Digitales Autohaus: BMW will Fahrzeuge in Deutschland über Online-Shop verkaufen

Veröffentlicht: 06.04.2017 | Geschrieben von: Christian Laude Test | Letzte Aktualisierung: 04.07.2017

BMW wird voraussichtlich ab 2018 auch in Deutschland Fahrzeuge über einen Online-Shop verkaufen. Die entsprechenden Pläne hat Peter van Binsbergen, Leiter BMW Vertrieb Deutschland, zumindest etwas präziser vorgestellt und dabei stets betont, dass die stationären BMW-Händler nicht darunter leiden sollen.

BMW-Lenkrad

guteksk7 / Shutterstock.com

In Großbritannien verkauft der Autohersteller BMW bereits seit einiger Zeit Pkw auch online. Im Interview mit KFZ-Betrieb hat Peter van Binsbergen, Leiter BMW Vertrieb Deutschland, nun einen hiesigen Start dieses Geschäftsmodells einerseits bestätigt, was wohl vielen bereits klar war. Andererseits jedoch hat van Binsbergen auch eingeräumt, dass dieses Vorhaben wohl nicht mehr in diesem Jahr vollständig umgesetzt wird.

Vielmehr wird BMW aller Voraussicht nach im Jahr 2018 einen Online-Shop in Deutschland starten. „Technisch sind wir soweit, dass wir im nächsten Jahr starten können“, erklärt van Binsbergen gegenüber KFZ-Betrieb. Ihm nach müssen noch Details geklärt und das ganze Vorhaben auch mit dem Händlerverband besprochen werden. „Wann es letztlich losgeht, entscheiden wir dann gemeinsam.“ BMW will dabei seine Händler komplett miteinbeziehen – so, wie es der Konzern bereits in Großbritannien handhabt. „Direktvertrieb ist nicht unser Ziel“, so van Binsbergen.

Stationäre BMW-Handler sollen nicht vergrault werden

Genau hier scheint auch der Knackpunkt für BMW zu liegen, denn der Autohersteller will seine angeschlossenen Händler mit einem Online-Vertrieb nicht verärgern. Peter Reisacher, der Präsident des BMW-Händlerverbands soll bereits von einem guten gemeinsamen „Verständnis“ beider Parteien gesprochen haben. Es geht insgesamt darum, den Kunden 24/7 einen Rundum-Service zu bieten. Dennoch meint Reisacher gegenüber KFZ-Vertrieb: „Unser Geschäft wird zu einem großen Teil physisch bleiben.“

Dies soll BMW bereits durch die Erfahrungen in Großbritannien gelernt haben: „Viele nutzen den Online-Chat, um sich zu informieren, kommen dann aber doch zur Probefahrt zum Händler und schließen den Verkauf auch dort ab“, erläutert van Binsbergen. Der Online-Shop diene dabei größtenteils zur Kontaktaufnahme. „Die Leute, die tatsächlich online auf den 'Bestellen'-Knopf drücken, sind sehr wenige.“

Auch hierzulande ist BMW bereits im Netz vertreten, wenn auch nicht mit dem direkten Verkauf von Fahrzeugen: Ende November 2016 hat der Autohersteller mehrere Online-Shops gestartet, in denen Kunden Zubehörteile kaufen können. Dies betrifft die Marken BMW, MINI sowie BMW Motorrad, wobei jeder Shop auf das jeweilige Sortiment spezialisiert ist.

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