Ebay Kleinanzeigen: Betrüger bestehen auf Paypal

Veröffentlicht: 08.08.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 07.09.2016

Ebay Kleinanzeigen erfreut sich in Deutschland enormer Beliebtheit. Kein Wunder: Es war nie leichter, Sachen, die man nicht mehr braucht, weiterzuverkaufen. Doch Achtung: Immer wieder nutzen Betrüger unerfahrene Verkäufer aus, um sie um ihr Geld zu bringen. Im aktuell vorliegenden Fall behaupteten die Betrüger sogar, selbst schon Opfer auf Ebay Kleinanzeigen geworden zu sein.

Ebay Kleinanzeigen Startseite
© ebay-kleinanzeigen.de | Screenshot

Ebay Kleinanzeigen gibt es in Deutschland seit September 2009. Und seit dem erfreut sich der kostenlose Online-Kleinanzeigenmarkt großer Beliebtheit. Aber nicht nur Ebay Kleinanzeigen selbst scheint bei den Deutschen sehr beliebt zu sein. 2015 lag der Umsatz im Segment „Online Kleinanzeigen“ bei 831 Millionen Euro. Tendenz steigend – denn nach Angaben von Statista 2021 soll der Umsatz schon bei 915 Millionen liegen.

Ebay Kleinanzeigen Betrüger bestehen auf Paypal

Doch wie so oft, finden sich auf Kleinanzeigen-Plattformen nicht nur ehrliche Menschen. Und dabei werden die Betrüger im dreister. In dem OnlinehändlerNews vorliegenden Betrugsfall auf Ebay Kleinanzeigen konnte ein privater Verkäufer den Verlust gerade noch im letzten Moment verhindern.

Die Masche: Nach dem Inserat einer DSLR Kamera bei Ebay Kleinanzeigen erhielt der Verkäufer eine
Nachricht über seine hinterlegte E-Mail Adresse. Darin hieß es: „Suche für meine Mutter eine Kamera mit Objektiven, sie kennt sich mit dem Internet nicht aus. Schicken Sie mir Fotos und Preise unter *******@gmail.com.“ Nachdem das Angebot erstellt wurde, erhielt der Verkäufer die Antwort, dass man die Kamera kaufen wolle und man für Kamera, Versand und Verpackungen sogar 40 Euro mehr zahlen wolle als eigentlich veranschlagt. Weiter hieß es in der Nachricht: „Bitte teilen Sie uns Ihre PayPal E-Mail Adresse mit, da wir schon einmal 1.000 € an einen Betrüger in Hamburg verloren haben. Also nur PayPal, sonst nichts!“

Paypal oft für Betrug genutzt

Paypal ist dabei an sich eine sichere Zahlungsmethode und es ist vielleicht nicht für jeden auf den ersten Blick erkennbar, warum die Bezahlung einer Ebay Kleinanzeigen-Transaktion über Paypal problematisch sein kann.

So gibt es unter anderem die Methode, dass die Kaufinteressenten den Betrag tatsächlich auf das Paypal-Konto überweisen. Der Verkäufer übergibt dann die Ware – je nach Abmachung eventuell an einen „Bekannten“. Das Problem: Als Verkäufer hat man so keinen Nachweis, dass man die Ware auch tatsächlich abgeliefert hat. Bei einem versicherten Versand über DHL beispielsweise gilt der Einlieferungsbeleg mit Sendungsnummer als sicherer Nachweis. Gibt es jedoch keinen Nachweis, kann der Betrüger bei Paypal dann einen Fall eröffnen und das Geld zurückfordern. Wenn der Ebay Kleinanzeigen-Verkäufer dann nicht nachweisen kann, dass er die Ware abgegeben hat – was bei einer persönlichen Übergabe und vorheriger PayPal-Zahlung allerdings nicht möglich. Ähnlich funktioniert es auch, wenn die Paypal-Vorkasse-Zahlung einen falschen Betreff hat. Denn auch hier kann der Käufer bzw. Betrüger bei Paypal angeben, die vereinbarte Ware nie erhalten zu haben und lässt das Geld zurückbuchen.

Zu schön um wahr zu sein… Skeptisch bleiben lohnt sich

In dem OnlinehändlerNews vorliegenden Ebay Kleinanzeigen-Betrugsfall übermittelte der Verkäufer eine Paypal E-Mail-Adresse und erhielt daraufhin die Mitteilung, dass der Betrag bei Paypal hinterlegt sei. Er müsse nur die Sendungsdaten des DHL Beleges übermitteln, dann würde das Geld freigegeben.

„Nachdem ich das Paket versendet hatte, habe ich mein PayPal Konto auf Nachrichten überprüft. Leider war dort kein Eintrag, so wurde ich stutzig und habe im Internet nachgeforscht und bin auf die Beschreibung dieser Betrugsmasche gestoßen“, erklärt der betroffene Ebay Kleinanzeigen-Verkäufer. Seine schnelle Reaktion hat ihn jedoch vor dem Schaden bewahrt. „Sofort habe ich die DHL-Sendungsverfolgung im Netz aufgerufen und bin mit einer Betrugsanzeige der Polizei zum DHL-Paketverteilzentrum gefahren. Dort konnte das Paket rechtzeitig abfangen werden und ich war froh, kein Opfer dieser Abzockmasche geworden zu sein.“

Ebay Kleinanzeigen greift nur bedingt ein

Betrugsfälle bei Ebay Kleinanzeigen sind leider keine Seltenheit. Schon die Verbraucherzentrale Sachsen warnte vor einem Jahr vor Betrügereien auf dem Online-Kleinanzeigenmarkt.

Ebay Kleinanzeigen selbst hält sich weitestgehend bedeckt. Der Plattformbetreiber gibt auf seiner zwar Sicherheitshinweise für einen sicheren Verkauf und Kauf doch generell mischt man sich eher nicht in den Handel auf Ebay Kleinanzeigen ein. Allerdings besteht die Möglichkeit, Angebote zu melden. Dies ist in jeder einzelnen Anzeige auf der rechten Seite unter „Anzeige melden“ möglich. Der Hinweis wird dann die Sicherheitsabteilung von Ebay Kleinanzeigen weitergegeben und geprüft. Zudem kann es passieren, dass man als interessierter Käufer einen Warnhinweis bekommt, wenn man Kontakt zu einem Anbieter bzw. Interessenten hat, dessen Zugang vorübergehend eingeschränkt wurde. Ebay Kleinanzeigen schränkt Nutzerkonten dann ein, wenn es folgendes vorgefallen ist:

  • Verstoß gegen unsere Nutzungsbedingungen, unsere Grundsätze oder geltendes Recht
  • Nichtlieferung der Ware
  • Nichtbezahlung der Ware

 

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