Vertriebsbeschränkungen bei Amazon: Auch Lacoste-Produkte bald betroffen

Veröffentlicht: 26.07.2016 | Geschrieben von: Christian Laude Test | Letzte Aktualisierung: 26.07.2016

Amazon hat Online-Händler darüber informiert, dass ab dem 23. September der Vertrieb von Produkten der Modemarke Lacoste stark eingeschränkt wird. Wenn nicht-autorisierte Händler bis dahin nicht die entsprechenden Artikel aus ihrem Sortiment entfernt haben, übernimmt dies Amazon.

Lacoste-Laden

TonyV3112 / Shutterstock.com

Die Vertriebsbeschränkungen bei Amazon gehen in eine neue Runde. Abermals betrifft dies einen sehr großen Namen aus dem Modebereich: Wie wir von Online-Händlern erfahren haben, dürfen Lacoste-Produkte ab dem 23. September 2016 nur noch von autorisierten Händlern auf dem Marktplatz von Amazon vertrieben werden.

Wie bei den anderen Vertriebsbeschränkungen bedeutet das auch hier: Sollte der jeweilige Online-Händler „keine Freischaltung für den Verkauf dieser Produkte vor dem 23. September 2016 erhalten“, entfernt Amazon die entsprechenden Produkte aus dem Sortiment des Verkäufers.

Bereits gestern wurde bekannt, dass ab dem 3. September der Verkauf von Produkten der Fossil Group stark eingeschränkt wird. Zu dem Distributor zählen zahlreiche Markengiganten wie beispielsweise Diesel, Emporio Armani, sowie Michael Kors.

Amazon scheint generell die eher wärmeren Monate des Jahres für die Ankündigung von neuen Vertriebsbeschränkungen zu bevorzugen. Auch im letzten Jahr machten während des Sommers zahlreiche Neuankündigungen die Runde.

Kommentare  

#2 Christian K. 2016-07-27 17:09
Ich denke, Amazon setzt damit nur die Vorgaben der Marken um und geht langwierigen Gerichtsentsche idungen aus dem Weg.
Womit eine Marke denn überhaupt noch die Händlereinschrä nkung auf Amazon begründen will, ist mir ein Rätsel. Denn die Artikelbeschrei bungen sind identisch, die Verkaufs- und Zahlungsabläufe sind gleich; sogar die Reklamations- und Serviceabläufe sind dank Amazon strengen Vorgaben unterworfen.
Damit ist eine derartige Ausgrenzung der häufig kleineren Händler völlig unbegründet. Häufig kümmern sich diese Händler ja sogar viel intensiver um gute Bewertungen und Kundenbedürfnis se, als es die großen tun.
Ich denke, der Fall Dornbracht / Reuter Badshop hat bereits gezeigt, dass sowas nicht hält. Und ich hoffe mal, dass es einen der dann wieder kleineren Händler dennoch ermutigt, dagegen durch die Instanzen zu ziehen.
Sowas darf nicht stattfinden, ist kundenunfreundl ich und schadet total dem Wettbewerb!!
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#1 Micha 2016-07-27 09:19
Keine Kommentar dazu?

Was sagt das Kartellamt? Wird es ähnlich ausgehen, wie vor rund 2 Jahren als adidas und Nike dies auf ebay versucht haben und seitens des Kartellamts deutlich in die Schranken verwiesen wurde? Oder sehen wir hier wie langsam die Freiheit unabhängiger Händler, die sich weder Preise noch Konzepte oder Sortimentsinhal te diktieren lassen wollen, langsam im die Brüche geht? ..und niemand etwas gegen die "Macht der Marken" unternimmt?

Klar sollte allen Unterstützern eines sein: Welche Gründe auch immer von der Industrie aufgeführt werden. Sei es das Mitbewerberumfe ld oder die Darstellung der Marke. Sei es das Einkaufserlebni s oder sogar die Warengruppen, die nebenher angeboten werden. Vieles stört die Marken offiziell und aus deren rechtlicher Sicht.

Der EINZIGE wirkliche Grund, der aber leider rechtlich KEINEN Halt hat ist die gewünschte Kontrolle der Absatzkanäle und VOR ALLEM DER VERKAUFSPREISE.

Weshalb spielt Amazon mit und riskiert kartellrechtlic he Strafen? .. und weshalb findet dieses Spielchen nicht auf ebay statt? Ganz einfach: Amazon kauft selbt Ware ein, ebay nicht. Amazon hat als großes Ziel vor Augen, von allen Marken direkt beliefert zu werden um 1. die komplette Spanne mitzunehmen, die sonst ein Amazon Händler zum Teil einstecken würde. 2. Extreme Preisnachlässe auf Amazon Buy VIP zu realisieren, was natürlich schwer ist, solange noch ein Händler dazwischen steckt. 3. Die Macht über die Marken zu erhalten, da Amazon mit einem gigantischen, konkurenzlosen Einkaufsvolumen auffahren kann und dadurch mächtige Hebel in der Hand halten wird.

Ob dieses Szenario am Ende noch allen so viel Spaß macht wie jetzt am Anfang wird sich zeigen. Wer 1 und 1 zusammen zählen kann sieht schnell, dass die Marken erst einmal gewinnen, aber im 2. Schritt deutlich verlieren werden. Ob Kunden zu den Gewinnern zählen wir sich noch zeigen, denn hochpreisig im Fachhandel und alternativ bei einem internationalen Vermarktungsmon opolisten zu kaufen wird den Wettbewerb wohl kaum beleben.

Somit könnten am Ende sowohl Marken, als auch Kunden als Verlierer hervorgehen. FAKT ist wohl, dass das Kartellamt schon jetzt als großer Verlierer da steht, wenn nicht schnellstens etwas unternommen wird.
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