Vertriebsbeschränkungen: Preissteigerung in Amazons Drogeriesortiment

Veröffentlicht: 28.03.2017 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 28.03.2017

Ende Januar wurden auf Amazon für 50 Marken aus dem Bereich Beauty und Drogerie Vertriebsbeschränkungen durchgesetzt. Jetzt, bereits zwei Monate später, werden die Auswirkungen der Beschränkungen sichtbar. Wurden Markenparfums vorher zu Niedrigpreisen gehandelt, zeigen neue Daten, dass die Preise für Top-Produkte gestiegen sind und sich dem stationären Handel angenähert haben.

Parfumflaschen
© Nadia Interints – shutterstock.com

Erst vor zwei Monaten wurde bekannt, dass Amazon für über 50 Marken aus der Kategorie Beauty und Drogerie neue Vertriebsbeschränkungen durchsetzt. Was vor allem für Händler, die mit diesen Produkten auf Amazon handeln, einen erheblichen Mehraufwand bedeutet, ist für die Marken an sich eine Möglichkeit, gegen Grauimporte und Plagiate vorzugehen. Und dies auch äußerst erfolgreich – die neusten Daten von Market Genius zeigen erhebliche Preisveränderungen im Vergleich zum Herbst.

Preissteigerungen von bis zu 76,9 Prozent

Denn tatsächlich zeigen die Market Genius Daten aus dem Herbst in der Amazon-Kategorie „Düfte“ ein Preisniveau weit unterhalb des stationären Handels. Jetzt im Frühjahr werden die ersten Resultate der Kehrtwende sichtbar. Nach Angaben von Metoda, die sich auf die aktuellen Daten aus dem Februar und März 2017 von Market Genius berufen, sind die Preise für die Top-Produkte der betroffenen Hersteller vergleichen mit den Herbst-Preisen im Schnitt um 10,7 Prozent gestiegen.

Das größte Preisplus fand sich bei einem Duft der Marke Thierry Mugler – hier findet sich eine Steigerung von 76,9 Prozent. Zwischen Mitte Oktober 2016 und Ende Januar 2017 war das 30-Milliliter-Flakon auf Amazon für im Schnitt 35,33 Euro zu haben. Seit die Vertriebsbeschränkungen in Kraft getreten sind, ist der Durchschnittspreis auf 62,49 Euro in die Höhe geschnellt. Ein ähnlich hohes Plus konnte auch für den der Bvlgari-Damenduft „Omnia Crystalline“ ermittelt werden. Kostete der „Omnia Crystalline“ im 65-Milliliter-Flakon im Herbst durchschnittlich nur 27,24 Euro, stieg der Preis um über 50 Prozent auf durchschnittlich 41,78 Euro. Weitere Beispiele sind in der nachfolgenden Infografik aufgelistet. Insgesamt konnten bei 31 von 39 Parfüm-Topsellern Preissteigerung nachgewiesen werden. Wichtig: Es sind nicht nur bei einzelnen Produkten Preissteigerungen nachweisbar, sondern über das ganze Marken-Sortiment hinweg. Den größten Preissprung realisierte die niederländische Luxusmarke Viktor & Rolf mit einem Plus von 15,1 Prozent über das gesamte Duft-Sortiment.

Vertriebsbeschränkungen können zu fairem Wettbewerb führen

Dass Vertriebsbeschränkungen wirken, steht für Metoda-CEO Stefan Bures außer Frage: „In margenstarken und hochpreisigen Produktkategorien, in denen der Vertrieb von Grauimporten und Plagiaten besonders lukrativ ist, können Vertriebsbeschränkungen zu einem faireren Wettbewerb führen. Nachdem Market Genius die Problematik im Herbst sichtbar gemacht hat, konnten wir nun die Wirksamkeit der Amazon-Maßnahme belegen!“

Preisentwicklung bei Parfums Amazon
© metoda GmbH

Kommentare  

#6 Ralf 2017-04-01 14:04
Ich sehe das positiv. Solange die Vertriebsbeschr änkung nicht auf den eigenen Online-Shop besteht, erhöhen sich die Chancen.
Der Wettbewerb findet dann außerhalb von amazon statt. Die Preise bei amazon sind hoch und ohne auf die Problematik einzugehen, wie schwer es ist den eigenen online-shop bekannt zu machen, kann ich mit Wettbewerbsfähi geren Preisen und mehr Marge auch meine Geschäfte machen.
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#5 Ein Amazon-Händler 2017-03-30 09:58
Das Wort "Vertriebsbesch ränkung" mit "fairem Wettbewerb" in einem Satz unterzubringen ist schon extrem abwegig. Und das vorgeschobene Plagiat-Argumen t wird ja immer gerne genutzt, um den freien Markt auszuhebeln. Meiner Einschätzung nach sollte das Bundeskartellam t hier ganz schnell tätig werden.
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#4 Takvor 2017-03-29 13:51
Noch dummer von KUS! Warum soll die Monopolstellung von AMAZON ausgenutzt werden. Wenn Amazon genug stark ist, dann kann auch mit kleinen Händlern konkurrieren. Konkurrenz aber bedeutet niedrige Preise für Konsumenten und niedrige Gewinne, die Hersteller jedoch wollen sowas nicht. Statt das Vertriebssystem zu modernisieren, schließen viele Händler vom Geschäft aus. Kampf gegen Plagiate ist nur proforma, der Markt wird reguliert und es ist nicht nur bei Parfümerie, sondern Schuhe, Kleidung....etc .
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#3 Mathias 2017-03-29 13:45
Herr Bär hat vollkommen Recht. KUS Sie Ihr Kommentar ist nicht von gestern sondern von vorgestern.
PS Diese Geschäfte stehen leer weil Sie keiner mehr will und braucht. Würden die Konsumenten dort einkaufen wären Sie nicht zu ;-).
Sie werden mit Ihrer Einstellung scheitern im Handel, Online wie Offline.
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#2 KUS 2017-03-29 10:59
Einen dümmeren Kommentar kann man nicht schreiben.
Schon das dumme Wort PROFIT zeigt den Neidfaktor!
Einzelhändler arbeiten mit Margen und müssen Gewinne machen, sonst kann man keine Mitarbeiter bezahlen. Schlecker billig, billig = PLEITE.
Aber das scheint der Herrn B. nicht zu verstehen.
Schauen Sie sich doch die Innenstädte der kleineren Ort an, da stehen immer mehr Geschäfte leer. Warum wohl?
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#1 Roland Bär 2017-03-29 08:46
Vertriebsbeschr änkungen sollten verboten werden.
Die dienen nur der Profitmaximieru ng der Hersteller von Luxusprodukten.
Aber jeder Konsument ist selbst dran Schuld wenn er solche Produkte mit exorbitanten Gewinnspannen kauft.
Im Blindtest stellt ohne kaum einer fest welche Marke das ist.
Nur bei Besuch sehen dann die Freunde welches Parfüm die Hausherrin gelegentlich nutzt oder vorgibt zu verwenden.
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