Buchplattform gegen Amazon: Genialokal will in Schwung kommen

Veröffentlicht: 09.06.2016 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 09.06.2016

Gut ein Jahr ist die Buchplattform Genialokal nun schon aktiv. Doch das große Ziel – Amazon im Bücher-Sektor die Stirn zu bieten und für die Leser zur echten Alternative zu werden – ist noch nicht erreicht. In den kommenden Monaten will man daher ordentlich Fahrt aufnehmen.

Offenes Buch

(Bildquelle Offenes Buch : Alix Kreil via Shutterstock)

Schon vor dem eigentlichen Start von Genialokal im April 2015 wurde das Portal von vielen Buchhändlern wohlwollend beäugt. Schließlich war und ist die Macht von Amazon im Buchsektor nach wie vor ungebrochen. Und als kooperatives Gemeinschaftsprojekt möchte Genialokal große und kleine Händler zusammenführen, ihnen einen neuen Kanal zur Verfügung stellen und letztendlich als Instrument gegen Amazon fungieren.

Mit derzeit rund 270 Anwendern und etwa 680 eBuch-Mitgliedsfirmen steht der ganz große Durchbruch noch aus. – So zumindest das Resümee der Verbundgruppe beim Jahrestreffen in Bad Salzdetfurth. Wie Buchreport berichtet, sei man sich bewusst, „dass der ganz große Drive derzeit noch fehlt“. Mithilfe des Partners Libri wolle man jedoch „kräftig Schwung aufs Rad kommen“.

Genialokal: Es gibt Potenzial zur Nachbesserung

Ein hemmender Faktor dürfte demzufolge die Gebühr von 30 Euro im Monat sein. Zahlreiche Händler dürften da auf Shops ausweichen, die sie kostenlos nutzen können. Hinzu kommt, dass die Händler an das Bestellsystem Anabel angeschlossen sein müssen, um Genialokal nutzen zu können. Doch zumindest diese Einschränkung soll bald aufgehoben werden.

Wie Buchreport weiter schreibt, wird eine potenzielle Neuerung besonders diskutiert: nämlich die Einführung eines Mitgliedsbeitrags für die Buchhändler. Auf diesem Wege könnte die Genossenschaft eBuch finanziell gestärkt werden. Darüber hinaus sei zu überlegen, ob im Zuge eines entsprechenden Mitgliedschaftsbetrags die Grundgebühr für Genialokal entfallen könne.

Buchhändler äußerten beim Jahrestreffen außerdem, dass es bei bestimmten wichtigen Themen eine nur mangelhafte Kommunikation gebe. Doch Angelika Siebrands aus dem eBuch-Vorstand verwies darauf, dass die entsprechenden Newsletter nur von etwa einem Drittel der Buchhändler gelesen werden.

Es bleibt also festzuhalten, dass das Potenzial von Genialokal noch längst nicht erschöpft ist. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, in wie weit die Plattform gedeihen und Händler wie Kunden weiter überzeugen kann.

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