Supermarkt.
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