Verbraucherschutzminister wollen mehr Schutz für Internet-Nutzer

Veröffentlicht: 27.04.2017 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 27.04.2017

In Dresden treffen sich derzeit die Verbraucherschutzminister von Bund und Ländern, um über einen verbesserten Verbraucherschutz im Internet zu beraten. Und die Politik hat einiges vor. Unter anderem soll es um gefälschten Testberichte, manipulierten Lebensmittel und Fake-Shops gehen.

Wort Consumer protection
© Dimitar Petarchev – shutterstock.com

Sind die Verbraucher ausreichend im Internet geschützt? Geht es nach Meinung der Verbraucherschutzminister, ist dies nicht der Fall und noch sehr viel Platz nach oben. Um den Verbraucherschutz im Internet gemeinsam voran zu bringen, treffen sich dieser Tage die Verbraucherschutzminister von Bund und Ländern in Dresden. Am gestrigen Mittwoch tagten bereits die Staatssekretäre.

Gegen gefälschte Testberichte und Produktbewertungen

Dabei haben die Minister der Bundesländer die unterschiedlichsten Interessen. Die hessische Staatssekretärin Beatrix Tappeser sieht es beim digitalen Verbraucherschutz aber als generell notwendig an, immer öfter gegen „auftretende gefälschte Testberichte und Produktbewertungen vorzugehen.“ Aber auch das Thema Lebensmittel hat Hessen im Fokus, denn bei einem möglichen Betrug kann es neben finanziellen Schäden auch zu gesundheitlichen kommen. „Gefälschte Bewertungen oder falsche Nachrichtenartikel führen in die Irre und können zu einer falschen Kaufentscheidung verleiten“, betonte Tappeser, so die LVZ. „Darum möchten wir, dass Plattformbetreiber von Nutzerinnen und Nutzern aufgefordert werden können, Einträge zu löschen.“ Ein weiterer Schwerpunkt Hessens liegt auf den Bezahlmöglichkeiten im Internet.

Die Verbraucherschutzministerin von Sachsen, Barbara Klepsch, legt ihren Fokus hingegen erstmals auf das Thema automatisiertes Fahren. Da man mit seinen Automobil- und IT-Standorten zu einem Vorreiter werden will, unterstütze man den Aufbau der dazu notwendigen vernetzten Systeme. Man ist der Überzeugung, dass das automatisierte Fahren viele Vorteile für die Verbraucher bringt.

Schutz vor „Fake-Shops“

Neben diesen Themen wollen Thüringen und Bayern sich vor allem für einen verbesserten Verbraucherschutz bei Käufen im Internet einsetzen. Dafür hat Bayerns Ressortchefin Ulrike Scharf (CSU) zwei Anträge dabei. Zum einen soll es um mehr Preistransparenz bei der Buchung von Flugreisen und klare Informationen zu den Vertragspartnern und den Schutz vor „Fake-Shops“ gehen. Thüringen will sich hingegen für schärfere Regelungen bei produktbegleitenden Versicherungen einsetzen, wobei hier auch das Thema Flugbuchungen hineinfällt.

 

Kommentare  

#1 Marco 2017-04-28 08:35
Wer entscheidet denn nachher welche Testberichte falsch sind? Sitzen denn da irgendwelche Leute und bestimmen welche der Testberichte richtig und welche falsch sind? Die Frage ist ja, ob man dann auch die wirklichen Fake-Berichte rausfiltern kann, oder ob es auch Kollateralschäd en gibt oder ob dann einige sich erst gar nicht trauen, negativ über ein Produkt zu berichten, obwohl dieses vielleicht Mängel aufweist. Wir kennen es leider auch, dass wir ungerechtfertig te Bewertungen erhalten. Teilweise werden diese nur mit Copy & Paste auf mehreren Artikeln verteilt. Das Löschen solcher Bewertungen auf den bekannten Plattformen, ist entweder gar nicht möglich, oder nur mit sehr hohem Aufwand erreichbar. Bei den Fake-Shops frage ich mich, wie man da den Verbraucher schützen soll? Es handelt sich dabei ja nicht um einfache Händler, sondern um Kriminelle. Denen wird man wohl schlecht den Verbraucherschu tz nahebringen können. Es wird wieder dahin gehen, dass man unsinnige Gesetze erlässt, um die Händler zu ärgern, nur damit sich wieder einige Politiker profilieren können.
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