Innenministerium forciert Gegenangriffe bei Cyber-Attacken

Veröffentlicht: 05.12.2016 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 05.12.2016

Die Regierung will sich auf digitaler Ebene besser aufstellen und gegen feindliche Angriffe rüsten: Aus diesem Grund soll ein Team aus IT-Spezialisten aufgestellt werden, das mögliche Cyber-Attacken abwehrt. Doch bei den Plänen scheint es nicht nur um reine Abwehr zu gehen. Auch Offensivstrategien seien eingeplant.

Sicherheit im Netz
© Maksim Kabakou – shutterstock.com

Wie es scheint, will Bundesinnenminister Thomas de Maizière die Maßnahmen gegen eventuelle Cyber-Attacken massiv verstärken. Heise berichtet mit Verweis auf die FAS, dass das Innenressort eine „staatliche Einheit von IT-Spezialisten“ plant, die digitale Angriffe nicht nur abwehren kann, sondern im Fall der Fälle auch die Möglichkeiten und Kompetenzen besitzt, zurückzuschlagen. Solche Maßnahmen seien zum Beispiel angedacht, wenn kritische Infrastrukturen wie etwa die Energie- und Wasserversorgung oder der Verkehr, Behörden oder auch Institutionen aus dem Finanzwesen angegriffen werden.

In solchen Fällen sei es eben nicht nur erforderlich, die Angriffe abzuwehren, sondern auch die angreifenden Server „lahmzulegen“ bzw. abzuschalten, um die Gefahr zu bannen. „Voraussetzung für eine solche offensive Antwort sei, dass sich das Land, von dem die Attacken ausgehen, unkooperativ verhalte“, schreibt Heise weiter.

Cyber-Attacken: Spezialisten-Team zur Gegenwehr nicht unumstritten

Trotz der Gefahren, die mögliche Cyberangriffe bergen, trifft dieses Vorhaben wohl nicht bei allen Parteien gleichermaßen auf Gegenliebe. In der schwarz-roten Koalition soll es noch kontroverse Ansichten zu einem entsprechenden Cyber-Offensiv-Team geben. Doch man sei im Bundesinnenminister zuversichtlich, dass „die defensiv ausgerichtete Offensivtruppe“ nach den bestehenden Plänen aufgebaut und zu Einsatz geführt werden könne.

Ein Aspekt, der neben Streitigkeiten innerhalb der Koalition noch zu Stolpersteinen oder Verzögerungen führen kann, sei auch die Schwierigkeit, entsprechend hoch qualifiziertes Personal für die IT-Sondereinheit zu finden.

Gerade mit Vorfällen wie die Cyber-Attacken auf die Telekom-Strukturen zeigen, dass die Gefahr sehr real und greifbar ist. Dass die Bundesregierung dementsprechend aufrüstet, ist also nur ein konsequenter Schritt.

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