Tengelmann: Das Familienunternehmen in sicheren Händen

Veröffentlicht: 02.01.2014 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 02.01.2014

Die Handelsgruppe Tengelmann zeigt, wie ernst es seinen Status als Familienunternehmen nimmt: Inzwischen wurde ein Regelwerk zusammengestellt, wie auch die nächste Generation in die Geschäftsführung einsteigen kann. Auf eine Sonderbehandlung können die Kinder sich aber nicht verlassen: Leistungen müssen gebracht werden.

Familienausschnitt in der Hand 

(Bildquelle Papierfamilie in Händen: Brian A Jackson via Shutterstock)

Tengelmann will langfristig als Familienunternehmen bestehen. Wie Karl-Erivan Haub, Chef der Handelsgruppe, gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung versicherte, sei die Umsetzung dieses Plans bereits gut durchdacht: "Meine Eltern, meine zwei Brüder und ich haben ein Regelwerk aufgestellt, wie die insgesamt acht Kinder der nächsten Generation in die Firma eintreten können", so Haub. Grund zu Sorge, dass die Kinder nun aber blind in die Geschäftsleistung des Unternehmens aufsteigen, gebe es aber nicht. "Voraussetzung ist aber die Befähigung, der- oder diejenige muss es können", betont der Tengelmann-Chef. "Das Unternehmen ist ganz sicher kein Versorgungswerk."

Chancen und Herausforderung des Familienunternehmens

Dass der Einstieg in das Familienunternehmen viele Chancen bieten würde, lässt sich nur schwer bestreiten: Die Tengelmann-Handelsgruppe umfasst unter anderem die OBI-Baumärkte, den Textildiscounter KiK und auch die Online-Händler Baby-Markt.de und Plus.de. Damit ist die Handelsgruppe in einer Vielzahl von Branchen vertreten und kann sich breit entfalten. Diese breite Aufstellung stellt die Firmenspitze aber auch vor einige Herausforderung. In der Vergangenheit galt es bereits die ein oder andere Krise zu überwinden – zuletzt stand vor allem der Textildiscounter KiK in der Kritik, nachdem in Bangladesch eine Fabrik eingestürzt ist und eine andere von einem verheerenden Feuer heimgesucht wurde. Bis heute verteidigt Tengelmann-Chef Haub die Produktion in Bangladesch vehement.

Ob die nächste Generation tatsächlich das Regelwerk befolgen und in die Firmenspitze einsteigen wird, steht bisher in den Sternen. Eine Sonderbehandlung wartet wohl gewiss nicht auf die Kinder von Tengelmann – aber das sollen sie auch gar nicht gewöhnt sein: "Unsere Kinder wachsen völlig normal auf, sie haben öffentliche Kindergärten und Schulen besucht. Sie haben jetzt zu studieren begonnen und alle Freiheiten, sich für ihren Wunschberuf zu entscheiden“, so Haub. Ob dieser Wunschberuf bei Tengelmann ausgeübt wird oder nicht, Haub würde sich freuen, wenn die junge Generation zumindest ein Interesse am Familienunternehmen zeige.

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.